Artikelarchiv

Am 7. und 8. Mai 2015 fand im Neu Ulmer „Edwin-Scharff-Haus" das 37. Ulmer Gespräch statt. Leitthema war in diesem Jahr die Korrosion. Mehr als 100 Teilnehmer hörten die Vorträge.

Ilmenauer Studenten besuchen die Atotech Deutschland GmbH, Berlin

Begleitend zu den Vorlesungen zur „Oberflächen- und Galvanotechnik“ folgten 26 Masterstudenten der Fachrichtungen „Werkstoffwissenschaft“, sowie „Elektrochemie und Galvanotechnik“ der Technischen Universität Ilmenau zusammen mit einigen wissenschaftlichen Mitarbeitern der Einladung von Herrn Dr. Richtering, Manager R&D GMF, die Firma Atotech in Berlin zu besichtigen.

Messebericht aus Guangzhou

Eine beachtliche Teilnehmer- und Besucherzahl zeichnet die Oberflächentechnik-Messe im südchinesischen Guangzhou aus. Trotzdem entwickelt die Veranstaltung keine internationale Strahlkraft. Besucher aus anderen Ländern sollten sich deshalb auf die im Spätjahr stattfindende SF China konzentrieren.

Im Rahmen des VDI-Wissensforums in Baden-Baden stellten Wissenschaftler am 11. Juni 2015 die neue VDI-Publikation „Automation 2025 – Thesen und Handlungsfelder" vor. Auf dem Weg zur Industrie 4.0 wagt dieses Papier einen positiven Ausblick auf die Produktionswelt der Zukunft, sagt aber auch, was zu tun ist, um die formulierten Vorteile zu erreichen.

Neue Durchlaufanlagen sind für das Strahlmittel Aluminium optimiert

Walther Trowal hat die Muldenband-Strahlanlagen der Serie THM für das Strahlen von Teilen aus Leichtmetallen wie Aluminium und Magnesium optimiert. Denn viele Teile, die bisher aus Stahl gefertigt wurden, bestehen heute aus leichteren Werkstoffen. Und die benötigen auch weiche, schonende Strahlmittel.

Vom 25. Februar bis 25. Mai 2015 fand in der Londoner Tate Gallery die Ausstellung „Sculpture Victorious – Material Wonders of the Victorian Age" statt. Dass auch bei Königen und Fürsten nicht alles Gold war, was glänzte, dass gerade in jener Zeit die Technik der Galvanoformung eine Blütezeit erlebte und mit welchen Tricks und Kniffen die Künstler damals arbeiteten, erfuhr unser Mitarbeiter vor Ort. Hier seine Zusammenfassung.

Eine neuentwickelte Methode ermöglicht es, Polymeroberflächen bei der Herstellung oder Verarbeitung in einem Formwerkzeug mit einer elektrischen Flächenleitfähigkeit von bis zu 10–3?S zu versehen. Durch einen einfachen Prozessschritt wird dabei ein hochleitfähiges Netzwerk aus Kohlenstoffnano- röhren in die obersten Nanometer der Polymeroberfläche integriert. Das am Fraunhofer IWS ent- wickelte Verfahren eröffnet somit neue Möglichkeiten für die Herstellung von Kunststoffen mit antista- tischen oder elektrisch beheizbaren Oberflächen, von leitfähigen Kunststoffteilen für die elektrostatische Lackierung, aber auch für elektrooptische Bauteile wie Solarzellen, Displays und Leuchten. // A newly developed process makes it possible to provide polymer surfaces being formed or modified in a moulding operation with electrical conductivity of up to 10–3 S. Using a single simple process step, a highly-conductive network of carbon nanotubes is integrated within the outermost nanometre of the polymer surface. This new process, developed at the Fraunhofer IWS makes possible a wide range of novel applications such as plastics with antistatic or electrically-heatable surfaces or conductive plastic components for electrostatic painting and also lectron-optical components for solar cells, displays or lighting.

Beim Beizen, Aktivieren/Passivieren und Beschichten werden aus Beständigkeitsgründen häufig Komponenten aus Kunststoff eingesetzt. Somit hängen Betriebs- und Arbeitssicherheit in der Oberflächentechnik von der richtigen Auswahl dieser Materialien ab. Trotz der Anwendung von aggressiven Medien bei z.T. erhöhten Temperaturen ist aber nur wenig über die Langzeitbeständigkeit der Kunststoffe in diesen Prozessen der Metallindustrie bekannt. Auch Beständigkeitslisten geben nur unzulänglich Auskunft über das tatsächliche Verhalten unter betrieblichen Bedingungen, da hier häufig der chemische Angriff durch eine mechanische Beeinflussung der Komponenten verstärkt wird – etwa durch Abrasion, Stöße, Schwingungen oder Kavitation in Pumpen und Rohrleitungen. Nicht zuletzt hängen die Eigenschaften von Kunststoffen auch von den Verarbeitungsbedingungen ab. Der folgende Beitrag soll dazu beitragen, Metall verarbeitende Betriebe für die Gefahren zu sensibilisieren, die von der mangelnden Beständigkeit von Kunststoffen ausgehen. // Basically due to their chemical resistance components made of plastics are widely used in pickling, activation/passivation and coating processes. Thus, operational and occupational safety in surface technology depends on the proper selection of these materials. Despite the use of aggressive media – partially at elevated temperatures – little is known about the long-term durability of plastics in these processes. Resistance lists give only inadequate information about the actual behavior under operating conditions, because often the chemical attack of components is intensified by mechanical stress, such as abrasion, shock load, vibrations or cavitation in pumps and pipes. Last but not least, the characteristics of the respective plastics depend also on their processing conditions. The following article should help to raise awareness among metal finishing plants for the dangers emanating from the lack of resistance of synthetic materials.

Gold zählt zu den ersten Metallen, die von Menschen verarbeitet wurden. Es lässt sich sehr gut mechanisch bearbeiten und korrodiert nicht. Wegen der Beständigkeit seines Glanzes, seiner Seltenheit, seiner scheinbaren Unvergänglichkeit und seiner auffallenden Schwere wurde es in vielen Kulturen vor allem für herausgehobene rituelle Gegenstände und Schmuck verwendet. Im Vergleich zu Währungen unterliegt der Wert keinen wirtschaftlichen Veränderungen, so dass lediglich Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen. Deshalb gilt das Material in Investmentkreisen als langfristig sichere Wertanlage. // Gold counts among the first metals that were processed by humans. It can be worked on mechanically and it doesn‘t corrode. Due to its surface luster, rarity, seeming imperishability and remarkable weight it was used in many cultures for eminent ritual objects and jewelry. Compared to currencies its value is not affected by economic change. Thus only supply and demand are determining its price. Therefore in investment circles the material is seen as a long-term secure store of value.

Neues aus der Fachwelt; Wichtiges in Kürze; Tagungen, Ausbildung, Fachmessen

Ein Damoklesschwert schwebt über der westlichen Welt. Und wir wissen auch schon, wann es fallen wird: ungefähr um das Jahr 2025 herum. Dann nämlich werden in Europa, namentlich in Deutschland, drei produktive Personen in den Ruhestand gehen, während nur eine Person ins Arbeitsleben eintritt. Das stellt Unternehmen vor enorme Herausforderungen. Ein Ansatz, die sich abzeichnenden Probleme zu bewältigen, heißt „Automation 2025".

Fachzeitschriften aus aller Welt...    für Sie gesichtet!

Die Anlagen der Oberflächentechnik bedürfen zukünftig ab einer bestimmten Größenordnung einer Genehmigungspflicht nach dem Bundes- Imissionsschutzgesetz. Dies bringt im Vergleich zu den bisherigen wasserrechtlichen Anforderungen Verschärfungen bezüglich des Genehmigungsrechts mit sich. Der neue „integrative Ansatz" erfasst auch Emissionen über den Wasser-, Boden- und Luftpfad, die für Anlagen der Oberflächentechnik berücksichtigt werden müssen.

Fortsetzung aus Galvanotechnik 5/2004

Moderne Geräte- und Maschinensysteme bestehen aus einer Vielzahl von Komponenten, die erst im Zusammenhang zur Funktion führen. Die Effizienz eines solchen Komplexes hängt wiederum von zahlreichen Faktoren ab, deren Optimierung die eigentliche Ingenieuraufgabe darstellt.

Die Oberflächentechnik basiert auf chemischen Prozessen, die zu der technisch erforderlichen, gewünschten Veränderung der betreffenden Oberfläche führen. Die ablaufenden Reaktionen lassen sich zwar wissenschaftlich erklären und gelegentlich auch voraussagen. Aber die Praxis zeigt, dass die empirischen Erfahrungen eine mindestens ebenso große Bedeutung haben; denn mancher theoretisch begründete Ablauf versagt in der Praxis, und mancher theoretisch nicht erklärbare Prozess funktioniert in der Praxis dennoch. Die Ursache dieser Diskrepanz liegt vorrangig an der Vielzahl der den prak- tischen Prozessablauf beeinflussenden Parameter, die sich – allein schon aus Kostengründen, aber auch aus Gründen der Praktikabilität – gar nicht alle erfassen und steuern lassen. Damit unterscheidet sich die Oberflächentechnik, obwohl sie einen speziellen Teilbereich der Chemie darstellt, von der Praxis der chemischen Industrie, in der die Prozesse weitgehend definiert und gesteuert ablaufen.

Wegen der dielektrischen Eigenschaften und hohen physikalischen und chemischen Belastbarkeit werden keramischen Materialien oft für die Produktion von elektronischen Komponenten und Sensoren angewandt. Durch Unterschiede im Produktionsprozess und in der Zusammenstellung der Materialien, können spezifische mechanische, elektrische und chemische Eigenschaften von Keramik an spezielle Anwendungen angepasst werden. Verschiedene keramische Materialien, wie Aluminiumoxid, Aluminiumnitrid, Piezo-Keramik und Glaskeramik (LTCC) können mit einer Metallstruktur versehen werden. An Hand einiger Beispiele werden die Möglichkeiten des dreidimensionalen lithografischen Verfahrens diskutiert.

Unter diesem Stichwort wird eine Kombination von Mikrosystemtechnik als Antrieb und einer interdisziplinären Forschungs- und Entwicklungsumgebung (Biowissenschaften, Mikrofluidik, Mikrooptik, Nanotechnik) zusammengefasst. Produkte dieser Bio-Mikrosystemtechnik sind sowohl aktive als auch passive Komponenten und Methoden, die die Mikrosystemtechnik für Anwendungen in der Bio- und Medizintechnik entwickelt. Bei den aktiven oder in-vivo-Komponenten sind beispielsweise Herzschrittmacher zu nennen, aber auch Cochlearimplantate als Hörhilfen oder die noch eher zu Zukunftsprojekten zählenden Retina-Implantate für sehgeschädigte Patienten. In diesen Fällen werden elektrische Signale aus dem Körper aufgenommen und physikalisch gemessen, um ggf. eine Antwort zu ermitteln, die dem Körper als elektrisches Signal zur Stimulierung von Nerven zugeleitet wird. Ein weites Feld sind implantierbare Biosensoren, die zum Monitoring physikalischer Effekte (Blutdruck, Fließgeschwindigkeit) oder biochemischer Prozesse im Körper dienen können. Ein Paradebeispiel ist der implantierte Glucosesensor, der bei Diabetikern den Insulinbedarf ermittelt und für die optimale Dosierung von Insulin aus einem ebenfalls implantierten Vorratsgefäß über eine intelligente Dosiereinheit sorgt. Dass diese Technik noch nicht so weit verbreitet ist, wie es die Diabetespatienten und die Hersteller gerne hätten, liegt daran, dass der Sensor nicht lange genug stabil misst, um eine kontinuierliche Behandlung sicherzustellen. Durch den Kontakt zwischen dem Fremdkörper, den der Sensor darstellt, und den Körperflüssigkeiten mit ihrer komplexen Biochemie driften die Messsignale mit der Zeit. Die Sensoren können auch zu unerwünschten Reaktionen des Gewebes führen oder die Sensorober- fläche kann von Körpergewebe bewachsen und damit unwirksam werden.

Mit CemeCon-Beschichtungen vielfältigste Materialien bearbeiten

Ein Virus grassiert derzeit bei den Werkzeugherstellern in aller Welt, und die Betroffenen lassen sich auch noch gerne infizieren: das Diamant-Fieber. Die Rede ist von glatten Diamantschichten, die Werkzeugen in immer mehr Anwendungen zu enormen Leistungssprüngen verhelfen. Die Keimzelle ist ausgemacht: Sie liegt bei dem weltweit führenden Hersteller solcher Beschichtungen, der CemeCon AG in Würselen bei Aachen.