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Montag, 30 Mai 2022 07:30

VDMA-Blitzumfrage: Elektronikmaschinenbau verhalten optimistisch

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Globale Workflows im Stop&Go (Symbolbild VDMA) Globale Workflows im Stop&Go (Symbolbild VDMA)

Der Ukraine-Krieg und die Covid-19 Pandemie stellen den Elektronikmaschinenbau vor deutliche Herausforderungen. Diesen Eindruck vermitteln die 14. Blitzumfrage des VDMA im April 2022 und die Mitgliederumfrage des Fachverbandes EMINT. Mehr als 75 % der Unternehmen berichten von merklichen bis gravierenden indirekten Auswirkungen, etwa durch die Energieverteuerung. Die Auswirkung eines EU-Importverbots beurteilen 66 Prozent als gravierend. 59 % sehen Probleme bei Zulieferern/Abnehmern im Fall einer substanziellen Drosselung der Erdgaslieferungen.

In Bezug auf die Corona-Pandemie berichten 53 % der Unternehmen von gravierenden Auswirkungen auf der Angebotsseite - das ist ein Anstieg um 17 % gegenüber der Umfrage im September 21. Eine weitere Verschärfung wird für die nächsten drei Monate erwartet. Die Nachfrageseite hingegen wird positiv beschrieben: Rund 44 Prozent der Unternehmen spüren nur geringe Auswirkungen - eine Abnahme um 29 % gegenüber September 2021. Diese Einschätzung wird von 48 % geteilt.

Engpässe bei Komponenten: In der Blitzumfrage wurden die Unternehmen zur Materialversorgung und produktspezifischen Lieferengpässen befragt: Für Dezember 21 bis April 22 berichten 35 % über Beeinträchtigungen der Lieferketten. Bei Zulieferkomponenten sehen 54 % gravierende Engpässe. Lieferengpässe bestehen für Bauelemente, darüber hinaus werden Engpässe für Kunststoffe und Metalle erwartet. 54 % erwarten eine Normalisierung in ein bis zwei Jahren, 46 % innerhalb der nächsten zwölf Monate. 75 % der Unternehmen berichten über Preiserhöhungen zwischen 10 und 20 %.

Verlangsamung des Wachstums: Die Auftragssituation 2022 wird von 95 % der Unternehmen gegenüber dem Vorjahr als besser beurteilt. Die Erwartungen für das Umsatzwachstum liegen bei rund 60 % der Unternehmen zwischen 10 und 20 %. Für 2023 erwarten 80 Prozent eine Umsatzsteigerung zwischen 5 und 20 %. Damit haben sich die Erwartungen von September 2020 (-13,1%) über März 2021 (11,1%) bis März 2022 (21,1%) kontinuierlich verbessert. Für 2023 erwarten die Unternehmen eine Verlangsamung des Wachstums.

Personalbestand oben auf der Agenda: 82 % der Productronic-Unternehmen streben einen Personalaufbau an, das sind rund 39 Prozent mehr als in der letzten Umfrage im September 2021. 18 Prozent planen keine Änderungen im Personalbestand. Der VDMA vertritt mehr als 3400 deutsche und europäische Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus. Sie beschäftigen rund vier Millionen Menschen und stehen für ein Umsatzvolumen von 800 Mrd. Euro. Im verarbeitenden Gewerbe trägt die Wertschöpfung von 270 Mrd. Euro den höchsten Anteil zum europäischen Bruttoinlandsprodukt bei.

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