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Wer sich für die Geschichte der Philosophie und Wissenschaft interessiert, wird wissen, dass der Franzose René Descartes im 17. Jahrhundert seine Sicht der Forschungsmethode beschrieben hat. Er meinte, man müsse einen komplizierten Gegenstand wie etwa ein Tier – Descartes zählte sie zu den Maschinen – in seine einfachen Teile zerlegen, um über Organe und kleinere Einheiten zu den allerkleinsten zu kommen. So werde es möglich, sich dem Ganzen zuzuwenden, um es aus seinen Bestandteilen heraus zu verstehen. Dieses Verfahren ist als Reduktionismus bekannt, galt irgendwann als einzige wissenschaftliche Methode und wurde an den Universitäten gelehrt.
"Blödem Volke unverständlich“ – diese Worte stehen in den „Galgenliedern“ von Christian Morgenstern, und er beschreibt darin die Art, wie man auf dem Galgenberg „des Lebens Spiel“ betreibt, um an „des Daseins tiefem Ernst“ Rache nehmen zu können. Der Ernst und das Spiel – sie scheinen sich auf den ersten Blick eher unversöhnlich gegenüberzustehen und nicht zueinander zu finden, doch der zweite Blick kann etwas anderes erkennen lassen.