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Montag, 20 Juli 2020 07:00

100 Jahre Moosbach & Kanne

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Geschätzte Lesezeit: 3 - 5 Minuten

In Solingen, der Stadt der Stahl- und Schneidwaren, gründeten am 11.11.1919 Willi Moosbach und Otto Kanne, zwei befreundete junge Männer, eine Schleiferei und nannten sie Moosbach & Kanne. Das Familienunternehmen mit Tradition hat auch in der Moderne seinen Platz – und glänzende Zukunftsaussichten.

Als Besteck-Schleiferei am Grünewald gestartet und in die Donaustraße übergesiedelt, landete der Betrieb 1927 durch Kauf der Galvanik von Paul Frey schließlich am jetzigen Standort. Zwei Jahre später erfolgte der Eintrag in die Handwerksrolle. Die Kriegsjahre des Zweiten Weltkriegs wurden mit dem Verzinken von Stiefeleisen überbrückt. Bereits 1948 richtete das Unternehmen eine Versilberei ein, in der hauptsächlich Bestecke aus den ansässigen Solinger Schneidwarenfabriken veredelt wurden. 1955 trat Günter Moosbach als Junior und Galvaniseurgeselle in die Firma ein und legte 1960 die Meisterprüfung ab. 2010 bekam er den goldenen Meisterbrief überreicht.

In den 1960er Jahren verabschiedet sich der damalige Junior, Günter Moosbach, langsam von dem reinen Besteckgeschäft und suchte andere Aufgabengebiete. Aus der Verchromerei wurde eine Glanzvergolderei. Bestecke als zu bearbeitende Artikel in der Galvanik wurden nach und nach von Anderen abgelöst. Dekorative Produkte der Sanitär- und Leuchten-Industrie rückten an ihre Stelle. Mit der Lackiererei in den 1980er Jahren wuchs das Angebot von Moosbach & Kanne erneut.

Verantwortung für die Umwelt

Ein im Laufe der Zeit immer größeres Bewusstsein für die Verantwortung gegenüber der Umwelt machte sich auch bei Moosbach & Kanne bemerkbar. Metallhaltige Schlämme, die bei der Aufbereitung des anfallenden Brauchwassers entstehen, werden der Wiederverwertung zugeführt und als künstliche Erze in den Kreislauf zurückgegeben. Moderne elektronische Steuerungen in der Galvanik, dem Druckluftbetrieb und der Abwasseranlage sind die ersten Schritte zur Digitalisierung.

Mit Geschick und Umsicht manövrierte Günter Moosbach den Betrieb durch die Jahrzehnte, modernisierte Gebäude, erweiterte Produkt-Angebote und setzte mit Tochter Elke als leitender Mitarbeiterin und dann als Mitgeschäftsführerin die Weichen für die Zukunft. Die Zeit war nun reif für eine Frau an der Spitze eines traditionell männlichen Handwerksbetriebs. 2015 zog sich Günter Moosbach aus dem Geschäft zurück.

Dr. Elke Moosbach versteht sich als optimistische Unternehmerin, die mit Respekt auf die Tradition schaut und im Sinne ihrer Vorgänger handelt, um das Unternehmen erfolgreich durch die Gegenwart zu führen und für die Zukunft zu stärken. Dabei setzt sie auf ein fachlich kompetentes Team für das sowohl handwerkliches Können als auch der Kunden-Service immer an erster Stelle steht. Neben Serien-Aufträgen mit großen Stückzahlen sind es immer wieder die besonderen Individual-Aufgaben, für die sie mit ihren Mitarbeitern Lösungen erarbeitet. Außerdem schaut sie interessiert „über den Tellerrand“ und ist zunehmend in Fachverbänden und anderen Gremien vernetzt. Neben ihrer Haupttätigkeit ist sie als ehrenamtliche Richterin beim Arbeitsgericht tätig. Seit Anfang 2020 gehört Dr. Moosbach zum Vorstand der ZVO, ist Referentin beim Z.O.G. und Mitglied des Fachausschusses Edelmetalle der DGO.

Seit 1999 an der Seite ihres Vaters und seit 2015 alleinige Geschäftsführerin von „Moosbach & Kanne“ weiß Elke Moosbach um die Bedeutung von Um-weltschutz und Nachhaltigkeit. Es gehört zu ihrer „Firmen-Philosophie“ beide Aspekte optimal miteinander zu verbinden. Mit ihrer naturwissenschaftlichen Ausbildung in analytischer Chemie ist es ihr wichtig, Wirtschaftlichkeit und Ökologie miteinander zu verbinden. Als Schrittmacher der „Klima-Expo“ der Landesregierung NRW wurden die Bemühungen um Klimaschutz als erster Solinger Firma dieser Umwelt-Kampagne des Landes NRW gewürdigt. Ausgezeichnet wurde der Betrieb für vielerlei Maßnahmen, die Dr. Moosbach im Laufe der Jahre nacheinander geplant und umgesetzt hat. So sorgt etwa ein Blockheizkraftwerk, für das eine Kooperation mit den Solinger Stadtwerken besteht, seit 2015 für eine Energieeinsparung von rund 30 Prozent. Durch Umgestaltung der Abluftanlage mit Wärmetauscher und geregelter Luftzuführung in der Galvanikhalle wird nicht nur Energie eingespart, sondern auch das Raumklima verbessert. Die Beleuchtung in der Produktionshalle wurde auf geregelte LED-Leuchten umgestellt. Durch die Maßnahmen in den Jahren 2014 bis 2017 konnte der CO2-Ausstoß um mehr als 50 Prozent gesenkt werden. Inzwischen sind Dachsanierungen und Photovoltaik hinzugekommen.

Nächste Generation in den Startlöchern

GT7 20 100Jub 2Inzwischen ist es Zeit, an die nächste Generation zu denken. Anna Katharina Moosbach ist nach ihrem Germanistik- und Philosophie Studium ins Unternehmen eingetreten und arbeitet sich als Assistentin der Geschäftsleitung in die administrativen Bereiche ein. Ihr zur Seite steht Christian Klose, der bei Moosbach & Kanne Galvaniseur gelernt hat. Mit seinem Gesellenstück und seinem herausragenden Abschluss wurde er 2012 Bundessieger im Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks und erhielt ein Stipendium für die Meisterausbildung, die er ebenfalls mit Bravour abgeschlossen hat. Inzwischen ist er Betriebsleiter und bringt mit der Zusatzausbildung zum Betriebswirt im Handwerk die besten Voraussetzungen mit. Auf die Beiden warten große Herausforderungen. Globalisierung und Digitalisierung werden die Themen der Zukunft sein. Die Einbindung in die EU und den damit offenen Handelsgrenzen vereinfacht den innereuropäischen Warenverkehr. Demgegenüber stehen immer neue und umfangreiche Regeln und Gesetze, zum Beispiel die europäische Chemikalienverordnung und ihre Folgen.

Am 11.11.2019 feierten Belegschaft und Familie, ehemalige Beschäftigte und enge Begleiter von Moosbach & Kanne das 100jährige Bestehen. Besonders im Mittelstand ist ein 100jährige Firmengeschichte keine Selbstverständlichkeit. Energie und Durchhaltevermögen sowie Gespür für wirtschaftliche Entwicklungen sind wichtig, um schwierige Zeiten wie Kriegsjahre und Wirtschaftskrisen zu überwinden.

Für den 6.6.2020 war anlässlich des Jubiläums ein Tag der offenen Tür geplant. Gebäude sind herausgeputzt und alle haben ihre Ideen für ein abwechslungsreiches Programm eingebracht. Doch die nächste Krise – diesmal heißt sie „Corona“ – hat einen Strich durch die Planung gemacht. Das Unternehmen ist gut aufgestellt und nach heutigem Empfinden wird auch diese Krise mit der Unterstützung der Belegschaft gemeistert. Dann wird der Plan im nächsten Jahr hervorgeholt und alle Interessierten sind zum Tag der offenen Tür eingeladen.

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