Diese Seite drucken
Freitag, 02 Oktober 2020 08:30

Bericht aus Indien

von
Geschätzte Lesezeit: 2 - 4 Minuten

Sonnenkollektoren-Recycling

Die Massenproduktion von Sonnenkollektoren begann vor etwa 20 Jahren. Es wurde damals geschätzt, dass die Lebensdauer etwa 25 Jahre betragen würde. In anderen Worten: in nächster Zukunft werden die Mengen an E-Müll aus veralteten Sonnenkollektoren rasch zunehmen. Bis zum Jahr 2050 werden jährlich schätzungsweise 6 Mio. Tonnen an „Solar-Müll“ generiert. Verfahren zum wirtschaftlichen Recycling von verschrotteten Sonnenkollektoren müssen noch entwickelt werden, um Silber, Silizium und andere wertvolle Materialien zurückzugewinnen.

In einem wissenschaftlichen Artikel haben Ingenieure der Arizona State University in Tempe, USA, verschiedene Themen behandelt, darunter Wiederverwendbarkeit, Extraktion von Komponenten und Materialien, benötigte Technologien und Wirtschaftlichkeit. Ein sanftes und sauberes Verfahren zur Trennung von Silizium-Solarzellen von der Glasscheibe muss entwickelt werden. Silber und Blei, die in niedrigen Konzentrationen vorhanden sind, müssen aus unterschiedlichen Gründen zurückgewonnen werden und hier kämen eventuell chemische Verfahren in Frage. Bruchglas, Aluminiumrahmen und Kupferdrähte können über mechanische Verfahren getrennt werden. Ansammlungs- und Verarbeitungskosten können auch beträchtlich sein. Recycle PV Solar und Veolia sind unter den ersten Firmen, die Sonnenkollektoren-Recycling durchführen.

Die Kommerzialisierung der Perowskit-Photovoltaik ist durch ihre komplizierte Herstellung limitiert. Wissenschaftler an der Mahidol Universität in Thailand haben ein Sprühverfahren entwickelt, um Multi-Layer Designs zu entwickeln. Das Sprühverfahren findet bei etwa 100 oC statt. Es werden sehr kleine Tröpfchen auf die Oberfläche der unteren Schicht gebracht. Der Nachteil der gängigen Flüssigverfahren, bei denen die untere Schicht gelöst wird, wird durch dieses Verfahren aufgehoben.

Progr. Photovoltaic 2020, https://doi.org/10.1002/pip.3316; Opt. Mater. Expr. 2020, 10, pp. 1497 – 1508

Oberflächentechnik in Hafenanlagen

Indien 9 20 Abb1 korrMeereswasser und wechselhafte Wetterbedingungen im Ozean stellen sehr hohe Anforderungen an den Korrosionsschutz bei Schiffen. Lackieren, Anmalen, Pulverbeschichtungen, Kathodenschutz und die verschiedenen galvanotechnischen Verfahren werden hier ständig benötigt. Während viele Verfahren am Ort durchgeführt werden, sind die Voraussetzungen, um elektrolytische Beschichtungen am Schiff durchzuführen, eher begrenzt. Kleinere Teile und Komponenten, die auseinandergenommen werden können, können bei einer nahliegenden Galvanik beschichtet werden. Aber häufig wird gefordert, typischerweise mit Kupfer, Silber, Nickel und ihren Legierungen am Ort zu galvanisieren.

Hierfür bietet die Galvanotechnik selektives Beschichten. Die selektive Galvanotechnik hat viele Vorteile, zum Beispiel Schnelligkeit, Sicherheit, geringe Umweltbelastung, akzeptable Qualität, Flexibilität, Tragbarkeit und niedrige Badvolumen. Zu den führenden Anbietern von Selektive Plating gehört SIFCO AFC mit dem SIFCO Process. Die Kriegsflotten von USA, Japan und Großbritannien sind wichtige Kunden von SIFCO.

https://www.marinelink.com/news/dock-selective-electroplating-480069

Zn-Mo Alloy Plating

Legierungsbeschichtungen mit Zink werden industriell galvanotechnisch durchgeführt, mit Co, Ni oder Fe als typische, legierende Metalle. An der polnischen Akademie der Wissenschaften in Kraków haben Wissenschaftler die Beschichtung von Zn-Mo Legierungen aus wässrigen Zitrat-Bädern untersucht. Es wurde interessanterweise festgestellt, dass die Anwesenheit eines Tensids unentbehrlich ist, um Molybdän mit zu beschichten. Das Tensid PEG 20000 wird an die innere Helmholtz Fläche (IHP) der Kathode adsorbiert und verhindert die Reduktion von Zink-Zitrat Komplexen. In Abwesenheit von PEG 20000 werden die Mo-Komplexe während der Elektrolyse nur in Mo-Oxide reduziert. PEG 20000 fördert die Bildung von Zn(I)-Mo(IV)-Zitrat Komplexen und deren Reduktion in Zn-Mo. Bei den anderen untersuchten Tensiden wie CTAB, Triton X-100 und D-Sorbit wurde festgestellt, dass sowohl Zn- und Zn, Mo-Phasen als auch Zn- und MoO2-Phasen gebildet wurden. Komposit-Beschichtungen können auch in Anwesenheit von PEG 20000 plattiert werden.

J. Alloys Comp. 2020,827,https://doi.org/10.1016/j.jallcom.2020.154195

Glashütte Zifferblätter

Indien 9 20 Abb2 korrEin interessanter, historischer Bericht zu der Fa. Th. Mueller in Pforzheim und der Herstellung von Zifferblättern ist kürzlich erschienen.

Die Galvanotechnik spielt natürlich eine wichtige Rolle!

https://quillandpad.com/2020/06/30/how-dials-are-made-at-the-glashutte-original-dial-factory-in-pforzheim-germany/

Anschrift des Verfassers

Dr. Nagaraj N. Rao, RRR House, RRR Labs Pvt. Ltd., Plot 80, Sector 23, Navi Mumbai – 400 705 India; Fax + 91 22 2783 4814
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Weitere Informationen

  • Ausgabe: 9
  • Jahr: 2020
  • Autoren: Dr. Nagaraj N. Rao

Ähnliche Artikel