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Montag, 24 Januar 2022 14:58

VOA-Umfrage zur wirtschaftlichen Lage

von Redaktion
Geschätzte Lesezeit: 2 - 4 Minuten
Fachkräftemangel Fachkräftemangel

Dank digital durchgeführter Umfragen zur wirtschaftlichen Situation erhält der Verband für die Oberflächenveredelung e. V. (VOA) schnelle und valide Zahlen seiner Mitgliedsunternehmen zur Erstellung einer aussagekräftigen Datenbasis. Davon profitieren zum einen die teilnehmenden VOA-Mitglieder, die mit den Ergebnissen eine wertvolle Rückmeldung zu ihrem Status quo im Vergleich mit anderen Unternehmen der Oberflächenveredelungsbranche bekommen. Zum anderen setzt der VOA die Resultate für die Vertretung der Mitgliederinteressen in Politik und Wirtschaft ein. Aktuell liegen die Ergebnisse der jüngst durchgeführten Befragung im Detail vor: Insgesamt gehen 61 % der VOA-Mitglieder von einer positiven Entwicklung ihres Unternehmens für 2022 aus – im Vorjahr nahm dies nur knapp ein Drittel an. Die aktuellen Herausforderungen, wie die steigenden Energiekosten, der Fachkräftemangel oder die industrielle Transformation, werden von der Branche gesehen. Auch die weltweiten Lieferengpässe, von denen die Mitgliedsunternehmen noch nicht allzu sehr betroffen sind, könnten sich auf die derzeit als positiv bewertete Stimmung auswirken.

StrommastenDie Branche der Oberflächenveredelung ist grundsätzlich optimistisch und meldet Zahlen, die Anlass zu Hoffnung geben: Die Kapazitätsauslastung sowie die Umsatzentwicklung stiegen bei den Mitgliedsunternehmen im Vergleich zum Vorjahr und auch die Auftragseingänge nahmen wieder zu.

Im ersten Jahr der Pandemie, also 2020, gaben circa 60 % der an der Umfrage teilnehmenden Unternehmen eine fehlende Kapazitätsauslastung an. Die Kapazitätsauslastung erholte sich bis Januar 2021 auf den Mittelwert von 82 %. Ende 2021 stieg sie weiter an auf durchschnittlich 90 %.

Beim Blick auf die Umsatzentwicklung gingen 67 % der Mitglieder zu Beginn 2021 von einer Reduzierung aus. Ende des Jahres meinten dies nur 11 % der Unternehmen, bei 61 % blieb die Umsatzentwicklung gleich, bei 28 % stieg sie sogar.

Während im Januar 2021 noch 55 % der Unternehmen einen Rückgang der Aufträge meldeten, freuten sich bei der jüngsten Umfrage 61 % der Unternehmen über eine Zunahme dieser im Mittelwert von 18 %. Es bleibt zu hoffen, dass der Aufschwung nicht ins Stocken gerät und die Produktion trotz des zunehmenden Material- und Rohstoffmangels weiterlaufen kann.

Dr. Alexa A. BeckerDr. Alexa A. Becker 2021 machten 28 % der Unternehmen von der Kurzarbeit Gebrauch, 17 % trennten sich infolge der Corona-Krise von Angestellten. Aktuell nehmen die VOA-Mitgliedsunternehmen die Möglichkeit der Kurzarbeit nicht in Anspruch. Auch gab es bei den an der Umfrage teilnehmenden Unternehmen keine betriebsbedingten Kündigungen. Hier spiegelt sich die Tatsache wider, dass die Produktion der VOA-Unternehmen vor allem durch fehlende Fachkräfte eingeschränkt ist. Der Arbeitskräftemangel liegt in der aktuellen VOA-Umfrage als einer der Engpassfaktoren mit 34 % vor den Einschränkungen durch Corona-Auflagen (29 %) und Problemen durch weltweite Lieferengpässe (29 %). VOA-Geschäftsführerin Dr. Alexa A. Becker: „Damit unter den guten Vorzeichen der Kapazitätsauslastung, Umsatzentwicklung und Auftragslage die Produktion professionell und qualitativ hochwertig gefahren werden kann, benötigt die Branche gut aus- und fortgebildete Fachkräfte. Motivierte und qualifizierte Mitarbeiter sind ein wichtiger Teil unserer Mitgliedsunternehmen.“ Erfreulicherweise steuert die Branche dem Fachkräftemangel entgegen: Bildeten im vergangenen Jahr etwa 39 % der Unternehmen aus, plant dies für 2022 immerhin knapp die Hälfte. Der VOA unterstützt hier gezielt durch seine Ausbildungsinitiative und bietet darüber hinaus für den Berufsalltag Weiterbildungen an.

CO2Eines der Kernprobleme des Wirtschaftsstandorts Deutschland und für die Unternehmen in der Oberflächenveredelungsbranche ist vor allem die hohe Kostenbelastung durch gestiegene Energiepreise, insbesondere für Gas und Strom. Das gibt Anlass zur Sorge: „Unsere aktuelle Umfrage ergibt, dass sich die hohen Energiekosten derzeit bei immerhin über 70 % der oberflächenveredelnden Betriebe schon jetzt erheblich bemerkbar machen“, erklärt Dr. Becker. In Anbetracht der Umsetzung der Pariser Klimaziele sowie des „European Green Deal“ kann die Umstellung auf eine möglichst CO2-freie Industrie nur gelingen, wenn garantierte Lieferungen für Strom- und andere Energieträger zu dauerhaft wettbewerbsfähigen Preisen im Hinblick auf globalisierte Märkte gewährleistet werden, um die Branche weiterzuentwickeln und den Standort Deutschland zu sichern.

Europäische UnionErfreulicherweise legte die EU-Kommission in ihrem Arbeitsprogramm für 2022 den Fokus nicht nur auf die Eindämmung des Klimawandels, sondern auch auf die digitale Weiterentwicklung der Unternehmen als eines der Kernthemen der industriellen Transformation, deren Bedeutung infolge der Corona-Krise gewachsen ist. Sie bewirkte, dass viele Unternehmen digitale Arbeitsmittel vermehrt oder erstmals für die Abwicklung von Unternehmensprozessen nutzten. Das Potenzial digitaler Technologien ist aber weitaus größer, denn vor allem die ausnahmslose Erfassung und Nutzung von Daten erhöht die Prozess- sowie Produktgestaltungseffizienz und lässt neue Wertschöpfungsnetzwerke entstehen. Es braucht verlässliche und innovationsfreundliche politische Rahmenbedingungen für die Wirtschaft, damit sich die Transformationsprozesse erfolgreich bewältigen lassen. Gleichzeitig gilt es, den Netzausbau in jeglicher Hinsicht noch mehr voranzutreiben, die Forschung und Entwicklung digitaler Schlüsseltechnologien weiter zu fördern und diese den Unternehmen praxisnah und lösungsorientiert abgestimmt auf die Branche zur Verfügung zu stellen.

Der VOA blickt auf die Weiterentwicklung im politischen Feld sowohl auf Bundesebene mit der neuen Ampelregierung als auch auf europäischer Ebene, die angesichts der hohen Herausforderungen von existentieller Bedeutung für die Unternehmen ist, und bringt sich für die Mitglieder ein. Es gilt nun, die richtigen Weichen zu stellen.

Weitere Informationen

  • Ausgabe: 2
  • Jahr: 2022
  • Autoren: Redaktion

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