Erneut findet in München die LOPEC statt als bedeutende Messe für flexible, organische und gedruckte Elektronik statt (25.-27. Februar). Die Mischung aus Fachausstellung, Kongress und Innovationsplattform zog im Vorjahr knapp 2‘400 Besucher an.
Auch 2025 richtet sich die Messe an Unternehmen, Experten und Wissenschaftler der Branche und will sie durch Erfahrens- und Wissensaustausch unterstützen. Die PLUS hat die Messe schon in den vergangenen Jahren begleitet und registrierte ein zwar behutsames, aber kontinuierliches Wachstum der Veranstaltung – wie auch des Interesses an den Technologien der gedruckten Elektronik.
2024 hatte die LOPEC den cleveren Move gemacht, Messe und Konferenz enger zu verzahnen, indem weitere Aussteller im Kongress-Center ICM ihre ‚Zelte‘ aufschlagen durften. Auch 2025 ruhen sich die Veranstalter nicht auf bewährten Meriten aus: Armin Wittmann, Ausstellungsleiter der LOPEC bei der Messe München, verriet der PLUS mehr über das neue Kongresskonzept, welches dieses Mal ausprobiert wird: Der Kongress wird ergänzt durch kompakte Anwendersessions – am 26. Februar eine zum Thema Smart Living, am 27. Februar eine weitere zum Thema Mobility. Für beide Sessions können erstmals Halbtagestickets für 350 € gelöst werden.
Insgesamt stellt die LOPEC folgende Bereiche in den Fokus:
- Mobility & Automotive: Die Konzepte gedruckter Elektronik im Mobilitätsbereich wurden schon oft auf vergangenen LOPEC-Messen vorgestellt – nun aber gelangen fertige Produkte wie OLED-Scheinwefer und Touch-Oberflächen in die Serienfertigung.
- Consumer Electronics: Im Consumer-Bereich begegnen wohl die meisten Anwender gedruckter und flexibler Elektronik, u.a. bei E-Readern und faltbaren Smartphone-Displays.
- Healthcare: Einen Aufschwung erleben Medcare-Anwendungen – Wearables, Smart Textiles und Smart Patches für den Medizinbeeich sind im Kommen.
- Printing and Packaging: Elektronik für den Verpackungsbereich bietet unschlagbare Vorteile aufgrund von Nachhaltigkeit, oft schadstofffreier Verwendung und günstigen Herstellung.
Smart Buildings: OPV-Module (organic photovoltaic) und elegante Sensorik für das Energiemanagement bereichert bestehende Smart-Home-Konzepte und versprechen immer ausgefeiltere Möglichkeiten.
Medtech-Wearables mt gedruckter Elektronik sind im Kommen
Die LOPEC stellt Innovationen der gedruckten Elektronik vor (Bild: Messe München GmbProf. Dr. Luigi Occhipinti, Universität Cambridge (Vereinigtes Königreich), erläuterte im Januar 2025 bei einem Interview mit der Messe München, welch enormes Potential intelligente gedruckte Elektronik bietet. Zu seiner Vision gehören Wearables mit multimodaler Sensorik, energieeffizienter KI, neuromorpher Datenverarbeitung sowie nachhaltiger Energiegewinnung und -speicherung. Durch Kombination dieser Technologien in gedruckten, flexiblen und textilbasierten tragbaren intelligenten Systemen könnten im Medizinbereich effektive klinische Maßnahmen und pflegerische Assistenz verbessert werden. Dazu gehörten etwa E-Textilien, bei denen funktionale Materialien in flexible, dehnbare Kleidungsstücke integriert werden. „Solche hautverträgliche tragbare Elektronik passt sich nahtlos an den menschlichen Körper an, um aktuelle Gesundheitsbedürfnisse zu decken oder andere Anwendungen im Alltag zu ermöglichen“, betonte Prof. Dr. Occhipinti. Ernergie könne dabei aus der unmittelbaren Umgebung oder durch den menschlichen Körper gewonnen werden. Solche Konzepte wird er in seinem Vortrag ‚AI-Driven Wearable Tech and Neuromorphic Sensors: Advancing Sustainable Smart Edge Devices’ näher ausführen.
22 Projekte in der OE-A Competition
Auch diesmal stellt die OE-A (Organic and Printed Electronics Association) auf der LOPEC Innovation der gedruckten, organischen und flexiblen Elektronik in dem Wettbewerb ‚OE-A Competition‘ ins Rampenlicht. 22 Projekte internationaler Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Universitäten präsentieren ihre Ideen einer Jury aus internationaler Experten. Diese bewerten die Einreichungen der drei Kategorien:
- Prototypes & New Products
- Freestyle Demonstrator
- Publicly Funded Project Demonstrator
Die OE-A wies in einer Pressemitteilung vom 21. Januar 2025 auf drei Highlights unter den eingereichten Projekten hin:
- Auf die organische, kompostierbare Brennstoffzelle von BeFC, Fankreich, die inspiriert von der Natur mithilfe von Enzymen Zuckermoleküle wie Glukose und Sauerstoff in Elektrizität umwandelt. Die Kombination papierbasierter Batterien mit gedruckten Leiterplatten könnten eine nachhaltige Energienutzung und grüne Elektronik in den Bereichen IoT und HealthCare ermöglichen.
- Auf gedruckte Hybridelektronik der Firmenkooperation TracXon (Niederland) und Lohmann (Deutschland) für die großflächige Beleuchtung und Ausschilderung von Veranstaltungen wie Konzerte, Ausstellungen u.a. – bei einem vollständig additiven Herstellungsprozess, der gleichzeitig robuste, flexible und faltbare Verbindungen ermöglicht.
- Auf den smarten Wasserstoff von Arkema Piezotech, Frankreich, dessen Sensoren mit nur wenigen Kabeln mechanische Stöße erkennt und die Unversehrtheit des Tanks überprüft.