Bericht aus Indien: Neue indische 3D-Druck-Politik

Bericht aus Indien: Neue indische 3D-Druck-Politik

Indien will sich auf vielen Ebenen als globales Zentrum etablieren, darunter in den Bereichen Automobil, Halbleiter, Impfstoffe, 3D-Fertigung und E-Mobilität. Bei der 3D-Fertigung versucht die indische Regierung, die Akzeptanz von Additive-Manufacturing in Indien zu erhöhen. Um dieses Ziel zu erreichen, fokussiert sie sich darauf, die Fertigungskapazitäten zu verbessern, die Herstellung ausländischer Technologien in Indien zu fördern sowie einheimische Hersteller, die ein nachhaltiges AM-Ökosystem auf nationaler und globaler Ebene etablieren wollen, zu fördern und zu motivieren. Dazu gehört es auch, den Export und Re-Export von Maschinen, Materialien und AM-produzierten Waren und Dienstleistungen zu fördern, während dem Import für den inländischen AM-Markt entgegengewirkt wird. Der Anteil des indischen AM-Marktes soll bis 2025 auf 5 % des Weltmarktes erhöht werden.

Es ist beabsichtigt, 50 neue Indien-spezifische Technologien für Maschinen, Materialien, Software usw. zu schaffen. Ehrgeizige Ziele sind auch die Ausbildung von 100.000 neuer qualifizierter Arbeitskräften sowie das Etablieren von Innovationsclustern.

https://www.meity.gov.in/writereaddata/files/Additive%20Manufacturing%20Booklet%2014.02.2022.pdf 

Mikroschneiden und elektrochemisches Polieren von Glas

Glas-Schneiden mit anschließender Nachbearbeitung zur Reduzierung der Rauheit von Mikroschnitten. a. anfänglicher Schruppschnitt, b. nachfolgender PolierschrittGlas-Schneiden mit anschließender Nachbearbeitung zur Reduzierung der Rauheit von Mikroschnitten. a. anfänglicher Schruppschnitt, b. nachfolgender PolierschrittTechnisches Glas wird mittlerweile in zahlreichen neuen Anwendungen in High- End-Produkten eingesetzt, darunter in Displays (z. B. Smartphones, Smart­watches), mikroelektromechanischen Systemen (MEMS) und opto-elektromechanischen Systemen (OEMS). Grund dafür ist die Vielfältigkeit der Eigenschaften von Glas, darunter optische Transparenz, Reaktionsträgheit, mechanische Festigkeit, Härte, thermische Eigenschaften sowie Recycelbarkeit. Außerdem ist Glas hochfrequenztransparent, was für Anwendungen in Sensoren und Energieübertragungsgeräten sehr erwünscht ist. Hohe Hitzebeständigkeit und niedriger Wärmeausdehnungskoeffizient machen Glas zu einem attraktiven Material auch für mikro­fluidische MEMS-Geräte mit hohen Temperaturen und für mikrofluidische Bioanwendungen, da eine Sterilisierung durch Autoklavieren möglich ist. Es gibt eine begrenzte Zahl von Glasbearbeitungstechniken, die oft spezielle Werkzeuge erfordern. Das Schneiden von Glas gehört zu den entscheidenden Bearbeitungsvorgängen, die bei Glasprodukten häufig erforderlich sind.

Ingenieure in Montreal, Kanada haben das Präzisionsmikroschneiden von Glas durch funkengestützte chemische Gravur (Spark Assisted Chemical Engraving, SACE) in 30%igen KOH (w/w) als Elektrolyt untersucht. Die experimentellen Daten und das Modell ermöglichen es, den zeitraubenden Versuch und Irrtum bei der Bestimmung geeigneter Schnittparameter zu reduzieren. Die niedrigsten Schnittzeiten konnten mit Werkzeugen von 100 μm Durchmesser erreicht werden. Die Oberflächenrauheit der ersten Schnitte kann durch anschließende inkrementelle Schlichtdurchgänge (Polieren) bei niedrigerer Bearbeitungsspannung, geringerem Werkzeugvorschub und höherer Werkzeugdrehung (Spark Assisted Chemical Polishing, SACP) reduziert werden. Sehr glatte Schnittflächen (Rz ~ 1 μm) konnten erzielt werden.

Adv. Indl. Mfg. Eng. 2021, 3, https://doi.org/10.1016/j.aime.2021.100056 

E-Roller-Sharing im Aufwind

Die Zahl der Autobesitzer in Indien ist wesentlich geringer als die der Besitzer von Rollern und Motorrädern. Während sowohl Automobil- als auch Zweirad-Hersteller in Richtung Elektrofahrzeuge massiv investieren, scheint die Dominanz der Zwei- räder auch dort zu Ende zu gehen. Das in Bengaluru ansässige Start-up-Unternehmen Yulu hat großen Erfolg mit dem Yulu-Bike. Die Nachfrage nach gemeinsam genutzter E-Mobilität und austauschbaren Batterien treibt diese Entwicklung an. Dem Unternehmen ist mittlerweile gelungen, einen großen Markt zu erobern. Interessanterweise entfallen 45 % der Kosten bei Yulu-Bikes auf die Batterie, die mittlerweile in Indien hergestellt wird. Die restlichen 55 % (also der Roller ohne Batterie) kommen von außerhalb. Viele kritische Komponenten werden zukünftig vor Ort bezogen. Yulu arbeitet auch mit den Regierungsbehörden zusammen und unterstützt sie bei der Formulierung des politischen Fahrplans für Elektroautos und Battery as a Service (BaaS). Das Unternehmen arbeitet mit dem indischen Automobilriesen Bajaj Auto zusammen und beschafft Fahrzeuge, die ausschließlich für die gemeinsame Nutzung von Mikromobilität mitentwickelt und hergestellt werden. Es ist davon auszugehen, dass Yulu in weitere Städte expandieren und so weiter wachsen wird.

Abschied vom Altmeister der Galvanikindustrie

Joginder Kumar ist tot: Der Unternehmer führte Abwasserbehandlungsanlagen für Galvaniken in Indien einJoginder Kumar ist tot: Der Unternehmer führte Abwasserbehandlungsanlagen für Galvaniken in Indien einIm Alter von 88 Jahren ist Joginder Kumar in der nordindischen Industriestadt Ludhiana verstorben. Kumar war maßgeblich an der Einführung einer der ersten Abwassbehandlungsanlagen für die indische Galvanikindustrie beteiligt. Der Gründer und Geschäftsführer der Ludhiana Effluent Treatment Society (LETS) war auch Verfechter der Klein­industrie.. Er setzte sich für die gesetzliche Förderng von Kleinst­unternehmen ein und unterstüzte Kleingalvaniken ohne Abwasserbehandlungssystem.

 

  • Ausgabe: Januar
  • Jahr: 2020
  • Autoren: Dr. Nagaraj N. Rao
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