Wenn Sie weit gehen wollen – gehen Sie zu zweit

Schnitzel, heuriger Wein und zum Nachtisch Sachertorte. Ein köstliches Mahl entschädigt für vieles. Doch zu einer ausdauernden Selbstmotivation für den Beruf und private Ziele gehört mehr. - (Foto: stock.adobe.com/Barish Baur)
  • Titelbild: Schnitzel, heuriger Wein und zum Nachtisch Sachertorte. Ein köstliches Mahl entschädigt für vieles. Doch zu einer ausdauernden Selbstmotivation für den Beruf und private Ziele gehört mehr. - (Foto: stock.adobe.com/Barish Baur)

Ostern in Wien: Im Kreis der Familie schmeckt’s wirklich am besten. Beim Heurigen wartet ein knuspriges, goldgelb gebackenes Wiener Schnitzerl, zarter Schweinsbraten mit Sauerkraut und Semmelknödeln – und zum Abschluss ein Stück fluffige Sachertorte mit Marillenmarmelade mit einer glänzend verlockenden Schokoglasur, dazu eine Melange (Wiener Kaffeespezialität) auf uns. Einfach unwiderstehlich lecker!

Zurück in Deutschland lauert die Realität auf mich und schlägt unerbittlich zu. Im Kalender steht „Fitnessstudio“ für Donnerstag notiert: Ausdauer- und Krafttraining an den Geräten.

Aber: Wo ist meine Motivation geblieben? Sie ist nämlich weg. Verschwunden.

Was ist passiert? Meine Schwester sagt beim gemeinsamen Osterfest zu mir: „Manuela, können wir die Alpenüberquerung nicht auf nächstes Jahr verschieben?“

Dieser eine Satz reicht – und plötzlich ist mein Ziel, mein Trainingsplan und meine Disziplin völlig infrage gestellt. Die Luft ist raus. Denn unser gemeinsames Vorhaben ist mein „Warum“. Ohne dieses – kein Tatendrang. Der innere Schweinehund feiert frenetisch seinen Sieg.

Selbstmotivation ist essenziell wichtig

Kennen Sie Ihr „Warum“? Den Grund, der Sie morgens antreibt und Sie durchhalten lässt?

Unternehmer:innen und Führungskräfte in der Oberflächentechnik wollen mit ihrem Team Höchstleistungen erbringen, Aufträge pünktlich abliefern und geforderte Qualitätsstandards einhalten.

Doch dann schleichen sich Zweifel ein. Widerstände in der Produktion. Der Alltag übernimmt. Die bürokratischen Hindernisse und (immer noch weitere) Auflagen lassen einen schier verzweifeln. Und Sie fragen sich: „Wofür investiere ich meine Energie? Wozu tue ich mir das eigentlich an?“

Warum ist Selbstmotivation unerlässlich?

Selbstmotivation ist der Motor, der Sie als Chef, als Chefin, als Führungskraft antreibt – auch wenn externe Faktoren mal nicht mitspielen. Gerade heute in diesen herausfordernden Zeiten hoher Zölle, unsicherer Politik, beinahe unerfüllbarer Vorgaben der Institutionen. In der Oberflächentechnik haben Sie es täglich mit komplexen Prozessen, wechselnden Auftragsspezifikationen und hohem Qualitäts- und Zeitdruck zu tun.

Wenn Sie sich nicht selbst motivieren können, fehlt Ihnen die nötige Ausdauer, um Engpässe zu bewältigen, und die Energie, Ihre Mannschaft in herausfordernden Zeiten zu inspirieren.

Selbstmotivation ist nicht unerschöpflich

Doch auch das stärkste Mindset braucht Impulse von außen. Gerade in so einem anspruchsvollen Technikumfeld, in dem Prozessoptimierung und Teamperformance täglich auf dem Prüfstand stehen.

Als Unternehmenslenker und Führungskraft sind Sie Vorbild, geben Sie den Ton an. Ist Ihre Eigenmotivation stark, wirkt sich das direkt auf die Stimmung und Leistungsbereitschaft Ihrer Mitarbeitenden aus. Sie legen nicht nur Ziele fest, sondern leben Leidenschaft vor – und schaffen damit ein Klima, in dem Ideen sprießen und Engagement wächst.

Klare Ziele: Ohne stabile „Warum“-Basis verlieren Sie schnell den Fokus

Wer sich selbst motivieren kann, hat ein glasklares Ziel und eine Vision vor Augen und behält sein „Warum“ fest im Blick. Dieses „Warum“, diese daraus resultierende Klarheit hilft, die Prioritäten richtig zu setzen, Ablenkungen zu minimieren, sich selbst und das gesamte Team auf die wichtigsten Meilensteine auszurichten.

Routinen helfen – aber nur, wenn sie sinnvoll sind

Stellen Sie sich vor, Sie starten Ihren Tag genau so: Zuerst der Morgen-Check Ihres Kennzahlen-Dashboards, dann ein kurzer Blick auf die To-dos im Team-Review. Und anschließend der Blick in Ihr Email-Postfach. So reduzieren Sie Unsicherheiten und die Alltagshektik hält sich in Grenzen. Sie bekommen den Kopf frei für die wirklich wichtigen Themen. Ihre bewährten Gewohnheiten laufen automatisch – und so steigert sich Ihre Effizienz, ohne dass Sie jeden Schritt neu überlegen müssen.

Und wenn der Druck in der Produktion steigt? Dann greifen Ihre Routinen wie ein Sicherheitsnetz: Sie müssen nicht bei Null beginnen, sondern schöpfen Kraft aus festen Abläufen. So schonen Sie Ihre Energie für kreative Lösungen. Gleichzeitig sorgen die kleinen Deadlines Ihrer Rituale dafür, dass Sie konsequent dranbleiben. Genau diese Verbindlichkeit legt den Grundstein für nachhaltigen Erfolg – mit mehr Zeit für Wachstum und Innovation.

Das Erfolgsrezept: ein Sparringspartner

An jenem Donnerstag sollte ich allein ins Studio gehen, während meine wahre Trainingspartnerin in Zypern Urlaub machte. In diesem Moment wurde mir tatsächlich wieder schmerzlich bewusst, wie unerlässlich ein zuverlässiger Sparringspartner ist, damit aus meiner Vision - die Alpen zu Fuß zu überqueren – auch tatsächlich Realität wird.

Wenn Sie Großes erreichen wollen, brauchen Sie jemanden an Ihrer Seite. Einen Sparringspartner, der Sie durchhalten lässt. Jemanden, der Sie daran erinnert, warum Sie gestartet sind. Der Sie anstößt, wenn der innere Schweinehund mal wieder zu laut bellt.

Als Führungskraft dürfen Sie sich genau diese Unterstützung holen. Sie müssen nicht alles allein stemmen. Denn:

Wer weit gehen will, geht besser zu zweit.

  • Ausgabe: Juni
  • Jahr: 2025
  • Autoren: Manuela Schmied-Wolfsbauer
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