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Dienstag, 13 September 2022 09:05

Bundeswirtschaftsministerium fördert erstmals Dekarbonisierungsprojekt für klimafreundliche Chemieproduktion

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Steamcracker am BASF-Standort in Ludwigshafen Steamcracker am BASF-Standort in Ludwigshafen Foto: BASF

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) fördert erstmalig ein Projekt, das klimafreundliche Alternativen zum Einsatz fossiler Energie in der Chemieindustrie erproben soll. Mithilfe der Förderung in Höhe von insgesamt rund 14,8 Millionen Euro ist nun der Bau der weltweit ersten Demonstrationsanlage für elektrisch beheizte Steamcracker-Öfen in Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz) gestartet. Der Chemiekonzern BASF SE will zusammen mit zwei Partnern durch die entwickelte Technologie einen der größten CO2-Verursacher beseitigen. Dies erfolgt im Rahmen des Förderprogramms „Dekarbonisierung in der Industrie“. Betreut wird das Programm vom in Cottbus (Brandenburg) ansässigen Kompetenzzentrum Klimaschutz in energieintensiven Industrien (KEI), das dieses innovative Forschungsprojekt zum erfolgreichen Realisierungsbeginn führte.

1 Förderbescheidübergabe LudwigshafenDr. Bernd Wenzel (2. v. l.) bei der Übergabe des Förderbescheids im Rahmen des Programms „Dekarbonisierung in der Industrie“ an BASF in Ludwigshafen, Foto: BASF Im geförderten Projekt „eFurnace“ erprobt der Chemiekonzern BASF SE in den nächsten vier Jahren verschiedene Heizkonzepte elektrifizierter Spaltöfen eines Steamcrackers. Der offizielle Startschuss für den Bau der großtechnischen Demonstrationsanlage ist am 1. September 2022 am BASF-Unternehmensstandort in Ludwigshafen gefallen. Durch die Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energien anstelle von fossilem Erdgas zum Beheizen der Öfen hat die neue Technologie das Potenzial, die CO2-Emissionen eines der energieintensivsten Prozesse der chemischen Produktion, um mindestens 90 Prozent im Vergleich zur herkömmlichen Methode zu reduzieren. Die Inbetriebnahme der in einen bestehenden Steamcracker integrierten Demonstrationsanlage ist für 2023 geplant. Beim sogenannten Steamcracken – der Dampfspaltung von Kohlenwasserstoffen − entstehen in riesigen Produktionsanlagen wichtige Grundbausteine für die Chemieindustrie.

Die Gesamtprojektentwicklungskosten belaufen sich auf rund 69 Millionen Euro. BASF SE investiert gemeinsam mit dem Chemie- und Metallkonzern SABIC Global Technologies B.V. in das Projekt, wobei die Demonstrationsanlage allein von BASF SE betrieben wird. Der Anlagenbauer Linde GmbH ist der Partner für Planung, Beschaffung und Bau dieses Projekts und wird die entwickelten Technologien in Zukunft vermarkten.

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