Das ist eine Wende zum Besseren für die Automotive MCUs mit ihrem gewichtigen Anteil von 40 Prozent am gesamten MCU-Umsatz. IC Insights bescheinigt ihnen in den letzten Jahren eine wechselvolle Entwicklung: Nach solidem Anstieg um 12% im Jahr 2017 wuchs der Markt 2018 nur um ganze 1%. 2019 stockte der Absatz neuer Fahrzeuge. Dann kam im Sommer 2020 die Corona-Konjunkturdelle. Dann die unwetterbedingten Schließungen von Waferfabs in Texas und in Japan im Frühjahr 2021. Entsprechend schwierig war der Wiederanlauf der IC-Produktion, besonders in den betroffenen 200-mm-Waferfabs. Die Folge: Produktionsstopps auch bei den Autoherstellern. Nun will der weltführende taiwansche Auftragsfertiger TSMC im dritten Quartal seine Fertigungskapazität für Automotive MCUs gehörig aufstocken: um 30 % über den Vor-Pandemie-Level von 2019.
Ein relativ geringer Umsatzanteil der Automotive MCUs (10% oder 780 Mio. Dollar) entfällt auf die Infotainment-Systeme, allerdings mit starkem Anstieg um 59% in 2021. Die Microcontroller in Motorsteuerungen, Getrieben, Bremsen, Lenkung, Fensterhebern, Batterie-Management, etc. nehmen derzeit mit 90% den Löwenanteil der Umsätze ein.
Mehr als drei Viertel des Umsatzes bei den Automotive MCUs betreffen 32-bit Designs. Das sind 5,8 Mrd. Dollar in diesem Jahr, gefolgt von 16-bit-Ausführungen mit 1,3 Mrd. Dollar. Der bescheidene Rest sind 8-bit-MCUs (441 Mrd. Dollar). Durch die enge Liefersituation steigen die mittleren Abgabepreise (ASP) für 32-bit-MCUs laut IC Insights in diesem Jahr um 13%.