Artikelarchiv

Zur Jahresmitte konnten in Schwäbisch Gmünd 21 Techniker der Fachrichtung Galvanotechnik bzw. Leiterplattentechnik und in Solingen 11 Galvanotechniker ihre Ausbildung beenden (Beiträge auf Seite 2470 bzw. 2481 in diesem Heft). An Schulen dieser beiden Städte sowie in Nürnberg und Pforzheim wird der Gesamtbedarf an Technikern unserer Fachrichtung für Deutschland – oder besser für Europa – ausgebildet. Dass dies keine hochtrabenden Phrasen sind, wurde bei der Abschlussfeier in Schwäbisch Gmünd deutlich. So konnte der Schulleiter Gerhard Barreith bei der Übergabe der Zeugnisse an die Schwäbisch Gmünder Techniker sein Erstaunen bei der Nachfrage, ob und wo die nächste Beschäftigung angetreten wird, nicht unterdrücken. Etwa ein Viertel der neuen Absolventen geht in die Schweiz – was allerdings nicht zu dem Schluss verleiten darf, dass in Deutschland keine Techniker gesucht werden. Wie schon verschiedentlich an dieser Stelle diskutiert, ist der Bedarf der Industrie an Techniker und Ingenieuren nach wie vor ungebrochen. In diesem Fall werden wohl die Arbeitsbedingungen sowie eine intensivere Werbung der Betriebe ausschlaggebend gewesen sein.

Der Ruf nach Innovationen klingt seit längerer Zeit wie eine beschwörende Zauberformel, mit der man glaubt, den wirtschaftlichen Abschwung aufhalten zu können. Wo bleiben die Innovationen, gibt es sie wirklich nicht mehr bei uns? Deutschland hat sich seit über hundert Jahren durch besondere Entwicklungen hervorgetan und den Fortschritt der Technik oft zukunftsprägend beeinflusst – man denke an die ersten Ganzmetallflugzeuge der Junkerswerke im Liniendienst oder den ersten Hubschrauber der Welt im Jahr 1936, den die Focke-Wulf-Werke entwickelt haben. Produkte der Firmen Siemens, AEG und Telefunken haben die Technik weltweit nachhaltig beeinflusst – und heute? Die jüngere Vergangenheit zeigt, dass es in unserem Land durchaus respektable Innovationen gab, die jedoch an wirtschaftlichen Umständen scheiterten. Vielfach steuern kleine bis mittlere Unternehmen aufgrund ihrer größeren Flexibilität erheblich zum technischen Fortschritt bei. Handelt es sich jedoch um große Projekte, so reicht häufig das Eigenkapital nicht aus, um sie zu Ende zu führen. Die Risikobereitschaft potenzieller Finanziers ist begrenzt, und die staatlichen Fördermittel sind es auch. Eine zum Teil von Großunternehmen aufgebaute Lobby steht kleineren Firmen meist nicht zur Verfügung, um auf die Politik fördernden Einfluss auszuüben. Schließlich dürfen auch nicht die Wettbewerbsinteressen übersehen werden, die großen Firmen mehr Möglichkeiten offerieren, gegebenenfalls auch, um aufkommende Mitbewerber aus dem Feld zu schlagen. So sind mehrfach interessante Neuentwicklungen gescheitert oder auch vom Ausland übernommen worden und haben dort ihren technischen, aber auch wirtschaftlichen Nutzen entfaltet.

orstellung innovativ technischer Möglichkeiten des Umwelttechnik und Service Anbieters UT&S in Birkenfeld/Pforzheim

Die Notwendigkeit der selektiven Metallrückgewinnung auch aus stark verdünnten Lösungen wie sie zum Beispiel bei der Kreislaufführung von Spülwässern in galvanischen Betrieben vorliegt, führte schon 1978 zu einem BMFT-Entwicklungsprojekt, das die Firma Inovan in Pforzheim in Zusammenarbeit mit der Firma Dornier System GmbH in Friedrichshafen untersuchte. Die positiven Ergebnisse des Projektes schlugen sich in der Gründung der Sparte Inovan Umwelttechnik bei der Firma Inovan nieder. Das Prinzip der Pilotanlage des Forschungsprojektes war ein Ionenaustauschersystem mit austauschfähigen Einzelkassetten, das es auch kleinen Firmen oder Firmen mit geringen Mengen an zu reinigenden Abwässern ohne große und teuere Anlagentechnik ermöglichte, ihre anfallenden schwermetallhaltigen Abwässer zu entsorgen. Das Projekt beinhaltete ein System aus zwei oder vier Kassetten, das je nach Bedarf mit Anionen- oder Kationenharz gefüllt war, und vom Regenerierbetrieb ausgetauscht und regeneriert wurde. So konnten die vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Abwassereinleitungswerte eingehalten oder eine kostengünstige Kreislaufführung der letzten Spülwässer ermöglicht werden.

Bericht über das 2. Symposium der Firma Dr. A. Schwan am 5. Mai 2006 in Berlin

Ein Unternehmen, das nicht wirtschaftlich arbeitet, ist auf Dauer nicht existenzfähig. Voraussetzung für den wirtschaftlichen Betrieb ist ein ausreichender Umsatz; dieser ist jedoch nur dann gewährleistet, wenn die Qualität der gelieferten Ware den Anforderungen entspricht. Die Fertigung bedarf somit eines zuverlässigen Qualitätsmanagements. Um die behördlichen Genehmigungen für die Produktion zu erhalten, müssen darüber hinaus die Anforderungen an den Umweltschutz sicher eingehalten werden. Somit greifen die drei Aspekte Wirtschaftlichkeit, Qualität und Umweltschutz eng ineinander und be- dürfen eines diesbezüglichen Managements.

Rückblick auf die Leistungen der Oberflächentechnik für den Umweltschutz 

-Fortsetzung aus Heft 7/2006-

Einer Nachricht aus dem Jahr 2003 war zu entnehmen, dass eine der kompetenten Datenbänke allein zum Thema Energiefragen 650.000 Literaturhinweise und Fachpublikationen auswarf (Quelle: wlb (2003)1-2, S. 11). Wer hat noch in unserer vom Leistungsdruck geprägten Ära die erforderliche Zeit, diese Vielfalt auszuwerten? Der Umweltbereich chargiert ähnlich, wobei er von viel Halbwissen und teilweise zweckbezogenen Spekulationen mitgeprägt wird. Nur noch versierte Fachleute wissen überhaupt, nach welchem Stichwort zu suchen ist, um wenigstens in die Nähe der gewünschten Auskunft zu gelangen. Allein die Handhabung der Informationssuche ist inzwischen zu einem eigenständigen Bereich geworden, der sich gleichfalls ständig vervielfältigt. Das Schulwissen wird derzeit an der Pisa-Studie bemessen. Was aus der Vielfalt des Wissensangebotes ist denn tatsächlich wesentlich? Sind die zur Beurteilung herangezogenen Fakten überhaupt relevant oder nur für kurze Zeit von Bedeutung wie so Vieles in unserer schnelllebigen Zeit? Wer vermag hier wirklich unverrückbare Maßstäbe zu setzen?

Aus Direkt-Liga hergestellte Zahnräder stellen einen großen Schritt in der Entwicklung mechanischer Uhrwerke dar. Die besonderen Eigenschaften der Liga-Technik, insbesondere ihre extreme laterale Präzision < 1 µm und Seitenwandrauigkeit < 30 nm, werden zum ersten Mal auf einen Anker und ein Ankerrad angewandt, die aus einem speziell hierfür entwickelten galvanisch aufgewachsenen Hartgold bestehen. Somit können mehrere Vorteile gleichzeitig realisiert werden: Das Getriebe braucht nicht geölt zu werden, alle Designs und Verzahnungen sind problemlos herstellbar, das Hartgold ist korrosionsbeständig und anti- magnetisch, und es ist hart genug gegen Verformungen. Nicht zuletzt erfüllen die Direkt-Liga-Zahnräder aus Gold die ästhetischen Anforderungen an formschöne und werthaltige mechanische Uhren.

Bei einer Autotour durch Südwestdeutschland am letzten Wochenende sind mir wieder einmal die vielen Windräder zur Ernte alternativer Energie aufgefallen, die nicht nur mir missfallen, weil sie häufig die schönsten Landstriche verunzieren. An jenem Tag ist von den Windrädern etwa ein Drittel, aus welchen Gründen auch immer, still gestanden und hat keinen Strom produziert. Da kommen einem doch einige Fragen. Windstrom ist ja nicht als Luxusstrom gedacht in dem Sinn, dass man gewisse Geräte nur einschalten kann, wenn gerade genügend Wind weht. Und man kann die Windräder auch nicht einfach anlaufen lassen, wenn um 12 Uhr alle Hausfrauen kochen und Stromspitzenbedarf vorliegt. Wie managt man so etwas? Ob das wirklich so geht, wie ich in der Stuttgarter Zeitung gelesen habe, dass bei viel Wind die Grundlast-Kohlekraftwerke gedrosselt werden?? Eine andere Meinung, die ich weniger unsinnig finde, ist die, dass man, weil man sich auf die Windenergie nicht verlassen kann (sie aber einplanen muss, weil es das Energieeinspeisegesetz gibt, das manchen Leuten ganz profitable Renditen beschert), Spitzenlastkraftwerke in entsprechender Kapazität vorhalten muss, um den Ausfall zu kompensieren. Damit würde – spitz formuliert – für eine gewisse Zahl dieser Windräder beispielsweise ein Gasturbinenkraftwerk gebaut werden müssen. Man kann es etwas positiver formulieren, wie es in einer Studie der Stromwirtschaft und des Wirtschaftsministeriums heißt: Wenn die Windräder 15 Prozent des in Deutschland benötigten Stroms erzeugten, könnte wegen der unzuverlässigen Winde nur auf rund drei Prozent der konventionellen Kraftwerksleistung verzichtet werden. ....

Zerspaner in der industriellen Produktion stehen unter Druck: steigende Ansprüche an Produktdesign, Komplexität und Genauigkeit, eine zunehmende Variantenvielfalt, neue Hightech-Materialien und immer kürzere Produktlebenszyklen – ohne eine flexible und optimierte Fertigung verdienen sie kein Geld an der Schneide. Neben modernen Fertigungsverfahren und hochdynamischen Maschinen sind leistungsfähige Werkzeuge mit auf die Anwendung hin maßgeschneiderten Beschichtungen der Schlüssel für den Erfolg. Beschichter und Werkzeughersteller haben darauf reagiert: mit neuen Hartmetallsorten, komplexen Geometrien und noch leistungsfähigeren Beschichtungen. Insbesondere in diesem Bereich haben die Entwicklungen in den vergangenen Jahren einen enormen Sprung nach vorne gemacht. Zum Beispiel die neuen Supernitride SN² von CemeCon. Die Produktivität der mit ihnen beschichteten Werkzeuge explodiert förmlich – in vielen Fällen steigt die Leistung um bis zu 50 Prozent.

Konstruktion, Fertigung und Montage nach Maß im Hause Putzier Die deutsche Wirtschaft bewegt sich nur sehr langsam aus ihrer Talsohle heraus. Unternehmen haben immer noch zu kämpfen und an vielen Ecken und Enden Einsparungen vorzunehmen, um sich auf dem Markt gegenüber den Konkurrenten behaupten zu können. Um so erstaunlicher ist die Tatsache, dass ein mittelständischer Betrieb aus Leichlingen in Nordrhein-Westfalen im Laufe des letzten Jahres eine Art kometenhaften Aufstieg verbuchen konnte. Mit der Gründung der DEESYS Dichtungssysteme GmbH gelang Jens Putzier, Geschäftsführer der Putzier Oberflächentechnik GmbH, zusammen mit Oliver von Halász offensichtlich der Vorstoß in eine Marktlücke: Konstruktion, Fertigung und Montage von Dichtungssystemen aus einer Hand, maßgeschneidert für die Gegebenheiten beim Kunden. Zur Entwicklung von optimalen Dichtungssystemen führen wir zahlreiche Versuche für unsere Kunden durch, berichtet Jens Putzier. „Dabei gibt es einige Fälle, in denen wir die Standzeit der Bauteile um bis zu Faktor Zehn verlängern konnten – dieser Erfolg erfüllt uns mit Stolz."

Bericht über eine Veranstaltung an der TU Ilmenau

Bereits zum dreizehnten Male veranstaltete das Fachgebiet Plasma- und Oberflächentechnik (POT) und der Förderkreis Plasma- und Oberflächentechnik Ilmenau e.V. am 22. und 23. Juni im ehrwürdigen Senatssaal der TU Ilmenau seinen traditionellen Workshop Plasmatechnik. Die in diesem Jahr wieder gut besuchte Veranstaltung stand auch im Zeichen des Gedenkens an die langjährige Leiterin des Fachgebietes, Frau Prof. Gabriele Nutsch, die im Oktober 2005 leider einem Krebsleiden erlegen ist.

Die Reinheit der Oberfläche ist in der Fertigung meist von entscheidender Bedeutung, wenn es um die Qualität der Produkte geht. Haftfestigkeit und Fehlerfreiheit von Beschichtungen hängen maßgeblich von der vor dem Beschichtungsprozess durchgeführten Reinigung ab. Auf dem Markt existieren hierzu zahlreiche etablierte Verfahren, die jedoch dort an ihre Grenzen stoßen, wo es darum geht, Oberflächen restlos von organischen Rückständen zu befreien. Gerade die bei konventionellen Verfahren verbleibenden organischen Reste, wie die der eingesetzten Detergenzien, bilden einen dünnen, monomolekularen Film, welcher zwischen dem Substrat und der Beschichtung verbleibt und somit die Haftung verschlechtert.

Die Nachtwache diente seit Jahrtausenden der Sicherheit von Schutzbefohlenen. Sie bot im Freien lagernden Reisenden oder Landsknechten Schutz vor Feinden, Räubern und wilden Tieren oder den Bürgern der Städte Sicherheit vor Bränden. Zur Nachtwache wurden ausgeruhte Kräfte eingesetzt, die sich in regel- mäßigen Abständen abwechselten und nicht bis zum Umfallen in die finstere Nacht starrten. Wenn aber heute die Nacht zum Tag gemacht wird, ist das oft ganz anders. Seit vielen Jahren ist es ein Ritual: Politiker oder auch Tarifpartner treffen sich spät am Abend, verhandeln bis in den frühen Morgen und präsentieren dann den eben erst wieder erwachten Journalisten ihre Verhandlungsergebnisse. Mit diesen ist dann eigentlich niemand zufrieden außer ihnen selbst. So lief es auch diesmal wieder bei den Verhandlungen über die Gesundheitsreform.

Der Name IGP-PFC 91 steht für Powder-Fluorine-Color aus dem Hause IGP, einem innovativen Pulverlack auf Fluorpolymerbasis. Die Besonderheiten dieses Pulverlacks zeigen sich bei oberflächlicher Betrachtung durch einen hervorragenden – nahezu flüssiglack-ähnlichem – Verlauf und dies sogar schon bei geringen Schichtdicken (50 bis 70 µm). Durch seinen speziellen Perlglimmer-Effekt wird zudem eine äußerst attraktive, brillante – man möchte sagen anmutige – Oberfläche erzielt. Bei genauerer Untersuchung werden dann aber die echten Stärken dieses Pulverlacks deutlich. Neben einer sehr guten chemischen Beständigkeit ist besonders die extrem hohe Bewitterungsbeständigkeit zu nennen. So bietet dieser Pulverlack Bewitterungseigenschaften, die zuvor nur den flüssigen, lösungsmittelhaltigen PVDF- und PVF-Lacken vorbehalten waren. In Abbildung 1 sind Weather-O-Meter-Bewitterungskurven eines hochwetterfesten Pulverlacks (HWF), eines flüssigen Fluor-Polymer-Lacks sowie von IGP-PFC 91 dargestellt.

Die Mikro- und Nanotechnik begegnet uns inzwischen schon auf Schritt und Tritt. Man findet sie nicht nur in Industrie und Medizintechnik, vor allem bei den Konsumgütern erwartet man mit dem Einsatz dieser Techniken eine Verbesserung der Qualität und der Produktionseigenschaften. Die Mikrofluidik in Produkten der Konsumgüterindustrie eröffnet vielseitige und viel versprechende Applikationen. Kaffeemaschinen und Getränkespender werden mit aromatischen Zusätzen oder Süßstoffen versehen, Bügeleisen versprühen gezielt Bügelhilfsstoffe und Duftstoffe, Waschmaschinen dosieren selbstständig Pulver und Weichspüler, abhängig vom Waschprogramm und Füllmenge. Und auch das Backen, besser gesagt der Backofen wird selbstständig: „Intelligente Nasen" registrieren den Status eines Backvorgangs. Dazu werden die Sensoren aktiv mit der Luft aus dem Backofen versorgt, ohne allerdings selbst der heißen Atmosphäre ausgesetzt zu sein. Eine Mikropumpe versorgt den Sensor mit der Backluft.