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Dienstag, 17 August 2021 09:00

Politik muss Mehrweg-Systeme zum Standard machen

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Anlässlich des World Refill Day fordert das Bündnis „Wege aus der Plastikkrise“ die Bundesregierung auf, Abfallvermeidung endlich klar an erste Stelle zu setzen und Mehrwegverpackungen zum Standard zu machen. Nach Angaben von Plastics Europe verbraucht Deutschland europaweit das meiste Plastik.

Verpackungen machen laut einer Conversio-Studie fast zwei Drittel deutscher Kunststoffabfälle aus. Auch das Abfallaufkommen von Papier-, Pappe- und Aluminiumverpackungen steigt seit Jahren unaufhörlich. Am World Refill Day machten Organisationen weltweit auf die einzige Alternative aufmerksam: Mehrwegverpackungen.

Nur Mehrweg schützt konsequent Klima, Ressourcen und vermeidet Abfall. Recycling kann nur ein Teil der Lösung sein. Trotz der Verbote für bestimmte Plastikprodukte in der Europäischen Union sind neue Anlagen für die Einwegplastikproduktion aus billigem US-Frackinggas in Planung. Einwegprodukte wie diese werden nach kurzem Gebrauch zu minderwertigen Produkten weiterverarbeitet, verbrannt oder als Abfall exportiert.

Das Ziel muss eine Wiederverwendungsquote von 15 % bis zum Jahr 2025 und 30 % bis zum Jahr 2030 sein. Zwar ist es gut, dass ab 2023 Anbieter von „To-Go“-Essen und -Getränken verpflichtend eine Mehrweg-Alternative anbieten müssen, doch durch viele Ausnahmen und einen mangelnden finanziellen Anreiz um Mehrweg günstiger zu machen, wie eine Einwegabgabe, bleibt die Mehrweg-Angebotspflicht Symbolpolitik.

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