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Freitag, 29 April 2022 11:24

ASML kämpft gegen Engpässe in der Produktion

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Geschätzte Lesezeit: 2 - 3 Minuten
Peter Wennink, Präsident und CEO von ASML Peter Wennink, Präsident und CEO von ASML

Bis 2025 soll die Fertigungskapazität von EUV-Anlagen beim weltweit größten Anbieter dieser Lithographiesystemen für die Halbleiterfertigung von 70 auf mindestens 90 Maschinen pro Jahr erweitert werden. Der Bestelleingang von ASML hatte in den ersten drei Monaten wie im Vorquartal einen Wert von rund 7 Mrd. € und liegt damit nach Einschätzung des Marktanalysten JPMorgan um rund 60 % über den Markterwartungen. Dies habe den Auftragsbestand Ende März auf 29 Mrd. € hoch getrieben, sagt ASML-Finanzchef Roger Dassen. In Anbetracht der für 2022 geplanten Umsätze von 17 Mrd. € zeige sich, wie stark ASML bereits für das nächste Jahr ausgelastet sei.

Auch für das zweite Quartal geht der Konzern von einem ,gesunden‘ Auftragseingang aus und verweist auf den starken Anstieg der Aufträge für Fertigungsanlagen für Speicherchips. Im Vergleich zum Schlussquartal 2021 seien diese um fast die Hälfte auf knapp 2,4 Mrd. € gestiegen. Die Bestellungen von Lithographieanlagen mit extrem ultravioletten Licht (EUV) hätten das hohe Niveau des vierten Quartals 2021 nahezu gehalten.

Bis 2025 soll die Fertigungskapazität von EUV-Anlagen von 70 auf mindestens 90 Maschinen pro Jahr erweitert werden, für DUV-Maschinen (Deep Ultraviolet) sogar von 375 auf 600 Anlagen. Damit liege ASML am oberen Rand der Annahmen von Analysten, schreibt Francois-Xavier Bouvignies von UBS. Die Niederländer stellten für das laufende zweite Quartal einen Umsatz von 5,1 bis 5,3 Mrd. € in Aussicht. Analysten hatten hingegen 6 Mrd. € geschätzt. In der Prognose seien aber rund 800 Mio. € für noch auszuliefernde Maschinen nicht einbezogen, die in einem beschleunigten Verfahren an die Kunden gingen, sagte Dassen. Die Endabnahme findet in diesem Fall erst später bei den Kunden statt.

Anleger befürchten, dass ASML die hohe Nachfrage wegen Problemen auf der Lieferantenseite nicht wie erwartet in Gewinne ummünzen kann. Die ASML Holding NV ist mit einem Marktwert von mehr als 230 Mrd. Euro einer der wertvollsten Börsenkonzerne der Eurozone: Im Eurostoxx 50 wird nur der Luxusgüterkonzern LVMH mit 320 Mrd. € höher bewertet. "Wir sehen, dass die Nachfrage weiterhin höher ist als unsere derzeitige Produktionskapazität", sagt ASML-Chef Peter Wennink. Das Management beließ seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr bei einem Wachstum von rund 20 Prozent.

Allerdings kündigte ASML eine Überprüfung seiner mittelfristigen Wachstumsperspektiven für 2025 und darüber hinaus an, weil es zusammen mit Lieferanten stark in den Aufbau neuer Kapazitäten investieren will. Mittelfristig sollen 20 Maschinen fortschrittlicher EUV-Gerätetypen (High-Numerical Aperture) hinzukommen.

Dieses Jahr bleibe geprägt von Engpässen in der Lieferkette. Das sorge auch für erhöhte Frachtkosten, weil die Routen unter anderem wegen des Ukraine-Krieges umgeplant werden müssen. Mit Zusatzkosten für die Sicherung von Rohstoffen und den Personalaufbau dürfte die Bruttomarge sich eher um 52 Prozent bewegen als bisher geplant bei 53 %. Sie lag wie in Aussicht gestellt bei 49 Prozent und gibt an, wie viel vom Verkaufspreis nach Herstellungskosten übrig bleibt. Sie soll im zweiten Quartal bei 49 bis 50 Prozent liegen. Unter dem Strich verdiente ASML in den ersten drei Monaten des Jahres 695 Mio. €. Ein Jahr zuvor waren es noch 1,3 Mrd. € gewesen.

Weitere Informationen

  • Ausgabe: 5
  • Jahr: 2022
  • Autoren: Werner Schulz

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