Antwort: Da die Farbabweichung auch im Labor auftritt, nehmen wir an, dass Ihre Badeinrichtung, insbesondere die Anoden, in Ordnung sind. Für alle Fälle sollten Sie dennoch den Zustand der Titananoden anschauen und prüfen, ob die anodische Stromdichte zwischen 0,3 und 1 A/dm2 liegt. Es ist zwar eher selten, aber manchmal passieren im Labor dieselben Fehler wie in der Produktion.
Die häufigste mögliche Ursache ist eine organische Verunreinigung. Diese lässt sich mit einer Aktivkohlebehandlung beseitigen. Ob dem so ist, können Sie im Labor prüfen. Geben Sie 2 Gramm Aktivkohle in einen Messbecher mit 500 ml Goldelektrolyt. Rühren Sie sie für 15 Minuten ein. Nach der anschließenden Filtration können Sie ein weiteres Probeblech fahren. Höchstwahrscheinlich muss nach der Behandlung die Organik, insbesondere der Glanzzusatz, neu eingestellt werden.
Eine Aktivkohlebehandlung kann auch anderen Fehlern vorbeugen oder diese beseitigen. Dazu gehören spröde Schichten, niedrigere kathodische Stromdichte oder bräunliche Flecken, die nach längerer Lagerzeit auftreten können. Ein weiteres und zugleich größeres Problem sind Fremdmetallverunreinigungen. Bei einer Eisenverunreinigung können sogar spröde, rissige Goldüberzüge entstehen. Die oberste Grenze für Eisen liegt i. d. R. bei 60–80 mg/L. Ab einer Eisenkonzentration von über 80 mg/L muss das Bad verworfen werden, weshalb darauf zu achten ist, dass der Elektrolyt nie mit Eisen verunreinigt wird! Aus diesem Grund dürfen auch keine Edelstahlanoden eingesetzt werden. Sofern nach der Aktivkohlebehandlung keine Besserung eintritt, sollten Sie spätestens dann eine Badprobe an Ihren Lieferanten senden, damit dieser den Elektrolyt auf weitere Verunreinigungen überprüfen kann.