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Kostengünstiges Fertigen ist eine wesentliche Voraussetzung für internationale Wettbewerbsfähigkeit. Horizontale Bearbeitungsmaschinen und deren Verknüpfung eignen sich für die automatisierte, weitgehend handlingfreie Produktion in besonders rationellem Maße. Der Komplex „Galvanik“ war bislang allerdings dieser Fertigungskonzeption verschlossen. Seit etwa einem Jahr gibt es nun vielversprechende Ansätze, auch die Vorreinigung und Durchmetallisierung horizontal durchzuführen. Zwar sind noch längst nicht alle Probleme gelöst, doch die im praktischen Einsatz gewonnenen Erkenntnisse werden dazu beitragen, konstruktive Verbesserungen kurzfristig einzubringen.

Bericht von Obering. P. Winkel über ein Forum des TÜV und des Umweltsenators in Berlin am 18.4. 1989

Seit 1.April 1989 ist in Berlin die Indirekteinleiterverordnung in Kraft getreten, die allerlei Fragen und Unklarheiten bei den betroffenen Emittenten aufgeworfen hat. in einem gemeinsam vom Technischen Überwachungs-Verein Berlin e.V. und dem Senator für Stadtentwicklung und Umweltschutz veranstalteten Forum zur Indirekteinleiterverordnung Berlin am 15.April 1989 wurden den Vertretern der verschiedenen Branchen Erläuterungen zu dieser Verordnung und ihrer Durchführung sowie Gelegenheit zur Diskussion gegeben, in vier Vorträgen wurde über „Ziel und Zweck dieser Verordung“ (Fr. Darkow, Umwelt-Senator), die „Untersuchungspraxis: Probenahme - Analytik - Dokumentation“ (J. Peix, TÜV), über die „Möglichkeiten der Abwasservorbehandlung“ (J.FIock-Teßmann, TÜV) und über die „Substitution von Einsatzstoffen“ (Dr. Koch, Uwelt-Senator) berichtet.

Bericht von Obering. P. Winkel über das 1. Technische Management Forum Berlin am 24./25. April 89

Oberflächentechniker sind in der Technik häufig die, welche die Fehler von Konstruktion und Planung mit einem nicht unerheblichen Aufwand an Chemie und Physik wieder korrigieren müssen. Da im Bereich der Oberflächentechnik verfahrensbedingt der Um- gang mit gefährlichen Stoffen meist unvermeidbar ist, treten hier die Umweltbelange häufig massiert zutage. Mit viel Aufwand versucht man die Umweltschutzforderungen zu erfüllen oder - die Tendenz ist in den letzten Jahren in der Industrie verstärkt zu beobachten - schließt den oberflächentechnischen Teil des betreffenden Betriebes und läßt bei einer Lohngalvanik oder -lackiererei die Beschichtung vornehmen. Der betreffende Betrieb ist zunächst seine Sorgen hinsichtlich des Umganges mit Gefahrstoffen weitgehend los. Das Problem ist jedoch nur auf einen kleinen, oft finanziell weniger potenten Lohnbetrieb verlagert, aber nicht gelöst.

1 Einleitung


Der Einfluß der Chemie auf die Oberflächentechnik wurde vornehmlich immer dann sichtbar, wenn neue Verfahren mit bislang nicht benutzten Wirkstoffen oder Wirkstoffkombinationen breitere Anwendung gefunden hatten. Die Einführung neuer Verfahren geht in der Regel einher mit bislang unbekannten Problemen bei der Lagerung, beim Umgang oder bei der Entsorgung der benutzten Chemikalien. Die Chemie ist so mehr und mehr in die Rolle des Verursachers der Schadstoffproblematik hineingewachsen und wird deshalb heute oft als eigentliche Quelle der meisten Umweltbelastungen angesehen. Nahezu unberücksichtigt bleiben dabei die Leistungen der Chemie als Grundlage zur Verminderung und Vermeidung von Schadstoffen und als wichtigster Partner der Oberflächentechnik zur Entwicklung und Anwendung schadstoffarmer Verfahren und Betriebsweisen.
Seit wenigen Jahren wird die Vielfalt chemischer Anwendungsmöglichkeiten verstärkt zu schadstoffarmen Prozessen der Oberflächentechnik genutzt; ein Vorgang der mit zunehmenden Forderungen von Gesellschaft und Gesetzgebung zur Reduzierung von Emissionen einhergeht.

Industrie und Gewerbe ringen noch mit den staatlichen Institutionen um die endgültigen Grenzwerte der 40. Verwaltungsvorschrift, deren Entwürfe Vorstellungen enthalten, die sich mit den aktuellen technischen Möglichkeiten zu halbwegs wirtschaftlichen Konditionen nicht einhalten lassen. Hinzu kommen Grenzwerte in Bereichen, die analytisch für den einzelnen Betrieb gar nicht mehr nachweisbar, also auch kaum noch kontrollier- und überwachbar sind. Beispiel: AOX. Werden diese Werte gesetzlich verankert und die Betriebe vor die Entscheidung stellen, entweder den Betrieb zu schließen oder die gelegentliche Illegalität zu riskieren?

Betrieb eines Zinkbades im geschlossenen Kreislauf

Frage: Im Zuge der Maßnahmen zur Verringerung der Abwassermenge in unserem Betrieb wollen wir ein schwachsaures Zinkbad im geschlossenen Kreislaufbetreiben. Die Art und Menge der verzinkten Teile erlaubt es, durch eine entsprechende Spülwasserführung und Spültechnik sowie durch Verdunsten eines bestimmten Wasserüberhangs solche Bedingungen zu schaffen, daß die Zinkstraße praktisch abwasserfrei fahren könnte. Unsere Sorge gilt dem Problem des Verhaltens des Zinkelektrolyten. Wir verzinken mit hohem Qualitätsstandard und können es uns nicht leisten, ihn durch eventuelle Veränderungen,‘ zu denen es im Zinkbad durch die erwogene Fahrweise im Laufe der Zeit kommen könnte, zu gefährden. Gibt es auf diesem Gebiet Erfahrungen?

Bericht über das 11. Ulmer Gespräch der Deutschen Gesellschaft für Galvano- und Oberflächentechnik e. V. (DGO) am 20. und 21. April 1989 in Neu-Ulm

Die vor 11 Jahren vom Fachausschuß (FA) Forschung der DGO ins Leben gerufenen Ulmer Gespräche könnten der Galvanotechnik eigentlich viele andere Branchen neiden. Ohne Anspruch auf eine repräsentative Großveranstaltung oder ein gesellschaftliches Branchenereignis zu stellen, geben sie den auf dem Gebiet Galvanotechnik tätigen Praktikern, Ingenieuren, Technikern und Wissenschaftlern aus Instituten, Hochschulen und anderen Organisationen alljährlich die Gelegenheit, ihre Kenntnisse, Erfahrungen und Ansichten über die Weiterentwicklung auf einem bestimmten Gebiet im Rahmen einer zweitägigen Sitzung ungezwungen auszutauschen und darüber zu diskutieren. Alle aufgeworfenen Aspekte, von der theoretischen Überlegung und den Ergebnissen wissenschaftlicher Untersuchung bis zu den oft selbst einfachsten Praxisfragen werden gleichrangig behandelt. Die voraussehenden Themenwahlen haben bewirkt, daß bisher nahezu jedes Ulmer Gespräch für die Entwicklung auf dem besprochenen Gebiet richtungsweisend wurde.

Bericht über ein Seminar des Fördervereins der Galvanotechnikerschule an der Fachhochschule Schwäbisch Gmünd e. V.

Veranstalter des fünftägigen Seminars war der Förderverein der Galvanotechnikerschule. Er setzt sich zusammen aus 361 persönlichen Mitgliedern, 51 Firmen, 33 Azubis und sechs Ehrenmitgliedern (zu den Mitgliedern zählen Personen aus der BRD, Österreich, Schweden und der Schweiz) und hat sich zum Ziel gesetzt, die Aus- und Weiterbildung sowohl finanziell wie auch ideologisch zu fördern.

Bericht von Stud.-Dir. Bernh. Gaida über den 42. Verbandstag des Bundesinnungsverbandes vom 4. bis 7. Mai 1989 in Füssen

Der Verbandstag fand in diesem Jahr in den beiden Nachbarstädten Füssen und Schwangau statt und stand unter dem Motto „Wir tagen in Füssen und wohnen in Schwangau“. So begann auch der Verbandstag in Schwangau mit einem Empfang des Vorstandes und der Presse durch den Bürgermeister im Rathaus von Schwangau. Während der Bürgermeister die Bedeutung von Schwangau für den Fremdenverkehr - durch die bei- den Königsschlösser Hohenschwangau und Neuschwanstein - hervorhob, stellten der Bundesinnungsmeister Hoppe und die Fachgruppenleiter den Bundesinnungsverband vor.

Bericht über eine Veranstaltung der Technischen Akademie Esslingen

Obwohl sich dieser Lehrgang vornehmlich mit dem Betrieb und der Wartung von Wasser- und Abwasseraufbereitung beschäftigte, wurde hinsichtlich der Labormethoden doch auch für den galvanotechnischen Betrieb interessante Hinweise gegeben. Einige davon werden im nachfolgenden Bericht kurz besprochen.

Umgestaltung in Sheffield


Eine der bemerkenswertesten städtebaulichen Umgestaltungen in Europa findet gegenwärtig in Sheffield statt. Die Schließung vieler bekannter Stahlwerke bedeutete nicht nur den Verlust von Tausenden von Arbeitsplätzen, sondern auch die Aufgabe eines 60 ha großen Geländes mitten in der Stadt. Nun entsteht auf dieser Fläche eines der größten Einkaufs- und Freizeitzentren in Großbritannien, das im September 1990 eröffnet werden soll. Es wird von einem riesigen 150000 m^2 großen Dach bedeckt, das
von einer Kuppel mit 40 m Durchmesser gekrönt wird, deren Umrisse man - markiert durch Hunderte von Lampen - von weiter sehen kann. Das Projekt, an dem über 2000 Menschen beschäftigt sind, wird nahezu 1000 Millionen DM kosten. Nach seiner Fertigstellung wird es 220 Geschäfte und Parkmöglichkeiten für 12 500 Autos haben und man erwartet, daß 10 000 neue Arbeitsplätze entstehen.

1 Gesetzliche Bestimmungen

Mit der fünften Novelle des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG), die Anfang 1987 in Kraft getreten ist, gelten wesentlich verschärfte Abwasserbestimmungen. Die neuen Anlagen orientieren sich am Stand der Technik und gelten sowohl für Direkt- als auch für Indirekteinlelter. Für die Galvanik, den Leiterplattenhersteller und generell für die metallverarbeitende Industrie bringen die neuen Bestimmungen eine wesentliche Reduzierung der zulässigen Abwassergrenzwerte. Dies gilt besonders für die als gefährlich eingestuften Metalle Cadmium, Quecksilber, Kupfer, Blei, Nickel, Chrom etc. Gleichzeitig kann die Aufsichtsbehörde zukünftig eine erhebliche Reduzierung des Wasserverbrauches zur Verringerung von Abwassermengen und Schadstofffrachten fordern. Von einer Bund-/Länderarbeitsgruppe wurde der Entwurf für eine Abwasserverwaltungsvorschrift für die metallverarbeitende Industrie erarbeitet (40. VwW).

Im Wechselspiel zwischen funktionellen, materialspezifischen und oberflächentechnischen Aspekten

Teil 6: Werkstoffwahl und Verfahrenstechniken bei der Herstellung moderner Brillenfassungen

Fortsetzung aus den Heften 10,11/88 und 4, 5. 6/89 der „Galvanotechnik“

Vorbemerkung

Während im vorangegangenen Teil 5 vorwiegend die Materialien Kupfer, Nickel, Edelstahl, Titan und eine Reihe von Legierungen und Loten sowie die mechanischen Arbeitsgänge besprochen wurden, befaßt sich der vorliegende 6. Teil mit den galvanischen Beschichtungsverfahren, den Lackiertechniken und den PVD-Methoden sowie den jeweils spezifischen Werkstoffen. In einem speziellen Kapitel werden auch kombinierte Beschichtungen behandelt.

- Praxisbeispiele -


Zum Schutze unserer Umwelt entstanden Gesetze, Verordnungen und Vorschriften, die beim Betreiben von Reinigungsanlagen beachtet werden müssen. Nicht zuletzt wegen bekannt gewordener Verunreinigungen des Erdreichs und des Grundwassers durch halogenierte Kohlenwasserstoffe wurden in der „Zweiten Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsgesetzes“ vom 21. April 1986 verbindliche Grenzwerte festgelegt. Betreiber von Lösungsmittel-Entfettungsanlagen werden oft vor die Frage gestellt,
- entweder eine teure Umrüstung an der alten Anlage vorzunehmen, 

- eine neue Lösungsmittel-Entfettungsanlage zu installieren 

- oder aber auf Reinigung mit wäßrigen Reinigerlösungen in entsprechenden Reinigungsanlagen überzugehen. 


1 Einleitung


Das kubisch flächenzentrierte Metall Aluminium, mit relativ niedrigem Schmelzpunkt, ist ein wichtiger metallischer Werkstoff. Aluminium ist gut be- und verarbeitbar, es ist leicht, duktil und besitzt genügende Festigkeit. Durch geeignete Legierungsbildung können die mechanisch-technologischen Eigenschaften des Aluminiums wesentlich verbessert und den Anforderungen der Ingenieure angepaßt werden [1].
Diesen Vorteilen des Aluminiums und seiner Legierungen stehen einige Nachteile der Oberflächeneigenschaften entgegen;
- Die Korrosionsbeständigkeit der Aluminiumlegierungen ist relativ gering 

- Die Abriebbeständigkeit ist klein, die Reibungswerte undefiniert 

- Aluminiumwerkstoffe sind relativ weich 

- Aluminiumwerkstoffe sind nicht lötbar 


Planung, Beschaffung und Betrieb von Oberflächenbehandlungsanlagen

Richtlinien vom DGO-Arbeitskreis „Reinigen“

1 Einleitung


Die in der Industrie notwendigen Oberflächenbehandlungen „Reinigen und Entfetten“ können mit wäßrigen Systemen oder organischen Lösungsmitteln erfolgen. Im folgenden werden nur wäßrige Systeme behandelt. Diese Richtlinien sollen dem Planer und Betreiber die für die Auslegung und Beschaffung einer Oberflächenbehandlungsanlage erforderlichen Maßnahmen aufzeigen. 
Es empfiehlt sich, die Planung in enger Zusammenarbeit zwischen Betreiber, Chemikalienlieferant und Anlagenbauer auf ein optimales Konzept abzustimmen und somit für
jeden speziellen Anwendungsfall festzulegen. Die betriebsspezifischen Probleme können dabei eine Sonderbetrachtung im Hinblick auf ökologische und ökonomische Maßnahmen erfordern. Die Einhaltung der geltenden Gesetze und Verordnungen ist zu gewährleisten.
In diesen Richtlinien werden keine Verfahren für die Oberflächenveredelung (Emaillieren, Galvanisieren, Chromatieren, Phosphatieren etc.) behandelt.

1 Einleitung

Die Metallisierung von Al2O3-Substraten stellt in mehrfacher Hinsicht eine interessante Verfahrensentwicklung dar. Erstens verfügt das Aluminiumoxid über eine ausgezeichnete Wärmeleitfähigkeit (ca. 20-25 W/mK), zweitens ist das Keramiksubstrat im Vergleich zur normalen Leiterplatte aus Epoxidharz sehr alterungsbeständig und drittens ist die Keramik von Hause aus weniger temperaturempfindlich. Diese Überlegungen führten schließlich dazu, daß das Aluminiumoxid-Substrat einen festen Platz in der Elektro- und Halbleiterindustrie eroberte. Abb.1 zeigt einen Überblick über typische handelsübliche Substrate aus Aluminiumoxid.

Eine Übersicht

In der Bundesrepublik Deutschland und in West-Berlin werden die Fachgebiete Galvanotechnik und Oberflächentechnik in der Lehre an verschiedenen Universitäten, Hochschulen und Fachhochschulen angeboten. Je nach Schwerpunkt der Ausbildung und Ausrichtung der Forschung sind sie eingebettet in die Fachbereiche Chemie, Elektrochemie, Metallurgie, Werkstoffwissenschaften und -technik, Maschinenbau oder Fertigungstechnik. Zum überwiegenden Teil gehören diese Bereiche somit den ingenieur- wissenschaftlichen Fakultäten an. Forschung wird darüber hinaus auch an hochschulunabhängigen Instituten betrieben; meist sind diese jedoch personell mit dem Hochschulbereich assoziiert.

Veränderte Wertvorstellungen In breiten Bevölkerungskreisen beeinflussen in steigendem Maße das Kaufverhalten. Das Image eines Produktes hängt dabei nicht zuletzt vom Werkstoff und dessen Oberflächenbehandlung ab, die bei seiner Herstellung verwendet wurden. Beide werden zunehmend nach den Kriterien der Umweltfreundlichkeit und Recyclingfähigkeit beurteilt. Folgerichtig kann es ein Produktehersteller auch nicht vermeiden, Entscheidungen hinsichtlich Werkstoff und dessen Oberflächenbehandlung in seine Marketingstrategie einzubeziehen.