Eugen G. Leuze Verlag KG
×
 x 

Warenkorb leer.
Warenkorb - Warenkorb leer.
Montag, 18 Januar 2021 10:59

Im Gegenteil - Grenzen des Wachstums und Wachstum der Grenzen

von Ernst Peter Fischer
Geschätzte Lesezeit: 1 - 2 Minuten

Die Grenzen des Wachstums“ – von diesem Buch des Club of Rome aus den frühen 1970er Jahren hat schon fast jeder gehört, da mit ihm die Idee eines nachhaltigen Wirtschaftens weite Verbreitung fand und die Millionen Leser (oder nur Käufer?) des Buches erstmals auf die Bedrohungen des Klimawandels durch den anthropogenen Ausstoß von Kohlendioxid aufmerksam gemacht werden konnten – wobei komisch ist, dass kaum jemand an dem letzten Satz zweifeln wird, obwohl gerade dieses Thema im Buch fast ausgespart geblieben ist.

Den Autoren ging es mehr um Grenzen beim Bevölkerungswachstum und dem Ressourcenabbau, was wörtlich zu nehmen ist, da die englischsprachige Originalausgabe von „Limits to Growth“ sprach. Auf jeden Fall haben die frühen 1970er Jahre dem ungebremsten Fortschrittsglauben der 1960er Jahre, als eine Fülle von Futurologen das Jahr 2000 vorhersagen wollte, einen empfindlichen Dämpfer verpasst, der immerhin dazu geführt hat, dass in diesen Tagen jemand den Mut findet, an „die unerschöpfliche Erfindungskraft der Menschen“ zu erinnern und zu prognostizieren, dass es weniger auf „Die Grenzen des Wachstums“ und mehr auf „Das Wachstum der Grenzen“ ankomme. So heißt das Buch des Physikers Simon Aegerter, das für das 22. Jahrhundert eine paradiesische Welt ankündigt. Nach Aegerters Einschätzung wird sich bis dahin die Zahl der Menschen bei elf Milliarden stabilisiert haben, die meisten von ihnen wohnen in Hochhäusern und pendeln mit dem Aufzug nach unten in die Welt der Arbeit. Medizin heilt alle Krankheiten und schafft das Altern ab. Treibhaus-Wolkenkratzer produzieren Gemüse, Salate und Früchte, und die für deren Wachstum benötigten Nährlösungen werden aus Abfällen gewonnen, was eine permanente Kreislaufwirtschaft ergibt. Da sich alles vollständig rezyklieren lässt, wird der Bergbau überflüssig, Fleisch aus Zellkulturen gewonnen.

Das klingt wie eine schöne neue Welt, aber Aegerter beschreibt eine Welt für andere Menschen als die, die heute leben. Zum Dasein der heutigen Sorte Mensch gehört die Sterblichkeit ebenso wie die Sorge um die Gesundheit, die keine technische Größe ist, um nur zwei Beispiele zu nennen. In einem sorgenfreien Paradies haben Menschen es noch nie ausgehalten, weshalb niemand dort sein will. Im Gegenteil! „Sesam öffne dich! Ich möchte hinaus!“, wie der polnische Aphoristiker Stanisław Jerzy Lec geschrieben hat. Allerdings sagt er nicht, wo er dann hin geht. Vielleicht nach Hause?

Weitere Informationen

  • Jahr: 2021
  • Autoren: Ernst Peter Fischer

Onlineartikel Suche

Volltext

Autoren

Ausgabe

Jahr

Kategorie

Newsletter

Auf dem Laufenden bleiben? Jetzt unsere Newsletter auswählen und alle 14 Tage die neuesten Nachrichten in Ihrem E-Mail Postfach erhalten:

Der Leuze Verlag ist die Quelle für fundierte Fachinformationen.
Geschrieben von Fachleuten für Fachleute. Fachzeitschriften und Fachbücher
rund um Galvano- und Oberflächentechnik sowie Aufbau- und Verbindungstechnik in der Elektronik –
seit 120 Jahren professionelle Informationen und Fachwissen aus erster Hand.

UNTERNEHMEN

ZAHLARTEN

Paypal Alternative2Invoice
MaestroMastercard Alternate
American ExpressVisa

Zahlarten z.T. in Vorbereitung.

KONTAKT

Eugen G. Leuze Verlag
GmbH & Co. KG
Karlstraße 4
88348 Bad Saulgau

Tel.: 07581 4801-0
Fax: 07581 4801-10

E-Mail: [email protected] oder
E-Mail: [email protected]