Artikelarchiv

Fehler, die beim galvanischen Vermessingen auftreten können

Frage: Wir wollen einige bisher vernickelte Teile aus unserer Erzeugung (Schnallen, Bügel u. ä.), mit einem galvanischen Messingüberzug versehen, da dieses Aussehen derzeit bei unseren Kunden gefragt ist. Wir haben auch schon ein Messingbad in Betrieb genommen und erste Versuche gefahren. Da wir mit solchen Bädern keine Erfahrungen haben, möchten wir uns vor dem Einstieg in die Großserie auf evtl, mögliche Fehler und ihre schnelle Beseitigung vorbereiten. Früher gab es in Fachbüchern zu den verschiedenen Bädern sogenannte Fehlertabellen, die wir jetzt nirgends mehr finden können.

Fachgespräch und Betriebsbesichtigung bei der Firma Nußbaum Oberflächentechnik GmbH in D-87600 Kaufbeuren

Die Metallisierung im Hochvakuum mit Hilfe von thermischen Verdampferquellen bei Drücken unter 10‘®bar wird seit Jahren für dekorative und funktionelle Zwecke angewandt. Soll das Verfahren für Shielding von Kunststoffen eingesetzt werden, so sind Erfahrungen und Know-how notwendig, um die hohen Anforderungen bezüglich Haftung, Schichtdicke, Abschirmwerten, Dämpfung und Korrosionsbeständigkeit zu erfüllen.

Bericht über die Entwicklung der Fliehkraftgleitschleifanlagen der Fa. Röster

Die erste Anlagengeneration

Die Funktion der vor ca. 50 Jahren erstmals von RotoFinish gebauten Gleitschleifanlagen ist der Metallbranche weitgehend bekannt. Diese Maschinen arbeiten mit 15-20fach höherer Bearbeitungsintensität als Vibratoren. Der Grund hier- für liegt in dem hohen Anpreßdruck der Schleifkörper auf die Werkstücke. Erzeugt wird diese Intensität dadurch, daß im feststehenden Arbeitsbehälter dieser Maschinen unten ein rotierender Boden (Drehteller) installiert ist. Dieser beschleunigt das sich im Arbeitsbehälter befindliche Schleifkörper-Werkstückgemisch und leitet es unter Druck an die feststehende Behälterwand. Hier wird es abgebremst, umgelenkt und dem Drehteller wieder zugeführt.

Bericht über die Jahrestagung 1993 der Gesellschaft Deutscher Chemiker, Fachgruppe Angewandte Elektrochemie vom 5. bis 10. September 1993 in Berlin

Die diesjährige Jahrestagung der Fachgruppe Angewandte Elektrochemie der GDCh wurde gemeinsam mit der DGO und der Internationalen Gesellschaft für Elektrochemie, ISE, in Berlin veranstaltet. Die 44. Tagung der ISE war von etwa 760 Teilnehmern aus 41 Ländern sehr rege besucht, wobei etwa 100 Teilnehmer an der GDCh- Veranstaltung teilnahmen.
Das sehr aktuelle Thema der Fachgruppe „Elektrochemie dünner Schichten“ wurde in über 60 Vorträgen und Postern umfassend behandelt. Themenschwerpunkte bildeten leitende Polymere, dünne Filme flüssiger oder fester Elektrolyte, dünne Schichten für den Korrosionsschutz, Abscheidung dünner Metallfilme, dünne Schichten aus neuen Materialien, Verfahrenstechnik in der Dünnschichttechnologie sowie Präparation und elektrochemische Eigenschaften dünner Schichten.

ln Heft 6/93 der „Galvanotechnik“ veröffentlichten wir unter dieser Überschrift auf Seite 2038 einen Beitrag von Dipl.-Ing. Feilke zu diesem Thema. Leider wurde irrtümlicherweise das wörtliche Zitat des entsprechenden Nachtrages ausgelassen, worunter die Verständlichkeit litt. Wir wiederholen im weiteren deshalb den Text, jetzt in der kompletten Form und bitten interessierte Leser, die Korrektur zur Kenntnis zu nehmen.

Teil 3: Elektrolytische Abscheidung

Bericht von der 183. Tagung der Electrochemical Society of USA in Honolulu (H3)
vom 16. bis 21. Mai 1993, gemeinsam mit der Electrochemical Society of Japan und der japanischen Society of Applied Physics

Über 96 Vorträge befaßten sich mit der Thematik der elektrochemischen Abscheidung von dünnen Filmen und der Technologie der elektrochemischen Metallabscheidung. Insgesamt fanden fünf Tage lang die im einzelnen in Kurzfassung referierten Vorträge statt. Bemerkenswert sind die Themen der japanischen Referenten.

Die Firma C + C Cours GmbH in Velbert hat ein eigenes Konzept entwickelt, um ein wirksames und für die Wettbewerbsfähigkeit heute unabdingbares Qualitätssicherungssystem in der Fertigung zu verwirklichen. Dieses System ist auf mehreren Säulen aufgebaut, es beginnt mit dem Prädikat „Fachbetrieb“, setzt sich bei der engen Zusammenarbeit mit den Kunden fort und endet schließlich in den Köpfen der einzelnen Mitarbeiter,

Neue verbesserte Anlage zur Feuerverzinkung

Das Wachstum der britischen Automobilproduktion ist so groß, daß sich die British Steel gezwungen sah, in ihren Werken in Llanwem in Wales eine neue kontinuierlich arbeitende Tauchverzinkungsanlage zu installieren. Mit der neuen „Zodiac“-Anlage können Automobilstähle der höchsten Qualität hergestellt werden, wie sie von vielen japanischen Automobilherstellem in Großbritannien verlangt werden. Die neue Linie enthält - möglicherweise weltweit den ersten - Luft- kühler (Abb. 1), durch den der das Tauchbad verlassende verzinkte Stahl soweit abgekühlt wird, daß die beschichtete Oberfläche mit den Trans- portwalzen ohne Beschädigung in Kontakt gebracht werden kann. Zusätzlich werden die Stahlbänder durch das neue Modul ausgerichtet, indem sie zwischen zwei Luftkissen geführt werden. Seit einigen Monaten ist die neue Anlage in Betrieb, ohne daß Probleme aufgetreten wären.

Leserbrief 12/1993

Die Autoren geben in diesem kurzen Beitrag ihre Meinung zu einem interview wieder, welches im Heft 9/93 der„Galvanotechnik“ auf S. 2972 bis S. 2976 unter der Überschrift „Vom Nebenprodukt zum zweiten Standbein“ publiziert wurde. Das Gebiet der Schichtdickenmessung mittels Röntgenfluoreszenzmethode, insbesondere bzgl. der Zukunftsaussichten, wird dort nach Ansicht der Autoren sehr einseitig gezeichnet, was zu nichtunerheblicher Verwirrung und Verunsicherung bei den Anwendern dieser Meßmethode führen kann.
Nicht jeder Mensch hat die Zeit oder die Lust, sich in eine komplizierte Materie einzuarbeiten. Besonders dann, wenn sie ihm fremd ist, und er anderes lieber tut. Steht aber ein Muß dahinter, ist man schon dankbar, wenn uns jemand einfach erklärt, wie die Sache läuft.
Beispiel Qualitätssicherung: Die Schichtdickenmessung mit Röntgenfluoreszenz ist eine solche Materie, zu deren tieferem Verständnis man eigentlich erst mal Atomphysik studieren müßte. Es gibt aber Experten, die dem Laien sagen, worauf es ankommt und was der Praktiker braucht. Allerdings ist die Gefahr groß, an einen falschen Propheten zu geraten, und nicht alles, was gedruckt wird, ist auch richtig.

Bericht von der 31. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Galvano- und Oberflächentechnik e. V. (DGO) vom 22. bis 24. September 1993 in Friedrichroda/Thüringen – Teil 1

Mit rund 400 Anwesenden konnte die seit der Wiedervereinigung erste Jahrestagung in einem neuen Bundesland eine erfreulich hohe Besucherzahl verzeichnen. Die z. T. mit Damen angereisten Teilnehmer bestätigten damit nicht nur ihr sachliches Interesse, sondern bekräftigten auch das Anliegen der DGO, mit den neu hinzugekommenen Fachkollegen schnellstens enge fachliche und freundschaftliche Kontakte zu knüpfen.

Fortsetzung aus Heft 11/93

2 Unfallverhütung

Die Berufsgenossenschaften haben die gesetzliche Verpflichtung, mit allen geeigneten Mitteln für die Verhütung von Arbeitsunfällen und für ei- ne wirksame ärztliche Hilfe zu sorgen. Diesem Zweck dienen vor allem Unfallverhütungsvorschriften. Verstoßen Mitglieder oder Versicherte vorsätzlich oder fahrlässig gegen die Unfallverhütungsvorschriften, so kann der Vorstand der Berufsgenossenschaft eine Geldbuße bis zu DM 20 000 festsetzen, dasselbe gilt bei Verstößen gegen eine vollziehbare Anordnung der Berufsgenossenschaft. Die Berufsgenossenschaften haben durch fachlich besonders vorgebildete und erfahrene technische Aufsichtsbeamte die Durchführung der Unfallverhütung zu überwachen und ihre Mitglieder zu beraten.

In diesem Artikel sollen Erfahrungen vermittelt werden, die bei mehrjährigen - hauptsächlich stromlosen Einsatz eines Schwarznickelbades gewonnen wurden. Die Einsatz- und Korrekturbedingungen sind von allgemeingültiger Natur. Die Berechnungsgrundlagen für die Korrektur beziehen sich auf die konkreten Bedingungen des in der Münze Berlin betriebenen 70-Liter-Elektrolyten. Anwendungstechnisch müssen diese Werte auf jede zu betreibende Anläge dieser Art umgerechnet werden.

Teil 3: Elektrochemische Korrosionsuntersuchungen an dekorativen Hartstoffschichten

Fortsetzung aus Heft 11/93

1 Einleitung

Dekorative Hartstoffschichten werden zur Oberflächenbeschichtung von hochwertigen Konsumgütem wie zum Beispiel Uhrengehäuse und -armbänder, Schreibgeräte, Brillengestelle, Modeschmuck, Beschläge, Sanitärteile usw. eingesetzt [1,3,4], Gegenüber den galvanisch aufgebrachten Überzügen zeichnen sie sich durch eine höhere Abriebbeständigkeit aus, die für die Eigenschaften solcher Gegenstände ein wichtiges Kriterium darstellt [1,3], So hat zum Beispiel ein ca. 0,7 |4m dicker TiN-Überzug eine Abriebbeständigkeit, die einem galvanisch aufgebrachten Hartgoldüberzug mit einer Dicke von 20 um entspricht [9],
Die Herstellung dekorativer Hartstoffschichten, wie zum Beispiel von Titannitridüberzügen, erfolgt in der Praxis mit physikalischen (PVD)-Verfahren. Dabei wird besonders das Sputter-Ionenplattieren verwendet. Gegenüber den CVD-Verfahren zeichnet es sich durch geringe Arbeitstemperaturen während des Beschichtungsprozesses (200-500°C) aus [1,3,5,4], die die Anzahl der beschichtbaren Substratmaterialien deutlich erweitern. Je nach Anwendungsfall werden aber auch verschiedene Beschichtungstechniken (z. B. PVD und Galvanotechnik) kombiniert [1,4].

Einleitung

Bei Materialuntersuchungen werden üblicherweise Proben aus dem zu prüfendem Material verschiedenen mechanischen Belastungen ausgesetzt und die daraus resultierenden Zustandsänderungen gemessen. In der Regel verwendet man dazu einfache Verfahren, die eine Aussage zum Spannungszustand und zur Dehnung erlauben. Solche Verfahren lassen sich jedoch nicht bei der Untersuchung der mechanischen Eigenschaften dünner Schichten wegen ihrer geringen Dicke und der Beeinflussung durch das Basismaterial verwenden. Die Mikrohärteuntersuchung stellt ein alternatives Verfahren dar. Bei der Ermittlung der für einen bestimmten Mikrohärteeindruck notwendigen Kraft besteht gleichzeitig die Möglichkeit, bestimmte Informationen über plastische und elastische Eigenschaften festzustellen, die man oft auf anderem Wege nicht erhalten kann.

Teil 5: Nickel- und Nickellegierungsschichten

Fortsetzung aus Heft 11/93

5 Ni-, Ni-Legierungsschichten (galvanisch)

Zur historischen Entwicklung der galvanischen Abscheidung von Ni-Schichten wurde schon kurz berichtet. Nach einer Periode experimenteller Untersuchungen etwa ab 1840 durch DeRuolz und A. Smee, R. Böttger u.a. erzielten entscheiden- de Entwicklungsschritte [3]:
- 1875 W. Pfanhauser sen. mit brauchbaren Ni-Schichten aus Lösungen auf Ammoniumbasis und Zusatz von Zitronensäure
- 1878 E.Watson, der die Bedeutung derBorsäure zum Stabilisieren des pH-Wertes erkannte
-1895 G.E.Langbein setzte Ni-Lösungen Chloride zu, womit Anodenlöslichkeit und ihre Leitfähigkeit erhöht, die Schichteigenschatten verbessert werden konnten (Z, Elektrochemie 7 [1900] 1,S. 700)
- 1906 W. D. Bancroft erzielte hier von unabhängige analoge Erkenntnisse
- 1916 O.P. Watt formuliert die bis heute aktuelle Grundzusammensetzung für Ni-Sulfat-Chlo- rid-Elektrolyte.

Teil 4

Fortsetzung aus Heft 11/93

7 Der Angriff auf Zement, Beton und Mörtel

Zement- und Bauindustrie haben in den letzten Jahrzehnten die Qualitäten der Stoffe und der Bauausführungen erhöht. Neu entdeckte Schwächen gehen auf Effekte zurück, die niemand voraussehen konnte. Bauhandwerkliche Grundsätze allerdings, wie
-Frischbeton hält schlecht auf Altbeton

-fetter Beton hält schlecht auf magerem Beton,

sollten darüber nicht in Vergessenheit geraten. Die Karbonatisierung des Betons durch den immer während wirkenden Kohlendioxid-Gehalt der Luft, die Rostsprengungen durch die nicht mehr durch hohen pH-Wert des Betons korrosions- geschützten Stahlarmierungen und die Spannungsrißbildung im Armierungsstahl durch Chlorid-Ionen (die zuweilen in Abrede gestellt wird), sind jedem Fachmann geläufig.

Der anorganische Korrosionsschutz von Wälzlagern ist im Zuge der Zeit eine wichtige Weiterentwicklung in der Wälzlagertechnologie. Einmal, um die Lagerhaltung und den Versandschutz oh- ne organische Konservierungsstoffe zu erreichen und um darüber hinaus Anwendungsvorteile bei bestimmten korrosiven Beanspruchungen zu gewährleisten.
Der entwickelte Überzug RR-INA „Corrotect“ bezieht seine hohe Leistung durch eine dünne, galvanisch aufgebrachte legierte Schicht aus ZnFe oder ZnNi, die gelb oder schwarz chromatiert wird.

ln Zeiten von Rezession und Wirtschaftskrise haben es alle schwer: die Unternehmer, deren Erträge schrumpfen, die Mitarbeiter, die um ihre Arbeitsplätze bangen und die neuen Technologien, die nur mehr langsam zum Zuge kommen.
Gerade die Galvanotechnik in Deutschland sieht ihre Felle davonschwimmen zusammen mit anderen Fertigungsbereichen, von denen sie abhängt, in sogenannte Billiglohnländer. Denn Gleichrichter, Bäder und elektrischen Strom gibt es auch dort. Es bleibt die Frage, was am besten dagegen zu unternehmen sei, falls nicht allein auf die Kunst der deutschen Politiker und Manager in den Großbetrieben vertraut werden soll.

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