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Mittwoch, 13 Januar 2021 08:11

Oberflächenveredler wagen Spagat zwischen Coronapandemie und Transformationsprozessen

von Redaktion
Geschätzte Lesezeit: 3 - 5 Minuten
Die Oberflächenveredler wagen den Spagat zwischen Coronapandemie und Transformationsprozessen. Die Oberflächenveredler wagen den Spagat zwischen Coronapandemie und Transformationsprozessen.

Der European Green Deal, die Nachhaltigkeit als Leitbegriff für eine zukunftsfähige Entwicklung, der voranschreitende Strukturwandel – all diese Themen beschäftigten die Industrie und natürlich auch die Branche der Oberflächenveredelung zu Beginn des letzten Jahres. Dann kam die Corona-Pandemie: Nach dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 wurden auf allen Märkten weltweit kräftige Einbrüche verzeichnet. Um sich immer wieder ein Bild über die jeweils aktuelle Situation der Branche der Oberflächenveredelungsindustrie zu machen, führt der Verband für die Oberflächenveredelung von Aluminium e. V. (VOA) regelmäßig Umfragen unter seinen Mitgliedsunternehmen durch, zuletzt im Dezember 2020. Das Fazit: Trotz der Einschränkungen geht es der Branche derzeit den Umständen entsprechend gut. Das ist von Vorteil, denn die anfangs genannten Herausforderungen warten nicht, bis die Pandemie zu Ende ist, sondern müssen bereits jetzt aktiv und mit Weitblick angepackt werden.

Dr. Alexa A. Becker - VOA-GeschäftsführerinDr. Alexa A. Becker - VOA-GeschäftsführerinEine gute Nachricht gleich zu Beginn: 90 Prozent der befragten Unternehmen – ordentliche Mitglieder aus den Bereichen Anodisation, Beschichtung sowie Entlackung und Fördermitglieder zusammengenommen – stuften Ende des Jahres 2020 die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Produktion als gering bis mittelmäßig ein. Ebenfalls erfreulich ist, dass 95 Prozent die Entwicklung ihres Unternehmens für das Jahr 2021 positiv bis mittelmäßig einschätzen. Zwar gaben die Teilnehmer der Umfrage einen Rückgang bei der Kapazitätsauslastung (14 Prozent), beim erwarteten Umsatz (15 Prozent) und bei den Auftragseingängen (18 Prozent) an, scheinbar fielen die Einbußen im Dezember aber geringer aus, als noch im Mai erwartet wurde, als der VOA seine erste Umfrage zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Oberflächenveredelungsbranche durchführte.

Dass die Mitarbeiter in der Branche bislang nicht von einer Kündigungswelle überrollt wurden, ist positiv zu bewerten. Bei immerhin 85 Prozent der Unternehmen gab es keine betriebsbedingten Kündigungen im Jahr 2020, nur 15 Prozent trennten sich infolge der Corona-Krise von Mitarbeitern.

Die Kurzarbeit hat sich bisher als wertvolles Instrument für die Unternehmens- und Beschäftigungssicherung von qualifiziertem Personal erwiesen. 30 Prozent der Mitgliedsunternehmen nutzen diese Möglichkeit für durchschnittlich ein Drittel ihrer Mitarbeiter. Deren Arbeitszeit wurde im Mittelwert um 26 Prozent reduziert.

Der VOA plant für das Frühjahr eine erneute Umfrage unter seinen Mitgliedern, um die Situation der Branche weiter im Blick zu behalten. Es bleibt zu hoffen, dass die positive Entwicklung auch in Anbetracht des erneuten Lockdowns anhält; insbesondere vor dem Hintergrund, dass über die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie hinaus wichtige Aufgaben anstehen.

Weichenstellung für eine erfolgreiche Transformation der Branche

„Trotz der aktuell herausfordernden Pandemie-Situation dürfen wir andere drängende Themen nicht aus den Augen verlieren“, findet Dr. Alexa A. Becker. Die Geschäftsführerin des VOA sagt: „Zum einen hat sich der Transformationsprozess der Industrie weltweit rasant beschleunigt. Zum anderen bringen die ambitionierten Klimaziele der Europäischen Kommission vor allem angesichts der Schwächephase der europäischen Wirtschaft, ausgelöst durch das Coronavirus, zusätzliche Belastungen – aber auch Chancen – für die Industrie mit sich.“ Gerade im Hinblick auf die Erfüllung der Vorgaben des European Green Deal und des Pariser Klimaschutzabkommens – Stichwort Nachhaltigkeit – stehen Veränderungen an. Unternehmen sehen sich beispielsweise mit Themen wie Energieeinsparung, dem effizienten Einsatz von Ressourcen und der Reduzierung von Emissionen konfrontiert. Bislang fehlt es aber an konkreten Maßnahmen, wie die europäische Industrie von Seiten der EU im Transformationsprozess unterstützt werden kann. „Wirtschaftlichkeit und soziale Verträglichkeit sollten vor dem Hintergrund der Corona-Krise mehr denn je Hand in Hand gehen, denn nur eine starke und wettbewerbsfähige Industrie kann für einen wirtschaftlichen Aufschwung sorgen und die notwendigen Investitionen in Klima- und Umweltschutz erwirtschaften. Das ist eine echte Zukunftschance auch für die Unternehmen in der Oberflächenveredelungsindustrie“, so Dr. Becker. Für eine erfolgreiche Transformation gelte es, langfristige, industriepolitische Rahmenbedingungen zu schaffen, zum Beispiel sei es sinnvoll, Innovationen und Forschung zu fördern, Energiepreise zu minimieren, Unternehmenssteuern zu senken und bürokratische Hürden zu beseitigen.

95 Prozent der VOA-Mitglieder schätzen die Entwicklung ihres Unternehmens für das Jahr 2021 positiv bis mittelmäßig ein.95 Prozent der VOA-Mitglieder schätzen die Entwicklung ihres Unternehmens für das Jahr 2021 positiv bis mittelmäßig ein.Eine weitere Grundvoraussetzung, um Transformationsprozesse erfolgreich zu meistern und um auf dem internationalen Markt zu bestehen, ist die zukunftsorientierte Weiterbildung der Mitarbeiter. Der VOA steht seinen Mitgliedern dabei hilfreich zur Seite: Die Weiterbildungsseminare des Verbandes wurden im vergangenen Jahr entsprechend neu aufgesetzt und erstmalig online durchgeführt. „Für das Jahr 2021 erhoffen wir uns etwas mehr Normalität und würden das eine oder andere Seminar selbstverständlich gerne als Präsenzveranstaltung durchführen. Doch falls das nicht geht, sind wir vorbereitet und bieten effektive und auf den Teilnehmerkreis zugeschnittene Online-Veranstaltungen an“, sagt Dr. Becker. Hierbei werden auch die Qualitätssicherung sowie die internationalen Qualitätszeichen QUALANOD, QUALICOAT und QUALISTRIP, deren Generallizenznehmer der VOA ist, eine wichtige Rolle einnehmen, damit auf dem globalen Markt eine vollumfängliche Kundenzufriedenheit erzielt werden kann.

Aluminium ist ein Werkstoff mit großem Potential für Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Seine Korrosionsbeständigkeit, Verschleißfestigkeit oder auch andere geforderte Eigenschaften werden auch durch die Oberflächenveredelung erreicht. Der Branche der Oberflächenveredelungsindustrie kommt daher eine große Bedeutung zu, die künftig noch mehr wachsen wird. Grund genug, auch in der aktuell herausfordernden Zeit weiter in die Zukunftsfähigkeit zu investieren. Für 2021 blickt der VOA daher für sich und seine Mitglieder positiv in die Zukunft. „Wir starten trotz der gegenwärtigen, belastenden Situation mit einer optimistischen Grundhaltung ins neue Jahr und werden unsere Mitglieder wie gewohnt nach besten Kräften dabei unterstützen, gestärkt aus dieser Krise hervorzugehen“, so Dr. Becker.

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