Eugen G. Leuze Verlag GmbH & Co. KG
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Dienstag, 10 Januar 2023 11:16

Eigentlich war das bereits im Dezember 2022 absehbar: Intels gewaltiges Vorhaben einer neuen deutschen Waferfab auf der grünen Wiese bei Magdeburg muss noch etliche Iterationen und Updates durchlaufen, um das Anfang 2022 verkündete Projekt einer 17-Mrd.-Investition in mehrere Fertigungslinien für Chips der neuesten Generation zu realisieren wie geplant.

Rubrik: NEWS PLUS
Dienstag, 15 März 2022 16:21

Nun ist es offiziell: Am 15.3. um 14 Uhr MEZ bestätigte Intel-CEO Pat Gelsinger in einem weltweiten Webcast die milliardenschweren Pläne für die neue Chipfabrik in Magdeburg mit Strukturdimensionen "im Angström-Bereich", also solchen um und unter 3 nm. Intel will anfangs 17 Mrd. Euro in zunächst zwei  Fabs investieren und damit, wie Gelsinger hervorhob, an die 7000 Arbeitsplätze beim Bau des Werks und 3000 permanente Jobs in der späteren Fertigung schaffen – neben einigen Zehntausend weiteren bei Zulieferern und in der Infrastruktur. Das ist ein bedeutender Gewinn für die Stadt und das Land Sachsen-Anhalt. Gelsinger: "Deutschland ist der ideale Platz für fortschrittliches Chipmaking." ‘Silicon Junction’ Magdeburg soll als Verbindungspunkt für andere Innovationszentren in der Region und in Deutschland fungieren. Die Entscheidung war bereits für Anfang März erwartet worden – wohl auch angesichts der dramatischen weltpolitischen Ereignisse hat Intel sich dafür dann nochmal weitere 10 Tage Zeit gelassen.

Rubrik: NEWS PLUS
Montag, 07 Juni 2021 09:00

Die Emil Otto Flux- und Oberflächentechnik GmbH blickt dieser Tage auf 120 Jahre Bestehen zurück. Damit spiegelt die Firmenchronik auch die neuere deutsche Geschichte in all ihren Facetten wider.

1901

Firmengründer Emil OttoFirmengründer Emil OttoErstmals werden die Nobelpreise vergeben. Conrad Röntgen erhält den Physikpreis, Emil von Behring den Medizinpreis. Die II Orthographische Konferenz legt unter Beteiligung von Konrad Duden verbindliche Rechtschreibregeln fest.

„Agilität ist das Gebot der Stunde!“, sagte sich Emil Otto, als er am 6. Januar (seinem 40. Geburtstag) sein gleichnamiges Unternehmen in Magdeburg gründete. Damals, während der Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert, entwickelte sich die Hauptstadt von Sachsen-Anhalt gerade zum Mittelpunkt des deutschen Schwermaschinen- und Anlagenbaus. Unternehmen wie Krupp-Gruson oder Buckau Wolf hatten einen hohen Bedarf an prozessunterstützenden chemischen Hilfsstoffen. Nachgefragt wurden neben Bohrölen, Beiz- und Poliermitteln auch Flussmittel zum Weich- und Hartlöten von Eisenwerkstoffen, Kupfer und Messing. Emil Otto entwickelte und produzierte eine Vielzahl von Chemikalien, wobei Flussmittel den Schwerpunkt bildeten. Gleichwohl konnte Emil Otto damals noch nicht absehen, dass sein Unternehmen auch nach 120 Jahren in der fünften Generation noch Bestand haben würde.

Otto war schon als Kind eine echte Erfindernatur. Als er als Klempnerlehrling beim Löten gesundheitsschädlichen Salzsäuredämpfen ausgesetzt war, fasste er den Entschluss, ein atoxisches Lötmittel zu entwickeln. Ein Ziel, das er nicht aus den Augen verlieren sollte. Das Basisprodukt seiner neuen Unternehmung war zunächst ein Hilfsmittel zum Schutz und Erhalt von Kollektoren elektrischer Gleichstrommaschinen. ‚Otto's Kollektorglätte' gewann insbesondere in den Entwicklungsjahren der Elektrizität enorm an Bedeutung.

Aber Lötende trugen nach wie vor schwere Gesundheitsschäden durch Salzsäuredünste davon. Emil Otto forschte weiter nach Alternativen. Als es ihm schließlich gelang, brauchbare Produkte auf den Markt zu bringen, griffen Klempnereien und Metallwarenfabriken begeistert zu. Er selbst konzentrierte sich darauf, weitere Lötöle, Lötfette und Lötpasten in mannigfacher Form für viele Anwendungen hervorzubringen. Sein neu ins Unternehmen gekommener Schwiegersohn Paul Faßbender vertrieb die Produkte weit über Deutschland hinaus nach Österreich, Ungarn, Frankreich und in die Schweiz. Bis heute ist die Emil Otto GmbH nach eigenen Angaben weltweit der einzige Hersteller, der Flussmittel als Konzentrat und in Pulverform herstellt und liefert.

1922

Deutschland und Russland schließen den Rapallo-Vertrag. Der Polnische Korridor erregt die Gemüter in Deutschland. Mit „Nosferatu – Symphonie des Grauens“ kommt der erste Gruselschocker in die Kinos.

Am 14.11.1922 übergab Emil Otto aus gesundheitlichen Gründen die Firmenleitung an seinen Schwiegersohn Paul Faßbender. Dieser lenkt das Unternehmen durch den Zweiten Weltkrieg. Auch die Zerstörung der Produktionsgebäude nach einem Bombenangriff am 16. Januar 1945 konnte den neuen Firmeninhaber und seine Frau nicht entmutigen. Vielmehr setzten sie die Produktion bis zum Wiederaufbau der Fertigungsstätte provisorisch in den noch erhaltenen Kellerräumen fort.

Großauftrag 1929: Eine Fuhre Hochglanzverzinnungsmasse wird ausgeliefert – die Lieferwagen haben nur 2 PSGroßauftrag 1929: Eine Fuhre Hochglanzverzinnungsmasse wird ausgeliefert – die Lieferwagen haben nur 2 PS

Paul Faßbender, Ottos Schwiegersohn, führte das Unternehmen durch den Zweiten WeltkriegPaul Faßbender, Ottos Schwiegersohn, führte das Unternehmen durch den Zweiten Weltkrieg

1949

Die Bundesrepublik Deutschland, die Deutsche Demokratische Republik und die Volksrepublik China werden gegründet. „Rosinenbomber“ versorgen Berlin während der Berlinkrise. Die Gründung der NATO vertieft die Spaltung Europas, der Osten antwortet deshalb mit der Gründung des Warschauer Pakts. Europa wird zweigeteilt, der Kalte Krieg nimmt seinen Lauf und soll 40 Jahre lang dauern.

Nach der Teilung Deutschlands, die mit der am 7. Oktober 1949 in Kraft getretenen Verfassung der DDR endgültig vollzogen wurde, musste die Firmenleitung 1957 den nächsten Schlag verkraften. Emil Otto wurde – wie fast alle Unternehmen der damaligen DDR – in eine halbstaatliche Kommanditgesellschaft umgewandelt und zunächst mit je 50 % privatem und 50 % staatlichem Kapital weitergeführt. Der Enkel des Firmengründers beschloss daher, sich nach Hamburg abzusetzen. Dort eröffnete er eine Außenstelle der Firma Emil Otto. Bevor der Mauerbau 1961 dann die endgültige Teilung Deutschlands und somit auch die Trennung des Unternehmens zementierte, übersiedelten weitere aus der Gründerfamilie hervorgegangene Gesellschafter nach Hamburg. Sie erwarben am heutigen Standort in Erbach (Eltville) ein zuvor als Konservenfabrik genutztes Werk, das sie zu einer chemischen Fertigung umbauten.

1989

In der DDR brodelt es. Die Bürger demonstrieren auf der Straße. Zahlreiche Menschen flüchten sich in westdeutsche Botschaften (bekannt: Prag). Die Montagsdemos beginnen. Am 9. November fällt die Mauer.

Die am Standort in Magdeburg verbliebenen privaten Gesellschafter verloren hingegen 1972 ihre Unternehmensanteile. Per Gesetz hatte die DDR-Führung beschlossen, die mittelständische Industrie in Volkseigene Betriebe (VEB) umzuwandeln. Aus der Emil Otto KG wurde somit der VEB Löt- und Poliermittelwerk mit einem weiteren Standort in Berlin. Zentrale Aufgaben wie etwa die Anwendungsforschung, Qualitätssicherung und die Zentralbibliothek wurden von einem Fachgruppenleitbetrieb, dem VEB Härtol, betreut. Erst durch den Mauerfall 1989 und die anschließende Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten war es möglich, das Kombinat Härtol wieder zu entflechten und die Anteile des ehemals eigenständigen Unternehmens Emil Otto an die frühere Eigentümerfamilie zurückzugeben. Dazu wurde die Erbengemeinschaft EMOPOL Flux- und Oberflächentechnik GmbH unter der Leitung von Michael Leitreuter und Dr. Heinz Herzog ins Leben gerufen. Das Unternehmen wurde unter Auflagen weitergeführt und die Belegschaft auf Jahre hinweg weiterbeschäftigt. Nach dem Tod von Heinz Herzog gelang es Michael Leitreuter, die Erbengemeinschaft zu entwirren und die Firma Emil Otto wieder zu vereinen. Eine schwere Krankheit nötigte Michael Leitreuter schließlich dazu, den Betrieb in eine GmbH umzuwandeln.

Seit seinem Tod im Jahr 2014 führen nun seine Tochter Barbara und ihr Mann Markus Geßner die Firma Emil Otto in fünfter Generation weiter. Auf Basis enger Kontakte zu Kunden, Instituten, Forschungseinrichtungen und Anlagenherstellern bauen sie derzeit neue Marketing- und Vertriebsstrukturen auf. Ziel ist es, die Produktpalette auch weiterhin den Anforderungen der modernen Elektronikindustrie entsprechend auszurichten.

2021

Seit einem Jahr hat ein geheimnisvolles Virus eine Pandemie ausgelöst. Zahlreiche Grundrechte (Meinungs- und Reisefreiheit, Unverletzlichkeit der Wohnung u. v. m.) sind aufgehoben. Die Wirtschaft, insbesondere das Kleingewerbe, ächzt unter Restriktionen.

Trotz aller Widrigkeiten konnte Emil Otto mit dem technischen Wandel Schritt halten. So haben die Experten als Innovations- und Qualitätsführer die Umstellung auf bleifreie Lötprozesse, die Entwicklung von Selektivlötprozessen und von umweltgerechtem wasserbasierendem Flussmittel aktiv begleitet und geprägt. Aktuell rückt Emil Otto vermehrt auch Produkte für den Werkzeug- und Maschinenbau, das Hart- und Weichlöten und die Bereiche Kühlerbau und Bandverzinnung in den Fokus. Zudem werden sie das Portfolio um neue Reinigungsmedien und SMD-Kleber erweitern. Freilich zeigt die ereignisreiche Unternehmensgeschichte von Emil Otto, manche Umstände lassen sich nicht beeinflussen. Das führt auch die aktuelle Pandemie deutlich vor Augen. Dennoch sind die Experten zuversichtlich, dass das Beste erst noch kommt!

 

Emil Otto Flux- und Oberflächentechnik GmbH heute

Barbara und Markus Geßner führen das Unternehmen heute. Barbara ist eine direkte Nachfahrin des FirmengründersBarbara und Markus Geßner führen das Unternehmen heute. Barbara ist eine direkte Nachfahrin des FirmengründersDer Name „Emil Otto“ steht seit 1901 für die Entwicklung und Herstellung hochwertiger Flussmittel. Insbesondere die Flussmittel für die Elektronikproduktion, die Bandverzinnung, den Kühlerbau sowie für die Verzinkung werden von vielen Marktführern weltweit eingesetzt. Die Herstellung erfolgt nach modernsten Standards, das Qualitäts- und Umweltmanagement ist seit vielen Jahren zertifiziert. Spezialprodukte oder Produktanpassungen werden in Zusammenarbeit mit Anlagenherstellern und Instituten entwickelt und umgesetzt.

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