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Donnerstag, 27 Oktober 2022 08:57

ZVO-Oberflächentage 2022 – Teil 1

von
Geschätzte Lesezeit: 6 - 11 Minuten
Gut gefüllte Tische in der Kongresshalle am Leipziger Zoo. Mit Impulsvorträgen und Preisverleihungen starteten die diesjährigen Oberflächentage Gut gefüllte Tische in der Kongresshalle am Leipziger Zoo. Mit Impulsvorträgen und Preisverleihungen starteten die diesjährigen Oberflächentage

– Teil 1 – Die diesjährigen Oberflächentage in Leipzig standen unter dem Stern der massiv gestiegenen Energiekosten. Die Beteiligung war aber sehr gut, sicherlich nicht zuletzt weil die 90 Vorträge nahezu jedes relevante Themengebiet der Branche umfassten. Den Einführungsabend prägten Ehrungen, Preisverleihungen für Fachpublikationen und wegweisende Entwicklungen sowie ein Impulsvortrag über kreislauffähige Werkstoffe und Oberflächen für die ISS.

Tagungen und Konferenzen sind anstrengend und kraftraubend – doch zugleich auch inspirierend und spannend, treffen doch Wissenschaftler, Unternehmer und Zulieferer an einem Ort aufeinander, um quasi interdisziplinär Wissen auszutauschen, aktuelle Probleme zu lösen und neue Mitglieder in den erlesenen Kreis der Branche aufzunehmen und zu integrieren. Top-Event in der Galvano- und Oberflächentechnik sind bekanntermaßen die Oberflächentage, die in diesem Jahr vom 14.-16. September in der deutschen „Galvanotechnik-Hauptstadt“ Leipzig stattfanden. In der Berichterstattung der letzten Präsenzveranstaltung der Oberflächentage vor Corona im September 2019 bat der damalige Galvanotechnik–Chefredakteur Heinz Käsinger darum, bei der Veranstaltung auf Politiker und ihre Worthülsen zu verzichten. Und siehe da: Bei den ersten Oberflächentagen nach Ende der Pandemie passierte genau das: die Politik wurde außen vor gelassen und der Fokus in diesen schwierigen Zeiten auf das Wesentliche gerichtet – Technologie, Networking und Lösungskompetenz und das keinesfalls zum Nachteil der Veranstaltung.

Gute Beteiligung – große Fachausstellung

ZVO-Vorstandsvorsitzender Zeschky begrüßte die TeilnehmerZVO-Vorstandsvorsitzender Zeschky begrüßte die Teilnehmer

ZVO-Chef Walter Zeschky freute sich am Einführungsabend in der Kongresshalle am Leipziger Zoo zunächst über die gute Beteiligung. 515 Teilnehmer waren nach Leipzig gekommen, zudem 65 Aussteller auf der begleitenden Fachausstellung. In seinen Grußworten erwähnte der Unternehmer und Verbandsvertreter u. a. die 20 angehenden Galvanotechniker, die mit Volker Rogoll von der Fachschule für Galvanotechnik in Schwäbisch Gmünd nach Leipzig gekommen waren. Anschließend leitete er den Impulsvortrag von Prof. Frank Mücklich, dem Institutsleiter am Lehrstuhl für Funktionswerkstoffe der Universität des Saarlandes, ein.

Hygienische Oberflächen für die Raumfahrt

Prof. Mücklich sprach mehrere wichtige Themenkomplexe für die Oberflächentechnik an: Die Recyclingfähigkeit von Metallen aus Abfall, die Bedeutung von Funktionsschichten und die erforderliche Rücksichtnahme auf die Umwelt. Schließlich komme die lebende Natur mit 28 Elementen aus, während wir technisch inzwischen 70 Elemente nutzten, die nur in geringem Maße in den Kreislauf zurückgeführt würden, führte er aus. Die Notwendigkeit zum Recycling von Metallen machte er an dem eindrucksvollen Beispiel fest, dass in jedem Smartphone 30 mg Gold verbaut sind, für die 1 Tonne Gestein ausgebeutet werden muss. Mit Funktionsschichten beschäftigte sich Prof. Mücklich bei seinem Vortrag mit dem Thema „Über kreislauffähige Werkstoffe – und warum wir diese zum Weltraum schicken“ zum Schluss. Oberflächentechnik spielt nämlich aktuell auch auf der Internationalen Raumstation ISS eine bedeutende Rolle. In dem kleinen Ökosystem der Raumstation sind krankmachende Bakterien eine Gefahr für Astronauten. So wurde eine antimikrobielle Oberfläche mittels Laserstrukturierung entwickelt, die ESA-Astronaut Matthias Maurer auf der ISS testete. Angebracht auf einer Scheibe, mussten alle Astronauten die Oberfläche berühren. Im Ergebnis konnten die Keime mit Hilfe der Funktionsschicht um 80 % reduziert werden. Die Technik eignet sich damit voraussichtlich auch z. B. für Implantatoberflächen, wie Prof. Mücklich vorschlug.

Prof. Frank Mücklich hielt den Impulsvortrag über Recycling, Funktionsschichten und UmweltfragenProf. Frank Mücklich hielt den Impulsvortrag über Recycling, Funktionsschichten und Umweltfragen

Wegweisende Technologien erhalten Preise

Es folgten zahlreiche Preisverleihungen und Ehrungen. Zunächst stand der Leipziger Galvanopreis 2021 auf dem Programm. Er wurde an eine Gruppe von Firmen und Universitäten, bestehend aus der TU Chemnitz, Professur Werkstoff- und Oberflächentechnik sowie dem Galvanik-Anlagenbauer OTE Oberflächen- und Elektrotechnik Scheigenpflug GmbH und dem Unternehmen KleRo GmbH Roboterautomation verliehen. Mehr zum ausgezeichneten Projekt erfahren Sie im Interview mit Claudia Wagner von der Leipziger OTE Oberflächen- und Elektrotechnik Scheigenpflug GmbH auf S. 1350.

Der Leipziger Galvanopreis für eine Robotik-Lösung zur Elektrolytuntersuchung gehörte zu den Highlights des AbendsDer Leipziger Galvanopreis für eine Robotik-Lösung zur Elektrolytuntersuchung gehörte zu den Highlights des Abends

Den DGO-Nachwuchsförderpreis erhielten diese beiden Wissenschaftler der Hochschule MittweidaDen DGO-Nachwuchsförderpreis erhielten diese beiden Wissenschaftler der Hochschule Mittweida

Im Anschluss überreichte Prof. Wolfgang Paatsch den DGO-Nachwuchsförderpreis an Dr. Johannes Näther von der Hochschule Mittweida für seine Dissertation mit dem Thema „Die galvanische Abscheidung von Iridium aus Hexabromoiriidatkomplexen“. Auch eine Ehrenmitgliedschaft verlieh die Deutsche Gesellschaft für Galvano- und Oberflächentechnik (DGO). Sie ging an Rainer Venz von ESI Automotive, einem Experten u. a. für Galvanotechnik in der Elektromobilität, der auch im Zentralverband Oberflächentechnik (ZVO) aktiv ist. Die Laudatio auf Venz hielt Dr. Martin Metzner, kürzlich erneut bestätigter Vorstandsvorsitzender der DGO.

Laudator des Heinz-Leuze-Preises war Prof. Andreas BundLaudator des Heinz-Leuze-Preises war Prof. Andreas Bund

Weitere zentrale Preisverleihung war der Heinz-Leuze-Preis, der an eine Gruppe von Wissenschaftlern vom Forschungsinstitut Edelmetalle und Metallchemie (fem) aus Schwäbisch Gmünd ging (siehe Kasten). Bevor die Musik einsetzte und das Buffet eröffnet wurde, richtete Kyu Hwan Lee vom Korean Institute of Material Science noch einige Grußworte an die Branche. Lee war Teil einer koreanischen Delegation, die derzeit mit deutschen Wissenschaftlern Möglichkeiten der Zusammenarbeit auslotet. Dabei geht es etwa um dekorative Chrom (III)-Abscheidungen, Badchemien ohne Cyanid oder den industriellen Einsatz von Metallabscheidungen in ionischen Flüssigkeiten (Mehr hierzu im Interview auf S. 1412).

DGO-Ehrenmitglied ist Rainer Venz (links) mit dem DGO-Vorstandsvorsitzenden Dr. Martin MetznerDGO-Ehrenmitglied ist Rainer Venz (links) mit dem DGO-Vorstandsvorsitzenden Dr. Martin Metzner

Unsicherheit wegen hoher Energiepreise

Die Oberflächentage waren durchgehend von der unsicheren Lage auf den Energiemärkten geprägt, schließlich ist die Galvano- und Oberflächentechnik eine energieintensive Branche, die zudem als Zulieferbranche eigene Preiserhöhungen nicht ohne weiteres an die Kunden weitergeben kann. Die Sorgen waren daher spürbar.

Im Vorfeld der Veranstaltung hatte sich auch Andrea Thoma-Böck von Thoma Metallveredlung aus Heimertingen in der Bildzeitung zur dramatischen Lage der Industrie durch die Energiepreise geäußert. Ebenso hatte der ZVO einen Brandbrief zur Lage an Wirtschaftsminister Robert Habeck verfasst. Kurzfristig war deshalb auch ein Energieforum auf den Oberflächentagen anberaumt worden, um Branchenunternehmen mit Ratschlägen zur Seite zu stehen und einen Austausch zu ermöglichen. Einen Bericht hierzu finden Sie in Teil 2 der Berichterstattung in der Novemberausgabe.

Die „Galvanotechnik“ führte am Rande der Tagung zahlreiche Gespräche zum Thema, bei denen etwa Forderungen nach einer Energiepreisdeckelung laut wurden. Je nach Größe des Unternehmens können bis zu einer Million Euro an Mehrkosten auf Galvaniken zukommen. ZVO-Chef Zeschky sprach von einer Erhöhung des Energiekostenanteils von jetzt 10 auf bis zu 25–30 % je Unternehmen. Allerdings stecken die Unternehmen auch nicht den Kopf in den Sand oder beschränken sich darauf, über die Lage zu klagen. Die Vertreterin eines Anodenherstellers, der seine Öfen bislang mit Erdgas betreibt, berichtete z. B. von dem bevorstehenden Umstieg auf Propangas.

Eine der vier Sessionen am ersten Tag der Veranstaltung beschäftigte sich unter dem Titel „Unternehmerforum: Management meets Oberfläche“ mit unternehmerisch relevanten Themen. Ein Thema bestritt Dr. Nina Dambrowsky von der Siemens AG in Berlin.

Dr. Nina Dambrowsky von Siemens in Berlin sprach über den Rückbau einer GalvanikDr. Nina Dambrowsky von Siemens in Berlin sprach über den Rückbau einer Galvanik

Stilllegung eines Störfallbetriebes mit erweiterten Pflichten – wie sich 70 Jahre Galvanik verabschieden

Um Synergien in der Forschung auszumachen kooperieren deutsche und koreanische Experten miteinander. Eine koreanische Delegation nahm auch an den Oberflächentagen teilUm Synergien in der Forschung auszumachen kooperieren deutsche und koreanische Experten miteinander. Eine koreanische Delegation nahm auch an den Oberflächentagen teilSeit 1897 produziert die Siemens AG auf dem Gelände in Berlin; die Lohngalvanik existiert seit 70 Jahren. Im Rahmen der Stadtquartierentwicklung Siemensstadt Berlin soll ein technologiegetriebenes, nachhaltiges integratives Stadtviertel auf dem historisch geprägten Industrieareal entstehen. In dieses Konzept passte der Störfallbetrieb nicht mehr und so entschloss sich die Siemens AG schweren Herzens, diese Galvanik zu schließen. Die Entscheidung dazu fiel am 15.07.2019, bis zum 30.09.2021 sollte alles abgewickelt sein. Damit stand das Team vor einer sportlichen Aufgabe: In nur zwei Jahren musste die Betriebseinstellung nach BImschG erfolgen. Zunächst musste ein Carve-Out von diversen Beschichtungstechnologien mit über 3.000 Artikeln vonstatten gehen sowie ein Technologietransfer von hausinternen Entwicklungen. Die Beschichtung von über 3.000 Bauteilen musste in andere Galvaniken verlagert werden. Um die weitere qualitätsgerechte Beschichtung dieser Artikel zu gewährleisten, mussten potentielle Galvaniken über Musterbeschichtungen und Audits mit der Maßgabe, dass alle Prozesse zum 30.08.2020 verlagert sind, sondiert werden. Eine ganz besondere Herausforderung war es, den in der Siemens AG entwickelten AgC-Prozess in einer anderen Galvanik zu qualifizieren. Laut Dambrowsky konnte die Weitergabe der jahrzehntelangen Erfahrungen gesichert werden und durch das umsichtige Carve-Out die Beschichtung aller Bauteile termingemäß verlagert werden.

In ihren weiteren Ausführungen zeigte die Referentin den Rückbau der Anlagen sowie die Schadstoffsanierung im kontaminierten Bereich auf und erläuterte, welche Probleme und Schwierigkeiten auftraten. So gab es u. a. diverse Unfälle beim Abbruch, Gasentwicklung und Blausäurealarm. Das hatte die logische Konsequenz zur Folge, dass alle Arbeiten mit Gasmasken erfolgten.

Durch die enge Zusammenarbeit aller beteiligten Gewerke konnten die anfänglichen Projektverzögerungen aufgeholt und der Zeitplan eingehalten werden. Die Verwertung und Beseitigung aller Abfälle wurde entsprechend BImschG durchgeführt, so dass keine schädlichen Umwelteinwirkungen auftraten. Es wurde ein schadfreier Ausgangszustand wiederhergestellt. Zum Zieltermin konnte das denkmalgeschützte Gebäude entkernt übergeben werden, um eine Umnutzung des Geländes im Interesse des Stadtquartieres sicherzustellen. Das ehemalige Gebäude der Lohngalvanik soll für eine soziale Nutzung verwendet werden.

Gleich zwei Vorträge handelten in diesem Themenblock vom Brandschutz. Präsentiert wurden neue Gefahrenquellen, aber auch die versicherungstechnische Perspektive.

Produktionsverlust durch Brandschaden: Ändert sich nun etwas?

Für passende musikalische Begleitung sorgte diese Band am Ende des AbendsFür passende musikalische Begleitung sorgte diese Band am Ende des AbendsReferent Dieter Lenzenhuber von MacDermid Enthone Industrial Solutions gab mit seinem Vortag ein Update zum vorbeugenden Brandschutz in der Galvano- und Oberflächentechnik insbesondere vor dem Hintergrund, dass sich jährlich bis zu 80 Brände in galvanotechnischen Produktionsanlagen ereignen, wobei zehn bis zwölf Großbrände zu verzeichnen sind. In seinen Ausführungen sprach er vielfältige Gefahrenquellen an und wies auf besondere Problempunkte hin. Neuere unterstützende Technologien zum vorbeugenden Brandschutz sind:

  • Olfaktorische Detektion (Warnsystem bei Überhitzung durch reaktivierten Geruch)
  • Geräte- und Schaltschrank-integrierte Stromtrennung und Löschtechnik (Löschkartuschen)
  • Sensor-gesteuerte Überwachung stromführender Anlagenkomponenten.

Eine bewährte unterstützende Technologie ist der Einsatz von Wärmetauschern anstelle einer E-Heizung. Nachschlagewerke können auch sehr hilfreich bei der Beratung sein. Und immer sollte der Faktor „Mensch“ im Blickpunkt stehen. Als Handlungsunterstützung für die Mitar-beiter bei auftretenden Störungen, Havarien, Notfällen, Bränden hat sich das Prinzip der „Notfall-Reaktions-Karte bewährt. Diese beinhaltet eine klare und nach Prioritäten strukturierte Abfolge von Maßnahmen, die den Anwender bei der Bewältigung einer kritischen Situation innerhalb der ersten Minuten unterstützen soll. Sie muss jedem Beschäftigten zur Verfügung stehen und zusätzlich an kritischen Arbeitsplätzen und Schnittstellen verfügbar sein.

Zur Erlangung einer besseren Handlungssicherheit kann auch die STPA (Sytem-Theoretic Process Analysis), eine relativ neue Technik der Gefahrenanalyse, beitragen. Laut STPA ereignen sich Unfälle nicht nur durch das Versagen von Komponenten, sondern auch durch unsichere Interaktionen von Systemkomponenten, von denen möglicherweise keine versagt hat.

Seine anfangs gestellte Frage: „Produktionsverlust durch Brandschaden, ändert sich nun etwas?“ konnte Lenzenhuber zum Schluss mit einem klaren ja beantworten. Ja, es kann sich etwas ändern, wenn Technik, Organisation und Faktor Mensch aufeinander abgestimmt sind. Investition in die Technik + Planung/Analyse der Organisation + Training Faktor Mensch bedeutet das höchste Potential der Schadensbegrenzung.

Brandschutzmaßnahmen zur Feuer- und Feuerbetriebsunterbrechnungsversicherung

Florian Nowack, BüchnerBarella Holding GmbH & Co. KG führte das Brandschutz-Thema aus Sicht des Sachversicherungsmarktes weiter. Aktuelle Feuergroßschäden haben den Druck auf den Sachversicherungsmarkt enorm gesteigert. Die Versicherer reagieren durch Verknappung der Kapazitäten, Preiserhöhungen (zum Jahresbeginn sind Zuschläge von bis zu 30 % zu erwarten) und der Nicht-Zeichnung einzelner Risiken. Die Anforderungen an den Brandschutz steigen. Folgende Trends zeichnen sich ab:

  • Thermografie-Prüfungen
  • Isolationswiderstandsmessung (kontinuierliche Überwachung des Isolationswiderstands durch eine fest installierte Differenzialstrommessung)
  • Gezielter Brandschutz direkt an der Anlage durch Objektlöschanlagen (als Alternative zur Sprinkleranlage)
  • Objektlöschanlagen auf Basis von Hochdrucknebellösch-Technik.

Das Denken der Versicherer ist durch Großbrände geprägt. Adäquater Brandschutz sichert die Versicherbarkeit aber langfristig.

ZUR INFO

Heinz-Leuze-Preis: Artikel über Funktionsbeschichtung macht das Rennen

Der Heinz-Leuze-Preis geht in diesem Jahr an vier Wissenschaftler des Forschungsinstituts für Edelmetalle und Metallchemie fem in Schwäbisch Gmünd. Robin Arnet, Dr. Ann-Kathrin Egetenmeyer, Herbert Kappl und Dr. Heidi Willing erhalten den mit 1000 Euro dotierten Preis sowie eine Medaille aus massivem Silber für eine Publikation über Silberdispersionsschichten mit selbstschmierenden Eigenschaften, die in der Januarausgabe 2021 in der Zeitschrift Galvanotechnik veröffentlicht wurde.

Der Preis wird seit 1985 für eine Veröffentlichung in einer Fachzeitschrift im deutschsprachigen Raum mit besonders klarer und didaktischer Darstellung einer bedeutenden technisch-wissenschaftlichen Problematik vergeben.

Ab kommendem Jahr wird das Preisgeld auf 2000 Euro verdoppelt, was den Preis zu einem der hochdotiertesten Auszeichnungen in der Branche macht.

Die Laudatio für den diesjährigen Heinz-Leuze-Preis hielt Prof. Andreas Bund, Leiter des Fachgebiets Elektrochemie und Galvanotechnik an der TU Ilmenau. In seiner Rede äußerte Prof. Bund seine Erwartung, dass Silbersdispersionsschichten mit integrierten Schmierstoffteilchen im bevorstehenden Zeitalter der Elektromobilität besondere Bedeutung zukommen dürfte, weil sich diese Schichten in besonderem Maße für den Einsatz in stromtragenden Verbindungen der Elektroenergietechnik eignen. Die zukunftsweisende Beschichtungstechnik sei von den Autoren mit der Abscheidung und Charakterisierung von Silberschichten mit Grafit, hexagonalem Bornitrid, MoS2, WS2, Bi2S3 und SnS2 zudem auf wissenschaftlich hohem Niveau und didaktisch sehr gut aufbereitet diskutiert worden. Die fem-Forscher seien dabei einem methodisch und logisch sehr gut strukturierten Versuchsprogramm gefolgt, bekräftigte er. Ziel der Versuche war es, die verschiedenen Teilchen mit Volumenanteilen von 10 % homogen und agglomeratfrei in eine Silbermatrix einzulagern.

Prof. Bund lobte die Autoren, exzellente Beiträge für die Ertüchtigung galvanischer Prozesse für zukunftsweisende Anwendungen in der Elektroenergietechnik geleistet zu haben. Im Namen der insgesamt vier Autoren nahm Robin Arnet den Preis von Prof. Andreas Bund sowie Britta Kraft entgegen, der Enkelin des 1983 verstorbenen Verlegers Heinz Leuze.

Britta Kraft, Robin Arnet und Prof. Bund (v.l.n.r.) bei der Preisverleihung in Leipzig.Britta Kraft, Robin Arnet und Prof. Bund (v.l.n.r.) bei der Preisverleihung in Leipzig.

Weitere Informationen

  • Ausgabe: 10
  • Jahr: 2022
  • Autoren: Marion Regal, Robert Piterek

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