Der effizienteste Weg zur Dekarbonisierung ist in den meisten Bereichen, Strom aus erneuerbaren Energien direkt zu nutzen. In manchen Sektoren der Industrie, dem Flugverkehr und der internationalen Schifffahrt, ist dies aber technisch kaum möglich. Diesen Bedarf könnten in Zukunft sogenannte Power-to-X-Energieträger (PtX) decken. Es handelt sich dabei um synthetische Gase (Wasserstoff, Methan) oder flüssige Kohlenwasserstoffe (Diesel, Benzin, Kerosin, Methanol), die mit Strom aus erneuerbaren Quellen hergestellt werden können.
Ziel des Projektes SYSEET war es, zu bestimmen, mit welchen Umweltbelastungen die Herstellung dieser speicherbaren Energieträger verbunden ist – heute und im Verlauf des Transformationsprozesses bis 2050. Dafür wurden über 60 Pfade analysiert, PtX-Energieträger herzustellen und nach Deutschland zu transportieren. So wird in diesem Modell etwa Diesel mit Strom aus Photovolatikanlagen in Saudi-Arabien und CO2 aus dortigen Zementwerken hergestellt und per Tankschiff nach Deutschland transportiert. In einem anderen Pfad wird die Herstellung von Methanol in Schweden aus Waldrestholz und mit Strom aus Wasserkraft analysiert. Auch die Herstellung von Wasserstoff in Deutschland und die Erzeugung von Biomethan aus landwirtschaftlichen Rohstoffen wurden betrachtet. Die Pfade wurden insgesamt so ausgewählt, dass sich der Einfluss verschiedener Prozessschritte und -optionen gut herausarbeiten ließ. Analysiert wurden die Umweltauswirkungen schließlich in einem rechnerbasierten Ökobilanzmodell.
Die wichtigste Erkenntnis: Mit den PtX-Energieträgern lassen sich Treibhausgase einsparen, aber selbst mit 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Quellen ist die Herstellung synthetischer Brennstoffe mit erheblichen Umweltlasten verbunden.