Eugen G. Leuze Verlag KG
×
 x 

Warenkorb leer.
Warenkorb - Warenkorb leer.
Dienstag, 16 Februar 2021 16:00

Im Gegenteil - Die Rückseite der Nachtseite

von
Geschätzte Lesezeit: 1 - 2 Minuten

Wer schon einmal Medikamente zu sich genommen hat – und wer hat dies nicht getan? – wird den Satz kennen, „zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker“, und so wird man wissen, dass zu einer Haupt- auch eine Nebenwirkung gehören kann. Allgemein kann man sagen, dass Errungenschaften eine Schattenseite mit sich bringen, konkret das Automobil den Ausstoß an Treibhausgasen.

Doch wo Gefahr wächst, wächst das Rettende auch, wie es in einem Gedicht von Friedrich Hölderlin heißt, und die amerikanische Historikerin Jennet Conant hat nun gezeigt, dass der Dichter recht hat und sich das Rettende erst zeigen kann, wenn die Gefahr vorüber ist. Jennet Conant hat ein Buch mit dem Titel „The Great Secret“ verfasst, das mit einem Angriff deutscher Truppen im Dezember 1943 auf die italienische Stadt Bari beginnt, bei dem Senfgas zum Einsatz kam und über 1000 Soldaten und Zivilisten ihr Leben verloren. Ein amerikanischer Arzt namens Stewart Alexander kümmerte sich damals als Colonel um die Verwundeten, wobei ihm auffiel, dass einige Menschen erst Tage nach dem Bombenangriff Symptome zeigten. Seine Untersuchungen führten zu dem Ergebnis, dass sie nicht direkt von dem Giftgas der Angreifer betroffen waren, sondern dass im Gegenteil eigene Kampfstoffe ihre pathologische Wirkung zeigten, die geheim gehalten und auf einem eigenen Schiff versteckt worden waren, das bei dem Luftangriff einen Treffer abbekommen hatte. Einer von den dort verborgenen Chemikalien hieß Stickstoffsenf, und eine genauere Untersuchung zeigte, dass die Spätschäden durch Kontakt mit dieser Substanz dadurch zustande kamen, dass sich die Zahl der weißen Blutzellen in den Leidenden verringerte. Als der Krieg vorbei war, erinnerte sich Dr. C.P. Dusty, der zuvor als militärischer Vorgesetzter von Colonel Alexander gedient hatte und jetzt als Arzt in einem Krebsforschungsinstitut arbeitete, an die Beobachtungen aus Bari, und ihm kam der Gedanke, Blutkrebs mit dem Stickstoffsenf zu behandeln. Dusty wusste, dass Neoplasien und Leukämie mit einer erhöhten Zahl von weißen Blutzellen einhergingen, und warum nicht versuchen, sie durch Einsatz des ehemals versteckten und geheimen Stoffes zu verringern? Gesagt, getan – und so ist der Menschheit ein Mittel zugefallen, das als Chemotherapeutikum zur Bekämpfung von Krebserkrankungen eingesetzt werden kann. Vom Krieg in die Klinik, vom Tod zum Leben.

Weitere Informationen

  • Ausgabe: 2
  • Jahr: 2021
  • Autoren: Ernst Peter Fischer

Onlineartikel Suche

Volltext

Autoren

Ausgabe

Jahr

Kategorie

Newsletter

Auf dem Laufenden bleiben? Jetzt unsere Newsletter auswählen und alle 14 Tage die neuesten Nachrichten in Ihrem E-Mail Postfach erhalten:

Der Leuze Verlag ist die Quelle für fundierte Fachinformationen.
Geschrieben von Fachleuten für Fachleute. Fachzeitschriften und Fachbücher
rund um Galvano- und Oberflächentechnik sowie Aufbau- und Verbindungstechnik in der Elektronik –
seit 120 Jahren professionelle Informationen und Fachwissen aus erster Hand.

UNTERNEHMEN

ZAHLARTEN

Paypal Alternative2Invoice
MaestroMastercard Alternate
American ExpressVisa

Zahlarten z.T. in Vorbereitung.

KONTAKT

Eugen G. Leuze Verlag
GmbH & Co. KG
Karlstraße 4
88348 Bad Saulgau

Tel.: 07581 4801-0
Fax: 07581 4801-10

E-Mail: [email protected] oder
E-Mail: [email protected]