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Dienstag, 02 August 2022 12:00

Bericht aus Indien

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Abbildung 1: REM-Oberflächenmorphologie der elektrolytischen Ni-P-W-TiO2-Beschichtung bei (a) 55°C, (b) 60°C (b) und (c) 65°C. Abbildung 1: REM-Oberflächenmorphologie der elektrolytischen Ni-P-W-TiO2-Beschichtung bei (a) 55°C, (b) 60°C (b) und (c) 65°C.

 

Eigenschaften von Ni-P-W-TiO2-Beschichtungen

Dispersionsschichten auf Basis von chemisch abgeschiedenem Nickel mit eingelagerten Hartstoffpartikeln – wie Diamant, Borcarbid oder Siliziumcarbid – sind in verschiedenen industriellen Anwendungen längst bewährt. Solche Schichtsysteme weisen exzellente Verschleißbeständigkeit auf. Die Eigenschaften der Dispersionsschichten werden generell neben der Partikelhärte auch entscheidend durch Partikelform, -größe und -verteilung beeinflusst. Dispersionsschichten für den Verschleißschutz sind üblicherweise 20 µm bis 30 µm dick und enthalten 20 – 30 Vol.% Hartstoffpartikel.

Mittlerweile sind auch industrielle Verfahren für die galvanische Beschichtung von Nickel-Wolfram-Legierungen mit hohem Verschleißschütz und hoher Duktilität (z. B. „Goldeneye“) auf dem Markt erhältlich.

An der Universität Kerman in Iran haben Wissenschaftler den Einfluss von Temperatur auf die elektrolytische Beschichtung von Ni-P-W-TiO2-Dispersionsbeschichtungen und deren Mikrostruktur, Korrosionsverhalten und Verschleißverhalten untersucht. Die elektrolytische NickelPhosphor-Titan-Oxid-Beschichtung auf dem Stahlsubstrat AISI 304L wurde bei Temperaturen von 55 °C, 60 °C und 65 °C durchgeführt (Abbildung 1).

Es wurde festgestellt, dass die bei einer Temperatur von 60 °C hergestellte Beschichtung die höchste Korrosionsbeständigkeit (7058 Ω.cm2) aufwies, verglichen mit den bei 55 °C (2115 Ω.cm2) und 65 °C (2289 Ω.cm2) beschichteten Proben. Darüber hinaus zeigten die Ergebnisse des Verschleiß- und Mikrohärtetests, dass die bei 60 °C gebildete Verbundbeschichtung die höchste Verschleißfestigkeit und Mikrohärte (677 Vickers) im Vergleich zu den bei 55 °C (411 Vickers) und 65 °C (536 Vickers) beschichteten Proben darstellte.

Indian J. Eng. Mater. Sci. 2022, 29, pp. 108-115

Superhydrophobe Metallische Seifen

Superhydrophobe (SHP) Oberflächen werden durch zahlreiche Methoden wie Aufdampfen, Ätzen, Sol-GelTechnik, Lithografie, Selbstmontage, FemtosekundenLaserimpulse, Elektrospinnen, Schablonieren und Elektroabscheidung gewonnen.

Chrom-myristat, -stearat, laurat und -palmitat gehören zu den sogenannten metallischen Seifen. Ihr kolloid-chemisches Verhalten ist zur Entwicklung von funktionellen Oberflächen von großem Interesse.

Der säurebeständige 09CrCuSb-Stahl (ND-Stahl), der häufig in Rauchgasaufbereitungsanlagen verwendet wird, ist leicht anfällig für Mischsäure-Taupunktkorrosion in einer Niedrigtemperatur-Rauchgasumgebung. Um die Korrosionsbeständigkeit von ND-Stahl in einer Niedrigtemperatur-Taupunktkorrosionsumgebung zu verbessern, haben Wissenschaftler in Schanghai eine superhydrophobe Chrom-Myristat-Hybridbeschichtung (CMH) als Niedrigtemperatur-Taupunktkorrosionsschutzbeschichtung für das ND-Stahlsubstrat untersucht. Diese superhydrophobe Beschichtung wird auf dem ND-Stahlsubstrat (mit Schwarznickel vorbeschichtet) durch Gleichstromabscheidung in einem Schritt abgeschieden. Es wurde festgestellt, dass die superhydrophobe CMH-Beschichtung die Korrosionsbeständigkeit des ND-Substrats erheblich verbessern konnte. Diese Studie könnte eine praktikable Strategie zur Verhinderung der Mischsäure-Taupunktkorrosion von ND-Stahl in der Tieftemperaturzone anbieten.

Materials and Corrosion 2022, 73, 6, pp. 903 – 907.

Cr(VI)-Extraktion mittels Emulsionsflüssigkeitsmembranen

Abbildung 2: Extraktionsprinzip mit ELMAbbildung 2: Extraktionsprinzip mit ELMExtraktionsverfahren unter Verwendung von EmulsionsFlüssigkeits-Membranen (ELM) haben in den letzten Jahren aufgrund ihres Potenzials als wirksame Technik für die Behandlung von industriellen Flüssigabfällen große Aufmerksamkeit erregt. Eine große Herausforderung dabei ist die Langzeit-Stabilität der Emulsionsmembranen. Es ist dafür u. a. wichtig, die Kinetik der Extraktions- und Stripping-Phasen zu wissen. Hier spielen Modellierungsexperimente eine wichtige Rolle.

An der University of Technology and Applied Sciences in Oman, Emiraten wurde eine kinetische Modellierung einer Emulsionsflüssigkeitsmembran zur Extraktion von sechswertigem Chrom aus Abwasser durchgeführt. Die Membran wurde unter Verwendung von Span 80, Di-(2-ethylhexyl)phosphorsäure (D2EHPA) und Kerosin als nichtionisches Tensid, Träger bzw. Verdünnungsmittel gebildet (Abbildung 2).

Die Geschwindigkeitskonstanten der Extraktions- und Stripping-Phasen wurden berechnet, indem die Auswirkungen der HCl-Konzentration im Zulauf, der Konzentration des Trägers in der Membran und des pH-Werts der Stripping-Phase untersucht wurden. Dabei wurde festgestellt, dass die Geschwindigkeit der Komplexdiffusion aufgrund des Unterschieds zwischen der Extraktions- und der Stripperrate den Transfer und die Cr(VI)-Ablagerung in der Membranphase beeinflusst.

Chem. Eng. Technol. 2022, 45, 6, pp. 1141 - 1147

Sonstiges

Die indische Regierung ist dabei, eine einheitliche Spezifikation für austauschbare Batterien für Elektrofahrzeuge (swappable batteries) zu formulieren. Die Industrie hat ihre Befürchtungen über ein Batteriemonopol geäußert, das die Innovation möglicherweise abwürgt.

Die in Taiwan’s Hsinchu Science Park ansässige Accton Technology Corporation plant im Rahmen der Diversifikation die Einrichtung einer neuen Produktionsstätte in Vietnam und den Bau eines Backend-Montagewerks in Indien. Accton ist als Spezialist für Netzwerk-Switches weltweit bekannt.

Die Mitsubishi Electric Corporation wird rund 2,2 Milliarden indische Rupien (27 Millionen Euro) in eine neue Fabrik in Pune, Indien investieren. Die neue Fabrik wird in der Tochtergesellschaft Mitsubishi Electric India Pvt. Ltd. entstehen und voraussichtlich im Dezember 2023 in Betrieb gehen.

 

Weitere Informationen

  • Ausgabe: 7
  • Jahr: 2022
  • Autoren: Dr. Nagaraj N. Rao

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