Die Behandlung komplexer Wunderkrankungen, wie Ulcus Cruris, im Volksmund „offenes Bein“ genannt, oder diabetischer Wunden stellt für medizinisches Personal eine schwierige, für die Betroffenen eine langfristige und für die Kassen eine kostspielige Aufgabe dar. Für die Versorgung solcher Wunden kommen inzwischen proteinbasierte Materialien zum Einsatz, die jedoch aufgrund ihrer Herstellung aus tierischen Geweben erhöhte Infektionsrisiken bergen. Im Rahmne eines Forschungsprojekts werden biomedizinisch einsetzbare Materialien auf der Basis von humanem Tropoelastin entwickelt. Dieses Vorläufermaterial wird im Körper zu Elastin umgewandelt, einem lebensnotwendigen und langlebigen Strukturprotein mit außergewöhnlichen mechanischen Eigenschaften.
Elastin ist chemisch und enzymatisch äußerst stabil, biokompatibel und erzeugt bei der Anwendung als Biomaterial bei Menschen keine immunologischen Abstoßungen. Daher war das Ziel am Fraunhofer IMWS auf Basis des humanen Tropoelastins neue und innovative Lösungen für die Behandlung komplexer Wunden zu schaffen.
Quelle: Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS (imws.fraunhofer.de)