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Dienstag, 07 September 2021 11:59

Präzision und Geschwindigkeit

von Redaktion
Geschätzte Lesezeit: 3 - 5 Minuten
Präzision und Geschwindigkeit waren auch beim  Konstruktionsteam im Hause DECKER gefragt.  Und eine gute Portion Ehrgeiz  Präzision und Geschwindigkeit waren auch beim Konstruktionsteam im Hause DECKER gefragt. Und eine gute Portion Ehrgeiz

Lautlos und schnell wie der Wind – die moderne Elektromobilität vereint Präzision und Geschwindigkeit zu reiner Dynamik. Damit eine der Innovationen in dieser Branche rechtzeitig an den Start cruisen konnte, brauchte es viel dieser Dynamik bei drei süddeutschen Unternehmen.

Bernhard Hilliges, Geschäftsführer bei DECKER Anlagenbau im bayerischen Berching, erhält im Januar 2021 einen Anruf von der fischer group in Achern-Fautenbach, Baden-Württemberg. Der namhafte Hersteller von Bauteilen (Automotive) hat ein ganz spezielles Anforderungsprofil für ihn. Dabei geht für DECKER Anlagenbau nicht der Inhalt der Aufgabenstellung über das Übliche hinaus – es ist vielmehr der Zeitplan, der diesen Auftrag zu etwas Besonderem macht.

fischer ist an einem neuen Kunden dran, ein Start-Up mit viel Potential. Der Elektromobilität gehört die Zukunft. Das wissen inzwischen die arrivierten Autobauer, das haben auch neue Player erkannt. Es ist ein bisschen wie zu Zeiten von Carl Benz und Gottlieb Daimler: Mit guten Ideen und Ingenieurskunst lässt sich viel erreichen.

Keine Zeit. Keine Fehler.

Die neue Anlage wurde bei der Holder GmbH an eine bestehende angebaut.  Nach nur vier Monaten konnte die Oberflächenbehandlung anlaufen       Die neue Anlage wurde bei der Holder GmbH an eine bestehende angebaut. Nach nur vier Monaten konnte die Oberflächenbehandlung anlaufen Digitales und technisches Know-how öffnet enorme Potentiale und Möglichkeiten – wenn die komplette Wertschöpfungskette stimmt. Exzellenz in diesen Bereichen alleine reicht aber nicht. Es sind auch die Bedürfnisse eines extrem dynamischen Marktes, die mindestens im selben Maß mitentscheiden über Erfolg und Misserfolg.

Das heißt: Auch für das besagte Start-Up-Unternehmen gilt ein simpler Grundsatz, der für jeden Bereich der Weltwirtschaft zutrifft. Wer zuerst kommt, verkauft zuerst. Der neue Autobauer hat Branchen-Erfahrung, Ideen, Visionen, Kapital – aber keine Zeit. Und null Fehlertoleranz.

Die filigrane Karosserie des Wagens mit einer hohen Anzahl an Pferdestärken besteht aus hochwertigen Aluminium-Strukturbauteilen. Solche Teile werden heute im Werk meist verklebt – das verhindert Verformungen, wie sie beim Schweißen auftreten würden. Dafür brauchen diese Teile eine Oberflächenbehandlung in einer individuell angefertigten Galvanikanlage. Und zwar schnell.

Vier Monate vom Auftrag bis zum Probelauf

Genauer gesagt: Gerd Volker Waltersbacher, Leiter des technischen Einkaufs bei fischer, kann DECKER für den Prozess von der Aufnahme der Parameter über die Projektierung, die Umsetzung, den Anbau an eine bestehende Anlage sowie die Inbetriebnahme gerade einmal eine Frist von vier Monaten einräumen.

Hilliges lacht ungläubig. Die Regelzeit für diese Art von Auftrag ist mehr als doppelt so lang. „Wenn wir unseren Anlagenbau mit einer Schwangerschaft vergleichen, dann lautet der gemeinsame Nenner: Beides dauert in der Regel neun Monate“, sagt der DECKER-Geschäftsführer. Dafür sprechen schon die Dimensionen: Das Ergebnis wird später 20 x 9 x 10 Meter (L x B x H) messen.

In seinem Kopf jongliert er aber bereits mit Termin- und Projektplänen, beleuchtet die Aufgabenstellung von allen möglichen Seiten und stellt präzise Nachfragen.

Es folgen spannende Tage, angefüllt von Konferenzen, Berechnungen, Meetings und Telefonaten. Schließlich meldet Hilliges an fischer: „Wir kriegen das in der geforderten Zeit zuverlässig hin.“ Erleichterung beim Start-Upper und allen, die ihn auf seinem Weg begleiten: Der Zeitplan steht.

Eine weitere, wesentliche Komponente dafür liefert eine dritte Partei: Die fischer group kann in Zusammenarbeit mit der Holder GmbH Oberflächentechnik in Kirchheim, Baden-Württemberg, eine ebenso ungewöhnliche wie schnelle und pragmatische Übereinkunft zu ganz zentralen Fragestellungen erzielen, deren Lösung den Erfolg erst möglich macht.

Holder bringt nicht nur seine umfangreiche Expertise beim Betrieb solcher Anlagen ein, das Unternehmen gewährt der neuen Oberflächenbehandlung darüber hinaus auch Platz im eigenen Werk. DECKER kann sie an eine bestehende Anlage anbauen, was ebenfalls ein Novum darstellt. So entwickelt sich ein dynamisches Dreieck zwischen dem Anlagenhersteller, dem Anlagenbetreiber und dem Automotive-Hersteller.

 

 Stolz auf seine Mannschaft ist  Bernhard Hilliges,  Geschäftsführer bei DECKER Anlagenbau. Die Zusammenarbeit mit den anderen Projektpartnern nannte er ein „Lehrstück ausgezeichneter Teamarbeit“Stolz auf seine Mannschaft ist Bernhard Hilliges, Geschäftsführer bei DECKER Anlagenbau. Die Zusammenarbeit mit den anderen Projektpartnern nannte er ein „Lehrstück ausgezeichneter Teamarbeit“

 Als „Lieferanten perfekter Arbeit“  lobt Henri Holder,  Geschäftsführer der Holder GmbH alle Beteiligten  Als „Lieferanten perfekter Arbeit“ lobt Henri Holder, Geschäftsführer der Holder GmbH alle Beteiligten

 

Bleibt noch der intensive Zeitplan. Das Anspruchsvolle an der Aufgabe wirkt auf die DECKER-Mannschaft aber als zusätzliche Motivation. Das Team im technischen Büro und in der Montage schiebt Überstunden und Wochenend-Dienste. Schon bald gibt es ausführbare Konstruktionspläne, auf den Millimeterbruchteil abgestimmt auf das Anforderungsprofil von fischer.

Der Bau der Anlagenkomponenten beginnt. „Hier hilft uns unsere große Routine: Wir kennen alle Abläufe in- und auswendig, so dass uns nichts Unvorhergesehenes aus der Bahn wirft“, kommentiert Hilliges. Das wäre jetzt auch fatal – schließlich müssen die ersten Karosserien schon im Mai ausgeliefert werden.

Henri Holder, Geschäftsführer der Holder GmbH Oberflächentechnik, arbeitet intensiv mit am ehrgeizigen Ziel. Schnelle Entscheidungen sind notwendig. Durch seine klaren Vorstellungen, wie der Betrieb der Anlage funktionieren muss, beschleunigt er die Umsetzung zusätzlich.

Auch die externen Partner – inklusive Auftraggeber – spielen exzellent mit, ein Rädchen greift ins andere. Schnelle und pragmatische Entscheidungen zeugen von großem Vertrauen – und diese effiziente Kooperation zahlt sich schließlich aus. Von der Genehmigung über die Planung bis zur Umsetzung und Inbetriebnahme.

Der Coup gelingt

Das Vier-Monats-Kind ist am Ende der Frist zu einer stattlichen Anlage gewachsen, lässt sich passgenau einstellen und besteht sämtliche Testläufe. Der Coup gelingt. Mitte Mai kommen fischer und DECKER bei Holder zur Abnahme zusammen. Schon kurze Zeit später erhalten die ersten Teile ihre Oberflächenbehandlung.

Ein eleganter Wagen mit sehr gefälliger Silhouette wird das Publikum begeistern. Viel Geschwindigkeit auf vier Rädern. Mit noch mehr Sorgfalt verarbeitet. Und schon vor dem Start hat das Auto seinen Weg von der Computer-Simulation durch das Werk bis auf die Straße in beeindruckender Weise zurückgelegt – dynamisch in Geschwindigkeit und Präzision.

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  • Ausgabe: 8
  • Jahr: 2021
  • Autoren: Redaktion

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