Eugen G. Leuze Verlag GmbH & Co. KG
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Eugen G. Leuze Verlag
Mittwoch, 10 Januar 2024 11:05

Bericht aus Indien

von

Tellurid-beschichtete 3D-Strukturen und Schwermetall-Entfernung

Die Affinität von Schwermetallen zu Sulfiden, Seleniden und Telluriden ist bekannt. Dieses Prinzip wird auch in der Abwasserreinigung verwendet. Wissenschaftler am Indian Institute of Technology Kharagpur, Indian Institute of Science Bengaluru und Christ University Bengaluru haben zu diesem Zweck 2D-Gadolinium-Tellurid mit Hilfe der Flüssigphasen-Exfoliationsmethode synthetisiert.

2D-Tellurid-Nanoblätter haben eine große Oberfläche und können als adsorbierende Filter verwendet werden. Sie haben eine größere Affinität zu Schwermetallen und anderen Schadstoffen. Außerdem lassen sich per 3D-Druck komplexe und maßgeschneiderte Filter zu geringen Kosten herstellen. Ein 3D-gt 2023 12 017Abb. 2: Verbundarchitektur als Energiegeneratorgedrucktes, poröses Polymilchsäuresubstrat wurde nach einem einfachen Tauchbeschichtungsverfahren mit 2D-Gd2Te3 beschichtet. Die Leistung des 2D-beschichteten, 3D-gedruckten Verbundstoffs wurde geprüft. Etwa 98 % der Salze aus dem Salzwasser wurden absorbiert. Für Brackwasser wurde eine Entfernungseffizienz von 52 % und für verschiedene organische Farbstoffe von 45 bis 69 % festgestellt. Der Verbundstoff konnte 20 % des Bleichpulvers aus verunreinigtem Wasser adsorbieren. Das 2D-Material verbesserte die Filterung aufgrund seiner morphologischen Eigenschaften. Die poröse 3D-gedruckte Struktur erhöhte die Kontaktzeit des adsorbierten Salzwassers (Abb. 1).

Das Team nutzte die Verbundarchitektur als Energiegenerator (Abb. 2). Hersteller von Wasseraufbereitungsanlagen und Umweltschutzbehörden können nun die Technologie für eine bessere Abwasserreinigung mit dem zusätzlichen Vorteil der Energieerzeugung erforschen, so die Autoren.

https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1002/adsu.202300321

Roboter in Lohngalvaniken

Ein gutes Beispiel für die Vorteile fortschrittlicher Automatisierung und Robotik ist die Entwicklung innovative Roboterzellen, die eine vollautomatische Galvanisierung ermöglichen. In Zusammenarbeit zwischen dem Kunden – dem Oberflächenbeschichtungsspezialisten Collini aus Düben­dorf bei Zürich –, dem Automatisierungsunternehmen Roth Technik und dem Sensorspezialisten Baumer wurde eine vollautomatische Anlage für Galvanikgestelle entwickelt. Der Kunde suchte nach einer platzsparenden Lösung, um Kleinteile schnell und zuverlässig auf Gestellen aufzuhängen, um sie in das Galvanikbad zu bringen.

Die herkömmliche Methode, die Gestelle von Hand zu bestücken, erfordert viel Platz und Personal, da mehrere Gestelle gleichzeitig bestückt werden müssen. Das Team begann mit der Entwicklung einer vollautomatischen und kompakten Ladestraße. Das Herzstück der Ladestraße sind vier Roboter, die automatisch Teile auf die leeren Haken in den Regalen laden, wobei die größte Herausforderung darin besteht, dass keine zwei Regale gleich sind. Die Hakenpositionen befinden sich auf den geschweißten Regalen nicht exakt an der gleichen Stelle, und einige Haken können verbogen sein oder ganz fehlen. Während dies bei einem manuellen System kein Problem darstellt, ist es bei Robotern, die präzise Positionsdaten benötigen, eine große Herausforderung. Zudem stellten die große Vielfalt und der hohe Durchsatz an Teilen eine weitere Herausforderung dar. Der ultrakompakte Profilsensor OXM200, eine einfache, aber effektive Lösung von Baumer, erwies sich als Schlüsselkomponente für die Effektivität des Systems. Am Roboterarm montiert, erfasst der Sensor die exakte Position jedes einzelnen Hakens auf dem Weg durch das Regal und meldet diese Daten an die Robotersteuerung sofort zurück. Mit Hilfe einer Kamera nimmt der Roboter dann ein Teil nach dem anderen aus dem Karussell auf und hängt es an einen Haken. Der Roboter nutzt die zuvor vom Profilsensor erfassten Positionskoordinaten zur Feinjustierung der Teileposition, so dass der Profilsensor den Roboter präzise und schnell auf dem Galvanikgestell führen kann. Da der Sensor eine hervorragende Leistung erbringen muss, musste ein Sensor installiert werden, der sehr dünne Haken nicht nur im zweidimensionalen, sondern auch im dreidimensionalen Raum erkennt und präzise misst. Verschiedene kamerabasierte Systeme und andere laserbasierte Scanner wurden getestet, die Wahl fiel jedoch auf den Sensor (Abb. 3).gt 2023 12 018Abb. 3: Roboter, Sensor und Gestell

Der Sensor OXM200 bietet einen weiteren großen Vorteil: Dank leistungsfähiger, integrierter Messwerkzeuge gibt der Sensor die Messwerte für die X- und Z-Koordinaten direkt in mm aus, was die Anzahl der Berechnungen in der Steuerung deutlich reduziert. Dies führte zu weniger Integrationsaufwand in der Software und ermöglichte eine schnellere Inbetriebnahme des Projekts. Mit Power over Ethernet (PoE) wurde nur ein einziges Kabel benötigt, um den Sensor mit der Steuerung zu verbinden und mit Strom zu versorgen. Das Ergebnis: Zwei Roboterzellen ermöglichen einen Durchsatz von 15 Millionen Teilen pro Jahr bei minimalem Platzbedarf und eliminieren die mit einem manuellen System verbundenen Probleme.

https://metrology.news/smart-profile-sensor-provides-guidance-to-electroplating-robot/

Leckagefreie Tampongalvanisierung

Die aus Greenland, New Hampshire, USA, stammende Firma Electroplating USA hat ein neues patentiertes System entwickelt, das leicht ist und getragen werden kann. Mit dem sogenannten Drip Free System können die Anwender sicher arbeiten, ohne giftigen Dämpfen und Schadstoffen ausgesetzt zu sein (Abb. 4).gt 2023 12 019Abb. 4: Sogenanntes Leak Free Brush Plating System / Bild: Electroplating USA

Traditionell ist einer der zeitaufwändigsten Aspekte der Tampongalvanisierung das Abdecken und Abdichten des Systems, um Leckagen zu vermeiden. Das neue System macht aufwendige Schutzmaßnahmen und umfangreiche Abdichtungsverfahren überflüssig. Das System umfasst eine peristaltische Pumpe zur relativ präzisen Lösungszufuhr und einen Vakuumpumpen-Ejektor, der überschüssige Lösung effektiv auffängt und so ein sicheres und effizientes Beschichtungsverfahren ermöglicht. Diese Technologie erhöht nicht nur die Sicherheit des Bedieners, sondern schützt auch die Umwelt vor giftigen Dämpfen und Chemikalien. Die Geräte sind in robusten, wasserdichten und bruchsicheren Polypropylen-Rollover-Gehäusen untergebracht, die Langlebigkeit und Sicherheit gewährleisten.

https://www.prweb.com/releases/electroplatingusa-unveils-leak-free-brush-plating-system-301994495.html;

https://electroplatingusa.com ; US Pat. 11,342,710 B2

Tipp: Marktbericht zu stromlosen Beschichtungen

Unter stromloser Abscheidung oder stromlosem Galvanisieren versteht man normalerweise ein autokatalytisches Verfahren, bei dem Metalle und Metalllegierungen auf leitende und nichtleitende Oberflächen abgeschieden werden, z. B. auf Kunststoffen, Keramik, Glas usw., die dann je nach ihrer endgültigen Funktion dekorativ, korrosionsbeständig oder leitend werden können. Auf der Grundlage des Produkttyps wird die autokatalytische Beschichtungstechnologie hauptsächlich in Vernickelung, Verkupferung und Verbundbeschichtung unterteilt. Der sogenannte Autocatalytic Plating Technology-Forschungsbericht gibt Informationen zu diesem Bereich der Galvanotechnik. Die wichtigen Bereiche des Markts sind im Bericht auf der Grundlage ihrer Leistung bewertet. Der Bericht bietet eine eingehende Analyse des Marktes durch die Bereitstellung der Definition, Anwendung und Klassifikationen. Die SWOT-Analyse (Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken) und die Strategien jedes Anbieters auf dem Markt sind im Bericht enthalten. Der Bericht bietet umfassende Einblicke in aktuelle Branchentrends, Trendprognosen und Wachstumstreiber, vor allem in den Automobil-, Chemieanlagen-, Elektronik- und Luftfahrt-Industrien.

https://www.openpr.com/news/3299584/autocatalytic-plating-technology-market-2023-industry

Dienstag, 09 Januar 2024 13:00

Brief aus England

von

Grün werden – aber wie?

Fast alle sind sich einig, dass wir aus der Nutzung fossiler Brennstoffe aussteigen müssen, wenn wir den Klimawandel eindämmen wollen. Das bedeutet, dass wir alle unseren Lebensstil ändern müssen – am Arbeitsplatz, zu Hause und bei unseren Reisen. Etwa 85 % der britischen Haushalte werden mit Gas beheizt, und das Gleiche gilt für die meisten Geschäfte und Büros. Sie werden über ein ca. 8000 km langes Hochdruckleitungsnetz mit Erdgas versorgt, das fast 300.000 km lange Niederdruckleitungen speist. Wie kann man also grün werden?

Irgendwie war es mit einem Mal der 22.11. (Sie wissen: unverhofft kommt oft) und eine Email vom Lieblingschefredakteur der Galvanotechnik flatterte ins Haus mit der Bitte, die Texte für die Rubriken bis Mitte der kommenden Woche zu liefern. Uppssss! Da war doch noch mal was ….

Mittwoch, 03 Januar 2024 13:00

Kontinuierliche Wartung von Nickelelektrolyten

von

Unser Nickelelektrolyt umfasst ein Volumen von 8000 Litern. Um eine möglichst hohe, gleichbleibende Qualität aufrecht zu erhalten, würden wir gerne das Bad laufend mit Aktivkohle reinigen. Diesbezüglich kam es bei uns zu lautstarken Diskussionen. Ein Teil der Galvaniker schwört auf entsprechende Filterkerzen, andere wiederum lehnen dies strickt ab und fordern eine kontinuierliche Selektivreinigung, gepaart mit einer diskontinuierlichen Aktivkohlereinigung, die ein- bis zweimal im Jahr durchgeführt werden soll. Wer hat nun Recht?

Einen grenzüberschreitender Expertenworkshop zum Thema „Ressourcen schonen“ richtete Anfang Oktober Prozesswasser- und Recyclingspezialist ProWaTech in Glattfelden nahe Schaffhausen aus. Es kamen rund 50 Teilnehmer aus Medizintechnik, Uhrenindustrie und Elektronik sowie aus Lohnbetrieben der nasschemischen Oberflächenbehandlung. Thema: Lösungswege aufzeigen, wie sich bei der Wasseraufbereitung Ressourcen und Kosten sparen lassen.Ein Grußwort sprach neben PraWaTech-Vertriebsleiter und Galvanotechnik-Beirat Herbert Hauser auch Galvanotechnik-Chefredakteur Robert Piterek, der bei den schweizerischen Galvanotechnikern dafür warb, die Zeitschrift Galvanotechnik verstärkt als Informations- und B2B-Plattform zu nutzen.

Es gibt viele Möglichkeiten den Energiebedarf in der Galvanik zu senken, den CO2-Fußabdruck zu minimieren und somit den behördlichen Forderungen und den Erwartungen großer OEMs gerecht zu werden. Jeder Teilschritt in der Galvanik beinhaltet Einsparungsmöglichkeiten, welche mit teilweise geringem Aufwand und übersichtlichen Kosten umgesetzt werden können.

Denn die einen sind im Dunkeln und die andern sind im Licht, und man siehet die im Lichte, die im Dunkeln sieht man nicht.

Montag, 08 Januar 2024 10:59

iMaps Mitteilungen 12/2023

von

Der „Rote Würfel“ der Hochschule München ist seit vielen Jahren der Veranstaltungsort der IMAPS-Herbstkonferenz. Am 19. und 20. Oktober war es wieder soweit, über 90 Teilnehmer, 20 Vortragende und 11 Aussteller kamen zum Hauptevent des Jahres zusammen. Traditionell wird in diesem Zusammenhang auch die jährliche Mitgliederversammlung des IMAPS Deutschland e.V. abgehalten. Das Konferenzprogramm war so gestaltet, dass jeweils thematisch ähnlich gelagerte Vorträge zu Blöcken zusammengefasst waren.

Dienstag, 05 Dezember 2023 10:59

Gespräch des Monats: Paul Goldschmidt

von

Am 2. Dezember wurde in Berlin der PAUL Award an Peter Heynmöller, Hanna Lieding und Tim Mattern verliehen (siehe S. 1544). Wie blickt Paul Goldschmidt, erster Sieger aus dem Jahr 2020 und Teil der aktuellen Jury, auf die Veranstaltung?

Eigentlich war der Holzweg ein Waldweg, auf dem Holz transportiert wurde (in der Fachsprache: Rückeweg) und der meist in schlechtem Zustand wirklich nirgends hinführte. Heute baut man Wege aus Holz, um es den Wanderern einfacher zu machen, über die Baumwipfel zu schauen und digitale Photos zu schießen – ‚Selfies' sind sehr populär. An diese denkt man eventuell, wenn man den journalistischen Rausch der Reportagen liest und sieht, die über die Schulschwänzer der ‚Fridays for Future'-Demonstrationen berichten.

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