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Dienstag, 12 April 2022 07:00

Die Taktgeber der Sonne

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Aktive Regionen in Hülle und Fülle: Im Mai 2015 zeigte die Sonne über einen Zeitraum von fünf Tagen etwa ein Dutzend aktiver Regionen. Die hellen, spindelförmigen Stränge, die aus diesen aktiven Regionen herausragen, sind Teilchen, die sich entlang von Magnetfeldlinien bewegen. Die Magnetfeldlinien wiederum verbinden Bereiche entgegengesetzter Polarität.  (Foto: Solar Dynamics Observatory, NASA) Aktive Regionen in Hülle und Fülle: Im Mai 2015 zeigte die Sonne über einen Zeitraum von fünf Tagen etwa ein Dutzend aktiver Regionen. Die hellen, spindelförmigen Stränge, die aus diesen aktiven Regionen herausragen, sind Teilchen, die sich entlang von Magnetfeldlinien bewegen. Die Magnetfeldlinien wiederum verbinden Bereiche entgegengesetzter Polarität. (Foto: Solar Dynamics Observatory, NASA)

Nicht nur der sehr prägnante 11-Jahres-Zyklus, auch alle weiteren periodischen Aktivitätsschwankungen der Sonne können durch Anziehungskräfte der Planeten getaktet sein. Ein Team des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR) und des Institute of Continuous Media Mechanics im russischen Perm unterbreitet mit neuen Modellrechnungen einen Vorschlag für eine umfassende Erklärung aller wichtigen bekannten Sonnenzyklen.

Die längsten Aktivitätsschwankungen über tausende Jahre entlarven sie dabei als chaotischen Prozess. Seit langem wird weltweit nach zufriedenstellenden Erklärungen für die vielen zyklischen, sich überlagernden Aktivitätsschwankungen der Sonne gefahndet. Neben dem bekanntesten, etwa elfjährigen „Schwabe-Zyklus“ zeigt die Sonne auch längere Schwankungen von hunderten bis tausenden von Jahren. Warum sich das Magnetfeld aber überhaupt ändert, dafür gehen Erklärungen und Modelle in Fachkreisen teils weit auseinander. Spielen möglicherweise Planeten als „Metronom“ eine Rolle für die Sonnenaktivität?

Die Wirkung der Gezeitenkräfte auf den Sonnendynamo ist am stärksten, wenn die Planeten in einer Linie stehen: Eine Konstellation, die alle 11,07 Jahre auftritt. Damit ließe sich bereits der 11-Jahreszyklus durch Einwirkung der Planeten erklären. Längerfristige Prognosen der Sonnenaktivität, etwa für ihren Einfluss auf Klimaentwicklungen, werden aber grundsätzlich kaum möglich sein, da dann durch mathematische Zufallsprozesse das System ins Chaotische kippt und wieder eine Weile braucht, um in den Takt zurückzufinden.

Weitere Informationen

  • Ausgabe: 3
  • Jahr: 2022
  • Autoren: Dr.-Ing. Richard Suchentrunk

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