Artikelarchiv

Die Silvester-Raketen sind verpufft, der Sekt versoffen, das neue Jahrtausend hat begonnen. Der Rausch des Jahrtausendwechsels weicht der Ernüchterung angesichts der weltweit wach- senden Probleme: Großunternehmen schließen sich zu Konzernen, Nationen zu Wirtschaftsregionen zusammen. Fallende Länder- und Zollschranken öffnen den Zugang zum billigen potentiellen Mitarbeitermarkt der armen Nationen. Für den bislang nicht maschinell rationalisier- baren Bereich der Produktion bietet sich der Vorrat an Armen an, die weniger nach hohem Salär zur Befriedigung ihres Wohlstands als vielmehr zur Sicherung ihres bislang oft fragwürdigen Existenz-Minimums streben. Mit ihnen lassen sich teure Mitarbeiter in den bis- lang reichen Nationen substituieren und gleichzeitig noch ein neuer Käufer-Markt aufbauen. Mit den viel teureren Arbeitslosen muß die Politik und der Steuerzahler fertig werden.

Bericht über die 50. Jahrestagung der International Society of Electrochemistry (ISE) in Italien

Vom 5. bis 10. September 1999 fand an der alten Universität der lombardischen Kleinstadt Pavia die 50. Jahrestagung der International Society of Electrochemistry (ISE) statt. Mit der Wahl des Tagungsortes wurde zunächst einmal einer historischen Geburts- stunde der Elektrochemie vor 200 Jahren gedacht. Im Jahre 1799 wurden die umfangreichen Bemühungen des italienischen Physikers Alessandro Volta (1745 - 1827), ein Gerät zur Erzeugung starker Ströme zu bau- en, mit der Entdeckung und Beschreibung der Elektrischen Säule belohnt (Die Voltasche Säule bestand aus übereinander geschichteten Plattenpaaren von Kupfer und Zink, die jeweils durch eine mit verdünnter Schwefelsäure getränkte Filzscheibe getrennt waren. Damit war das entscheidende Hilfsmittel zur Erzeugung starker elektrischer Ströme gefunden, die für die weiteren experimentellen Naturforschungen (insbesondere die Entdeckungen und Isolierung von Metallen) unerläßlich waren [1-3]). Die Arbeiten zur Voltaschen Säule wurden ein Jahr später dem Präsidenten der Royal Society in London zur Veröffentlichung vorgelegt und gelten noch heute als ein Grundstein für eine Vielzahl von Untersuchungen auf dem Gebiet der Elektrochemie.

Bericht überein Statusseminar zu einem BMBF-Förderprogramm

Über das Verbundprojekt Erzeugung dreidimensionaler Mikrostrukturen, das im Rahmen des BMBF-Förderprogrammes Mikrosystemtechnik eine Reihe von Unternehmen und Instituten seit November 1998 durchführt und von der VDI/VDE Technologiezentrum Informationstechnik GmbH (VDI/VDE-IT) als Projektträger betreut wird, fand nach einjähriger Zusammenarbeit der beteiligten Partner am 8. November 1999 ein Statusseminar auf dem Messegelände München statt, um die Zwischenergebnisse des Verbundprojektes zu präsentieren.

1 Einleitung

Speziell entwickelte Prüfverfahren werden benötigt für die Materialien der Mikrosystemtechnik. Neben der Absicherung der Qualität von Herstellungsprozessen sind mit diesen Techniken auch Einsichten in neuartige werkstoffkundliche Mechanismen bei sehr kleinen Dimensionen möglich. Eine leistungsfähige Prüftechnik ist ein wichtiges Element in einer Kette von Maßnahmen zur Qualitätssicherung in der Mikrosystemtechnik. Sie spielt eben- falls eine wichtige Rolle bei der Charakterisierung von Materialeigenschaften und der Prüfung von Komponenten. Dies erfordert den Einsatz einer ganzen Reihe von unterschiedlichen Prüfmethoden, die entweder speziell für die Mikrosystemtechnik entwickelt wurden oder angepaßt werden mußten.

Zunächst möchte ich allen Leserinnen und Lesern für das gerade begonnene Jahr 2000 alles Gute und viel Erfolg im persönlichen und im beruflichen Umfeld wünschen - und der Mikrosystemtechnik in der Galvanotechnik ein erfolgreiches zweites Lebensjahr.
Vor nunmehr einem Jahr habe ich die Aufgabe übernommen, die Rubrik Mikrosystemtechnik in der Galvanotechnik mitzugestalten - glücklicherweise mit einem erfahrenen Redakteur im Rücken, ohne den das nicht möglich gewesen wäre.
Beim Durchblättern bin ich selbst erstaunt, was in diesem Jahr 1999 alles in der MST geschehen ist und worüber wir berichten konnten.
Natürlich waren da die Fachbeiträge, die im Jahr 1999 mehrheitlich aus dem Forschungszentrum Karlsruhe kamen, weil ich zwar auch etliche Fachkollegen außerhalb um Manuskripte gebeten hatte, aber bisher noch wenige bekommen habe.


Bericht über einen Workshop in Jena

Am 20. Oktober 1999 wurde in Jena ein Workshop zum Thema „Optische Schichten und optische Sensoren - Spektrale Optimierung für neue Anwendungen“ durchgeführt. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Fraunhofer Institut Angewandte Optik und Feinmechanik Jena, vom Forschungsverbund Mikrooptik und optische Schichten Thüringen und von der Fördergemeinschaft „Dünne Schichten“ e. V. Dresden. Austragungsort waren die Räumlichkeiten des Fraunhofer Institutes Angewandte Optik und Feinmechanik in Jena, welches als Organisator und Veranstalter solcher Tagungen beim Fachpublikum bereits einen guten Ruf genießt.

Bericht über die Herbstsitzung 1999 des Arbeitskreises in Darmstadt

Die Herbstsitzung des AK-Plasmaoberflächentechnologie mit Workshop und Mitgliederversammlung fand vom 9. bis 10. November 1999 in den Räumen der Gesellschaft für Schwerionenforschung mbH (GSI), Darmstadt, statt. Organisatoren waren die GSI und das Fachgebiet und Institut für Werkstoffkunde der TU Darmstadt. Es bestand die Gelegenheit, die Einrichtungen der GSI zu besichtigen, die Forschungsarbeiten auf dem Gebiet hochenergetischer, auf bis zu 90 % der Lichtgeschwindigkeit beschleunigter schwerer Ionen durchführt.

Bericht über eine Veranstaltung vom 20. bis 21. Juli 1999 in Sheffield, Großbritannien

Organisator der Tagung war das Materials Research Institute der Sheffield Hallam University. Unter den ca. 50 Teilnehmern waren neben britischen Fachleuten auch Vertreter aus Schweden, den Niederlanden, Deutschland, Belgien, Finnland, der Schweiz, Irland, Frankreich, Italien, Österreich und den USA. Wichtige Themenschwerpunkte behandelten Hartstoff- und Gleitschichten auf Basis von Chromnitrid bzw. Molybdändisulfid, optimierte Schichtsysteme für Werkzeuge sowie nanostrukturierte Multilayerschichten (Superlattices) und deren industrielle Bedeutung. Nachfolgend wird über eine Auswahl wichtiger Beiträge kurz berichtet.

Bericht über eine Veranstaltung an der TU Ilmenau

Bereits zum siebenten Male veranstaltete das Fachgebiet Plasma- und Oberflächentechnik der TU Ilmenau seinen Workshop Plasmatechnik. Am 24. und 25 Juni 1999 trafen sich etwa 40 Fachleute aus Forschung und Industrie, um über aktuelle Probleme, schwer- punktmäßig aus dem Bereich thermisches Plasma, zu diskutieren. Die insgesamt 12 Fachvorträge und die angeregte Diskussion während der Veranstaltung, sowie am traditionellen Thüringer Abend belegten erneut das hohe Niveau der Forschung und Entwicklung im Bereich der Oberflächentechnik in Deutschland.
Die Veranstaltung wurde vom Rektor der TU Ilmenau, Herrn Professor Gens, eröffnet, der auch kurz über den gegenwärtigen strukturellen und personellen Stand der TU Ilmenau, so- wie über laufende und geplante Vorhaben in- formierte. Anschließend begrüßte die Leiterin des Fachgebietes Plasma- und Oberflächentechnik, Frau Dr. G. Nutsch, die Gäste und gab einen Überblick über die aktuellen Arbeits- und Forschungsschwerpunkte des Fachgebietes.

Im Jahre 1633 war Galileo Galilei (1564 bis 1642) von der Inquisition gezwungen worden, seine nicht mit dem damaligen geozentrischen Weltbild in Einklang stehende Sicht vom Aufbau der Welt zu widerrufen. Später soll er dann gesagt haben Und sie bewegt sich doch. Gemeint hat er unsere Erde und er
rückte sie mit seinen wissenschaftlichen Thesen aus dem Zentrum des Universums.
Um diese Erde, und vor allem auch um sich selbst, haben sich im vergangenen Jahr viele Menschen große Sorgen gemacht. Denn das Ende sollte (wieder einmal) nahe sein. Götter oder außeridische Wesen, die erstaunlicherweise nach der willkürlich festgelegten Zeitskala des westlichen Kulturkreises rechnen, hätten als Datum für den Weltuntergang den Beginn des Jahres 2000 festgelegt. Und alle Kulturen, auch wenn sie aus historischen Gründen eine unterschiedliche Zeitrechnung besäßen, sollten aus Solidarität gleich mit untergehen.

Für die Beschichtung von Großteilen gibt es, was die Kabinengröße und die Bewegungstechnik angeht, bekanntlich Grenzen. Dazu kommt, daß aufgrund der enorm großen Beschichtungsflächen gerade hier die Anforderungen an die Automatisierung, den sparsamen Materialeinsatz sowie exakter Oberflächenqualität besonders hoch sind.
Eine neue Dimension für ABC-Kunststoffkabinen (Automotive Booth Cleaning) mit automatischer Innenreinigung wurde jetzt für Werkstückhöhen bis zu 4,5 Meter geschaffen und erstmalig in Betrieb genommen.

Spötter behaupten ja, man kann das ganze Jahr damit verbringen, Messen, Seminare und Lehrgänge zu besuchen, ohne auch nur einen Tag frei zu haben. Betrachtet man den Veranstaltungskalender für das Jahr 2000 nur für den Bereich Farben, Lacke und Lackiertechnik, so muß man schon genau auswählen, um keine Terminprobleme zu bekommen. Damit Sie Ihre Termine jetzt schon abstimmen können, sind hier im Januarheft alle wichtigen Termine zu Messen und Tagungen, und im Februarheft die Termine für Seminare und Lehrgänge, soweit sie bei Redaktionsschluß vorlagen, aufgelistet.
Gleich im Januar ist ein Termin besonders hervorzuheben, die Powder Coatings Europe in Amsterdam. Hier präsentieren Lackhersteller, bis hin zu pulververarbeitenden Unternehmen die neusten Techniken und Trends der Pulverlackbranche. Natürlich wird es darüber in der Galvanotechnik eine Zusammenfassung der interessanten Beiträge und Neuerungen geben.

Lufteinblasung in galvanische Bäder

Frage; In unserer Galvanik wird diskutiert, wo Lufteinblasung besser ist: direkt unter der Ware oder zwischen Anode und Kathode. Wer kann uns weiterhelfen?
(Anmerkung der Redaktion: Die Anfrage stammt aus der Rubrik Forum unserer Homepage unter http://www.leuze-verlag.de. Das Forum stellt eine Diskussionsplattform dar, mit deren Hilfe z. B. der Praktiker innerhalb kurzer Zeit unkompliziert Hilfe erhalten kann. Die Diskussion über eine derartige Rubrik wird zukünftig immer stärker Einzug in die Technik nehmen. Sie stellt eine der lobenswerten Eigenschaften des neuen Mediums Internet dar).

Bericht zu dem 50-jährigen Firmenjubiläum der Hendor b.v. in Bladel/Niederlande

Der niederländische Pumpenhersteller Hendor feierte am 26. November 1999 sein 50- jähriges Gründungsjubiläum. Das Unternehmen ist auch in Deutschland als Hersteller von Filterpumpen zum Einsatz in der Galvano- und Leiterplattentechnik, insbesondere für die Badfiltration, bekannt. Diese Technik ist für den störungsfreien Betrieb der Prozeßbäder äußerst wichtig. Bereits im Jahr 1992 wurde in Form eines Interviews über die Aktivitäten von Hendor berichtet [1]. Aus Anlaß des aktuellen Jubiläums begab sich die Redaktion vor Ort um über die Fortschritte und Neuigkeiten der letzten sieben Jahre zu berichten.

Ein Überblick über die Situation in einem Spezialgebiet der Beschichtung von J. Marberg

Bereits im vierten Jahr in Folge hat die Feuer- verzinkungsindustrie den Gürtel enger schnallen müssen. Eine schwache Baukon- junktur, ungünstige Rahmenbedingungen und auch fehlende Investitionen in vielen In- dustriebereichen haben die Feuerverzinker hart getroffen.
Auf ihrer Jahrespressekonferenz anläßlich des Deutschen Verzinkertages Ende Septem- ber in Leipzig wurden die aktuellen Zahlen vorgestellt. Die Daten zeigen zwar ein Ende des Abwärtstrends der Branche, jedoch sind Signale für einen beginnenden Aufschwung noch nicht erkennbar.

Bericht über eine Veranstaltung in Memmingen

Am Samstag, den 13. November 1999 fand in Memmingen das alljährliche Galvano-Tennis- Turnier statt. Die Firma Thoma Metallveredelung GmbH .
hatte die Teilnehmer In die Tennishalle Nord eingeladen. Der Einladung folgten 20 Teilnehmer aus allen Teilen Deutschlands.

Fraunhofer-Forscher und Ingenieure der Thyssen- Krupp Stahl AG werden am Dortmunder OberflächenCentrum (DOC) eng Zusammenarbeiten. Das besiegelten die Partner am 2. Dezember 1999 in einem Kooperations- und Rahmenvertrag. Im Frühsommer 2000 sollen alle Versuchshallen, Labor- und Büroräume fertiggestellt sein. Geplant ist, daß bis zu 80 Mitarbeiter der Thyssen Stahl AG und bis zu 20 Mitarbeiter aus den Fraunhofer-Instituten für Werkstoff- und Strahltechnik/WS, Dresden, und für Schicht- und Oberflächentechnik IST, Braun- schweig, auf das ehemalige Gelände der Westfalenhütte in Dortmund ziehen. Damit entsteht eines der größten Zentren für Oberflächentechnik in Deutschland.

Bericht von der DGO-Bezirksgruppenveranstaltung Stuttgart am 30. September 1999

Stromdichte und -Verteilung sowie Badbewegung gehören in der Galvanotechnik - neben der Temperatur - zu den wichtigsten Abscheidungsparametern. Sie beeinflussen nicht nur Elektrolyteigenschaften wie Abscheidungsgeschwindigkeit und Streuung, sondern auch die Gleichmäßigkeit der galvanischen Überzüge. Oft ermöglichen sie die Abscheidung in der gewünschten Form überhaupt. Dadurch gehören sie zu den wesentlichen Einflußgrößen für Qualität und Wirtschaftlichkeit.