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Dienstag, 02 August 2022 16:11

Chips Act - neue Forschungspolitik der USA

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Geschätzte Lesezeit: 2 - 3 Minuten
Chips Act - neue Forschungspolitik der USA ©md3d - stock.adobe.com

Geschafft: Nach zweijährigem parteipolitischem Ringen und intensivem Lobbying der Industrie hat das Repräsentantenhaus des US-Kongresses am 28. Juli für den "Chips and Science Act" gestimmt. Die USA haben also ihren "Chips Act" unter Dach und Fach, während die EU am europäischen Pendant noch laboriert. Insgesamt 280 Mrd. Dollar wurden für das neue Gesetzesvorhaben autorisiert - auf allen Ebenen der Technologie-Förderung, mit Verteilung über bisher benachteiligte Bundesstaaten. Damit kann das Onshoring der US-Halbleiter- und IT-Industrie beginnen.

Zahlreiche neue Fabriken für Chips aller Strukturgrößen und Anwendungsgebiete stehen in Aussicht. Allerdings zum Nachteil ausländischer Wettbewerber, vor allem aus China und Russland. „Mit dieser Gesetzgebung“, kommentiert der Kongressabgeordnete Eddie Johnson aus Texas, „schaffen wir eine kraftvolle und blühende Zukunft für Amerikas Wissenschaft und Innovation.“

Am wichtigsten am neuen Gesetzespaket sind die 52,7 Mrd. Dollar an Förderzuschüssen über fünf Jahre. Davon sollen etwa 39 Mrd. Dollar für genannte Legacy-Chips bereitgestellt werden, also solche mit Strukturen weit oberhalb der neuesten Nanometerdimensionen. Sie zielen auf die Automobilfertigung und andere industrielle Sektoren. Hinzu kommen F&E-Steuernachlässe von 25 Prozent. Das alles soll die Expansion der inländischen Fertigungsbasis ankurbeln. Es ähnelt der europäischen Diskussion um den EU Chips Act, bei dem sich auch nicht alle Beteiligten für die Priorität der 2-nm-Chips aussprechen wollen.

Beim US Chips and Science Act von 2022 geht es nicht nur um die Förderung und Ansiedlung von Fabs. Er greift auch definitiv in die Hightech-Forschung der USA und ordnet ihre Strukturen neu. Die National Science Foundation (NSF), eine wichtige Stütze der Grundlagenforschung, kann durch den Chips Act mit einer Verdoppelung ihres Jahres-Etats auf knapp 19 Mrd. Dollar rechnen. Das Forschungs-Department des DOE (Department of Energy), soll von derzeit 7,5 Mrd. Dollar um 45 Prozent wachsen. Das National Institute of Standards and Technology (NIST) soll 50 Prozent zulegen.

Der neue Chips and Science Act bringt auch Einschränkungen - vor allem für die geförderten Forscher und Entwickler. Kooperationen mit China und Russland werden gründlichen Prüfungen unterzogen und gegebenenfalls untersagt. Die NSF darf keine Gelder an Forscher vergeben, die mit Chinas staatlichen Konfuzius-Instituten kooperieren, die einen Austausch von Wissenschaftlern vermitteln. Verschärft wurden die Bleiberegeln für ausländische Studenten nach ihrem Examen und die Visa-Bestimmungen für Forscher, die in den USA arbeiten wollen. „Dies ist ein Sputnik-Moment“, sagt der Senator Charles Schumer aus New York, einer der Befürworter des US Chips Act, in Anspielung auf den historischen Hightech-Schock von 1957. „Statt Russland betrifft er jetzt China.“

Weitere Informationen

  • Ausgabe: 8
  • Jahr: 2022
  • Autoren: Werner Schulz

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