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Freitag, 03 Februar 2023 10:59

Bericht aus Indien

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Abb. 1: Schematische Darstellung des Verfahrens Abb. 1: Schematische Darstellung des Verfahrens

Diamant/Cu Komposite

Das Problem des Wärmemanagements ist ein großer Engpass für die Aufrechterhaltung und Verbesserung der Leistung der heute überall verwendeten elektronischen Geräte mit hoher Leistungsdichte. Kupfer-Diamant-Verbundwerkstoffe haben das Potenzial, als Kühlkörper der nächsten Generation in fortschrittlichen elektronischen Geräten eingesetzt zu werden, weil der künstliche Diamant als Metallmatrix-Verbundwerkstoffverstärkung die höchste Wärmeleitfähigkeit (TC) von bis zu 2200 W/(m K) in der Natur hat. Außerdem kann der Wärmeausdehnungskoeffizient (WAK) von Kupfer-Diamant-Verbundwerkstoffen so angepasst werden, dass er dem von Halbleiterchip-Materialien nahekommt (4–6 ppm/K). Der Kupfer-Diamant-Verbundwerkstoff ist bei Umgebungstemperatur stabil und weist eine isotrope Wärmeleitfähigkeit auf, was seine breite Anwendung nicht einschränkt (Abb. 1).

Leider ist die chemische Affinität zwischen dem Kupfer und den Diamantpartikeln gering, so dass sich Kupfer und Diamanten kaum miteinander verbinden. Die Grenzfläche zwischen dem Kupfer und den Diamantpartikeln ist in den Kupfer-Diamant-Verbundwerkstoffen sehr wichtig und hat eine Brückenfunktion, um die Wärme zwischen der Verstärkung und der Matrix zu übertragen. Mitarbeiter an der Chang’an Universität in Xi’an, China haben die thermischen Eigenschaften von Diamant/Cu-Verbundwerkstoffen durch TiC-Beschichtung mit geschmolzenen fluoridhaltigen Salzen und stromlos beschichtetem Cu auf Diamantpartikeln verbessert. Die Cu-Beschichtung überzog das TiC/Diamant durch stromloses Abscheiden gut.

Diamond and Related Materials, 2022, Vol. 129, 109337;
https://doi.org/10.1016/j.diamond.2022.109337

Khaki

Abb. 2: Frucht des Baums Semecarpus anacardiumAbb. 2: Frucht des Baums Semecarpus anacardiumDas Wort „khaki“, das mit Textilien und mit der Khakifarbe assoziiert wird, stammt aus dem Urdu und dem Persischen und bedeutet „Staub“ oder „staubig“. Khaki hat eine interessante Geschichte. 1844 errichtete die Baseler-Mission in Balmatta, Mangalore, eine Küstenstadt im Südwesten Indiens, auf einem vom Sammler H. M. Blair gestifteten Grundstück eine Weberei, die von christlichen Konvertiten aus den sogenannten unteren Kasten betrieben wurde. Die hergestellten Stoffe waren anfangs von schlechter Qualität. Die Industriekommission, die 1846 zur Unterstützung der industriellen Aktivitäten der Missionare eingerichtet wurde, entsandte mit Johannes Haller einen ausgebildeten Webereispezialisten. Laut den Archiven entwickelte sich die Weberei nach seiner Ankunft „sprunghaft“.

Der deutsche Textilingenieur und christliche Missionar Johannes Haller war auch ein gelernter Webermeister. Haller erfand 1851 in der Weberei der Basler Mission in Balmatta den neuen Khakifarbstoff aus der Rinde des Semekarpusbaums. Semecarpus anacardium wurde von den Europäern „Markierungsnuss“ genannt, weil sie von den Wäschern zum Markieren von Stoffen und Kleidungsstücken vor dem Waschen verwendet wurde, da sie dem Stoff eine wasserunlösliche Markierung verlieh. Haller stellte diesen Farbstoff aus Cashew-Schalen her. Cashewnüsse werden in Goa und Süd-Karnataka in großen Mengen angebaut. Die Briten übernahmen kurz darauf den khakifarbenen Stoff mit dem melodischen Namen für ihre Uniformen, zunächst in Indien und dann im gesamten britischen Empire. Hallers Khaki war und ist wegen seiner Haltbarkeit beim Militär sehr beliebt (Abb. 2).

Die Doktorarbeit von Jaiprakash Raghavaiah („Basel Mission industries in Malabar and South Canara: 1834-1914“) und Berichte der deutschen evangelischen Mission in der Archivabteilung des Karnataka Theological College (KTC), Balmatta, liefern weitere Erkenntnisse zur Entwicklung von Khaki als Textilfarbstoff. Die Khakifarbe wird auch galvanotechnisch mittels Legierungsbeschichtung erzeugt. Man kann sogar online khaki Gläser, Armbanduhren, Reißverschlüsse oder Handyhüllen kaufen.

https://www.bmarchives.org/items/show/100216873

IPCC 2022 in Teheran

Abb. 3: Die IPCC fand vom 30.11. bis 3.12.2022 in der  iranischen Hauptstadt Teheran stattAbb. 3: Die IPCC fand vom 30.11. bis 3.12.2022 in der iranischen Hauptstadt Teheran stattDie 22. internationale Messe der iranischen Farben-, Harz-, Beschichtungs-, Verbundwerkstoff- und Galvanikindustrie (IPCC 2022) fand vom 30. November bis 3. Dezember in Teheran statt. Es wurden während dieser viertägigen Veranstaltung die neuesten Produkte und Dienstleistungen von mehr als 260 in- und ausländischen Unternehmen aus dem Bereich der Farben- und Lackindustrie und verwandten Branchen vorgestellt. Unternehmen der chemischen Industrie, Hersteller von Farben, Klebstoffen und Harzen sowie Unternehmen, die in der Galvanikindustrie tätig sind, nahmen an der IPCC 2022 teil. Die IPCC gilt als Irans bedeutendste Veranstaltung im Bereich der Farben- und Lackindustrie.

Der Iran exportierte in den ersten acht Monaten des laufenden iranischen Kalenderjahres 7.291 Tonnen Farben und Harze im Wert von knapp 26 Mio. Dollar und verzeichnete damit einen Zuwachs von 17 % im Vergleich zum Vorjahr.

Irak, Aserbaidschan und Afghanistan, Armenien und Turkmenistan waren die wichtigsten Exportziele für iranische Farben und Harze in den genannten acht Monaten. Außerdem importierte der Iran in diesem Zeitraum 2.858 Tonnen der genannten Produkte im Wert von 18,421 Millionen US-Dollar aus denVereinigten Arabischen Emiraten (VAE), Südkorea, China und Deutschland.

https://www.tehrantimes.com/news/479348/Exports-of-paint-resin-up-17-in-8-months-yr-yr

Alfa Chemistry

Das in Ronkonkoma, Staat New York, USA, ansässige globale Auftragsforschungsunternehmen (CRO) Alfa Chemistry ist auf den Gebieten organische Chemie, Materialchemie und medizinische Chemie als wichtiger Lieferant bekannt. Alfa Chemistry liefert Bausteine, Forschungschemikalien, Reagenzien, Katalysatoren und Referenzmaterialien. Es werden mehr als 80.000 Produkte, Auftragssynthesen und analytische Dienstleistungen angeboten.

Das Unternehmen kündigte im November 2022 die Einführung von drei Arten spezialisierter Materialien und Produkten an, d. h. Leuchtstoffe, biomedizinische Polymere und Zwischenprodukte für die Galvanotechnik. Alfa Chemistry leistet einen umfassenden Beitrag zur Versorgung der Galvanikindustrie mit vorgelagerten Rohstoffen und bietet eine breite Palette von Zwischenprodukten für die Galvanotechnik an, darunter Zwischenprodukte für die Vernickelung, Verzinkung, Verkupferung, Verzinnung, Verchromung und Legierung.

https://www.alfa-chemistry.com/products/material-chemicals-6.htm

 

Weitere Informationen

  • Jahr: 2023
  • Autoren: Dr. Nagaraj N. Rao

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