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Donnerstag, 03 Februar 2022 14:38

Prior1 verzichtet künftig auf synthetische Kältemittel

von Redaktion
Geschätzte Lesezeit: 2 - 3 Minuten

Prior1, Spezialist für den Bau und den Betrieb von Rechenzentren, hat eine zukunftsweisende Entscheidung getroffen: Ab 1. Januar 2023 bietet das Unternehmen für die Kühlung der IT-Komponenten in Rechenzentren nur noch Klimatisierungslösungen mit natürlichen Kältemitteln an. Mit dem freiwilligen Verzicht auf klimaschädliche Kältemittel übertrifft Prior1 die gesetzlichen Bestimmungen deutlich und setzt ein wirksames Signal in Sachen Klimaschutz.

Die zunehmende Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft führt zu einem Boom im Bereich der Rechenzentren. Sie sind das unverzichtbare Herz der Digitalisierung. Rund 53.000 Datacenter gibt es nach Angaben des Energieversorgers E.ON bereits in Deutschland. Die Entwicklung birgt aber auch eine ganze Reihe von Herausforderungen. Eine der größten ist das Thema der Klimatisierung. Denn Rechenzentren müssen gekühlt werden, damit die empfindliche IT-Technologie darin optimal arbeiten kann. Die Klimatisierung verbraucht nicht nur sehr viel Energie, sondern emittiert auch große Mengen an umweltschädlichen Treibhausgasen.

8 % der globalen Treibhausgasemissionen

Rund 8 % der globalen Treibhausgasemissionen sind auf die Kälte-/Klimatechnik zurückzuführen. Ein Viertel davon entfällt auf die Freisetzung klimaschädlicher Kältemittel. Die Kältemittel, die bisher in Klimageräten eingesetzt werden, sind fluorierte oder teilfluorierte Kohlenwasserstoffe (HFKW), die zwar für die Ozonschicht unbedenklich sind, aber ein hohes Treibhauspotenzial aufweisen. Die Verwendung dieser fluorierten Treibhausgase (F-Gase) ist in der sogenannten EU F-Gase-Verordnung reglementiert, um die Inverkehrbringung und den Einsatz dieser klimaschädlichen Stoffe deutlich zu reduzieren. Allerdings besteht auch ein florierender Schwarzmarkt für HFKW-Kältemittel, der den EU-Zielen entgegenwirkt.

HFO-Kältemittel sind kein sinnvoller Ersatz

Als Alternative werden von der Kältemittelindustrie sogenannte HFO-Kältemittel angepriesen, die aber inakzeptable Nachteile haben, etwa dass sie in der Natur zu persistenter Trifluoressigsäure (TFA) abgebaut werden, die sich in Oberflächengewässern, im Grundwasser und in den Meeren anreichert. TFA ist bereits in verdünnter Form schädlich für Wasserorganismen und steht in Verdacht, auch das menschliche Zentralnervensystem zu beeinflussen.

Die wahre Alternative: Natürliche Kältemittel

Prior1 hat sich der Nachhaltigkeit verschrieben. Daher ist für das Unternehmen der Einsatz klimaschädlicher Kältemittel und auch deren Ersatz durch HFO-Kältemittel nicht vertretbar. Prior1 setzt stattdessen auf natürliche Kältemittel, wie z. B. Wasser, Propan, CO2 oder Ammoniak, und wird ab 2023 nur noch Kälteanlagen mit solchen Kältemitteln anbieten. „Diese Entscheidung bringt eine ganze Reihe von Herausforderungen, technischer und kommerzieller Natur, mit sich. Wir sind uns bewusst, dass es vielleicht zu geschäftlichen Nachteilen kommen kann. Das nehmen wir in Kauf. Die gesetzlichen Bestimmungen sind uns zu wenig strikt. Daher wenden wir ab 2023 unsere eigenen, strengeren Regeln an“, erklärt Stefan Maier, Geschäftsführer bei Prior1.

Vorteile natürlicher Kältemittel

Natürliche Kältemittel punkten in erster Linie durch ihr geringes Treibhauspotential. Da es sich um Stoffe handelt, die natürlich in der Umwelt vorkommen, besitzen sie keine bisher unbekannten negativen Umweltauswirkungen, die später zu einer Regulierung oder einem Verbot führen könnten. Zudem sind sie kostengünstig in der Herstellung, der Anlageninstallation, im Betrieb und in der Entsorgung. Und: Sie sind langfristig verfügbar und preisstabil, was für Betreiber von Rechenzentren essenziell ist. Denn sie benötigen für ihre hochverfügbaren Datacenter auch hochverfügbare Kältemittel.

Verbindliche Selbstverpflichtung

Für die Umsetzung der Eigenvorgabe hat Prior1 eine Selbstverpflichtung aufgesetzt. „Wir haben bereits in mehreren Projekten positive Erfahrungen mit dem Einsatz von natürlichen Kältemitteln gesammelt. Daher können wir den Schritt hin zur vollständigen Umstellung machen, auch wenn dieser mit geschäftlichen Risiken verbunden ist und technisch eine Herausforderung darstellt“, sagt Tobias von der Heydt, Geschäftsführer bei Prior1. „Wir haben die Selbstverpflichtung bereits unterzeichnet. Die gesamte Belegschaft steht hinter dieser Entscheidung.“

 

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  • Ausgabe: 2
  • Jahr: 2022
  • Autoren: Redaktion

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