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Onlineartikel Galvanotechnik

In einem US-Patent von 1945 wird der Einsatz von Gemischen aus Alkansulfonsäuren mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen für die galvanische Abscheidung von Blei und Nickel auf verschiedenen Metallen beschrieben, ohne dass dabei Details über die genaue Zusammensetzung der Elektrolyte und die Elektrolyseparameter angegeben werden [1]. Ab 1982 wird in mehreren Patenten der Einsatz von alkansulfonsauren Elektrolyten für das elektrolytische Verzinnen von Stahl bei der Herstellung von Weißblech als Alternative für die bisher üblichen Fluoroboratelektrolyten beschrieben [2–4]. Durch ein neues Verfahren konnte ab 2003 Methansulfonsäure in der für galvanische Prozesse erforderlichen Reinheit in großen Mengen hergestellt werden [5]. Betrug die jährliche Produktionskapazität 2003 10 000 Tonnen wurde sie aufgrund der steigenden Nachfrage 2012 auf 30 000 t erweitert. Für Ende 2021 ist eine weitere Erhöhung der Produktionskapazität auf jährlich 50 000 t geplant [6]. Vor wenigen Monaten hat BASF darüber hinaus die Kapazität von Methansulfonsäure mit der Inbetriebnahme einer neuen Anlage erneut erhöht (Abb. 1)

Aluminiumbauteile werden seit Jahren erfolgreich mit Chrom(III)-haltigen Passivierungen behandelt. In der Produktion wird ein robustes Verfahren mit guter Reproduzierbarkeit gefordert. Hierfür ist es notwendig, den gesamten Prozess von der Vorbereitung der Oberfläche in Entfettung, Beize und Dekapierung über die Passivierung bis hin zur Trocknung zu verstehen und zu berücksichtigen.

Thermoplastische Hochleistungskunststoffe wie Polyetheretherketone (PEEK) verfügen über ähnliche mechanische Eigenschaften wie menschliche Knochen. Somit ist PEEK ein vielversprechender Kunststoff für medizinische Anwendungen für Knochenersatz. Um die Bioaktivität von PEEK zu erhöhen, können Hydroxylapatit (HAp)-Schichten mittels Kaltplasmaspritzen auf PEEK-Oberflächen abgeschieden werden. Die abgeschiedenen und haftfesten HAp-Schichten weisen eine poröse Struktur auf, welche für das Anwachsen von Knochenzellen geeignet ist.

Einleitung

Aufgrund des niedrigen Elastizitätsmoduls und seiner Durchlässigkeit für Röntgenstrahlung ist PEEK für die postoperative Visualisierung ein vielversprechendes Biomaterial. Im Vergleich zu metallischen Biomaterialien wie Edelstähle und Titanlegierungen besitzt PEEK ähnliche mechanische Eigenschaften wie menschliche Knochen, damit der Stress-Shielding Effekt am Knochen/Implantat-Interface vermieden werden kann [1]. Allerdings kann seine bioinerte Oberfläche zu fibröser Einkapselung und schlechter Osseointegration führen.

Um die Bioaktivität von PEEK zu erhöhen, sind häufig Modifizierungen der Materialoberflächen notwendig. Torstrick et al. erhöhte die Bioaktivität des PEEK-Materials, indem eine poröse Oberfläche vom PEEK erzeugt wurde [2]. Hahn et al. applizierte eine Hydroxylapatit-Schicht auf Zwischenwirbelimplantat aus PEEK mittels Aerosol Deposition, um eine haftfeste bioaktive Oberfläche zu erzeugen [3]. Des Weiteren ist es möglich, dass eine HAp-Schicht mittels herkömmlichen atmosphärischen Spritzens auf PEEK-Substrat abgeschieden werden kann [4, 5].

Hierbei muss jedoch ein Kompromiss zwischen der Überhitzung des Substrats und der Schichtbildung gefunden werden [6]. Um die thermische Belastung vom Substrat zu minimieren, können die Hydroxylapatit-Schichten mittels atmosphärischen Kaltplasmaspritzens auf thermisch sensitive Substrate aufgebracht werden. Kaltplasmaspritzen ist eine abgewandelte Form des Plasmaspritzens, wobei sehr feine Pulver bei moderater Leistung aufgeschmolzen und auf zu beschichtenden Oberflächen beschleunigt werden.

Material und Methoden

Als Substratmaterialien fanden Plättchen aus PEEK in den Abmessungen Ø 17 mm x 2 mm Verwendung (Rocholl GmbH, Eschelbronn, Deutschland). Die Schmelztemperatur dieses Kunststoffes liegt bei 341 °C. Alle Proben wurden vor der Beschichtung zunächst mit Korund sandgestrahlt, um eine Oberflächenrauheit Sq von 4 µm zu erzielen. Anschließend wurden alle Proben mit Isopropanol im Ultraschallbad für 15 Minuten gereinigt und danach bei Raumtemperatur getrocknet. Als Spritzwerkstoff wurde das Hydroxylapatit (HAp)-Pulver mit der Partikelgröße D50 von 27 µm verwendet (MediCoat AG, Étupes, Frankreich). Die Reinheit der HAp-Phase lag bei > 95 %. Als Spritzzusatzwerkstoff für die Medizinanwendung erfüllt dieses Pulver die Anforderungen der ASTM f1185 und ISO 13779. Ein minimaler Anteil an Calciumoxid (kleiner als 1 %) befindet sich im Pulver.

Die Beschichtung und die davor durchgeführte Aktivierung erfolgten unter Verwendung des Kaltplasmasystems IC-3 (Inocon, Attnang-Puchheim, Österreich). Eine Darstellung des Kaltplasmasystems findet sich in Abbildung 1. Im Gerät erfolgt eine elektrische Entladung zwischen einer zentrisch angeordneten Wolfram-Kathode und der als Anode dienenden Düse. Der einstellbare Leistungsbereich reicht von 1 bis zu 11 kW. Für die hier vorgestellten Untersuchungen wurde eine Leistung von 5,7 kW (250 A, 23 V) verwendet, um eine Beschädigung des PEEK-Substrates zu vermeiden. Während der Beschichtungen wurde die PEEK-Oberfläche mit dem Plasma mäanderförmig abgefahren, wobei das Substrat relativ zur Austrittöffnung der Plasmadüse mittel x-y-Verfahrtisch mit der Geschwindigkeit von 250 mm/s bewegt wurde. Tabelle 1 liefert einen Überblick zu dem verwendeten Parametersatz.

Tab. 1: Zusammenstellung des untersuchten Parametersatzes 

Prozessgas

Argon @ 10 L min-1

Trägergas

Argon @ 7 L min-1

Stromstärke

250 A

Spannung

23 V (automatisch reguliert)

Spritzabstand

44 mm

Relative Bewegung des Substrates

250 mm s-1

Pulverförderrate

3 g min-1

Raster/Versatz

4 mm / 2 mm

Anzahl der Durchläufe

10

Bei der Beschichtung des PEEK-Substrates war eine ausgeprägte Temperatursteigerung zu erwarten. Die Prozesskontrolle in Korrelation zur erreichten Oberflächentemperatur wurde entsprechend mittels Temperaturmessung während des Plasmaspritzens durchgeführt. Die Temperaturmessung während der Aktivierung und der nachgeschalteten Beschichtung wurde mithilfe eines K-Type Thermoelements, welches 1 mm unterhalb der PEEK-Oberfläche in der Bohrung platziert wurde, durchgeführt. Zwischen zwei Durchläufen der Plasmabehandlung wurden Pausenzeiten eingehalten, um eine moderate Oberflächentemperatur zu erzielen.

Die Überprüfung der Verbundfestigkeit der HAp-Schicht wurde mittels Druckscherversuch unter Verwendung der Prüfmaschine von Fa. Hegewald & Peschke (Nossen, Deutschland) durchgeführt. Vor dem Test wurde der sandgestrahlte Stempel (Ø 5 mm) mit Pyrosil beflammt und anschließend mit dem Primer GP15 (Sura Instruments, Jena, Deutschland) beschichtet. Im Anschluss wurden die Stempel und die zu testenden Proben mittels Scotch-Weld DP460 (3M, St. Paul, USA) verklebt und bei 65 °C für 3 Stunden ausgehärtet (fünffach Bestimmung).

Die morphologischen Untersuchungen an den erzeugten HAp-Schichten wurden mit mithilfe der Rasterelektronenmikroskopie durchgeführt. Die Phasenzusammensetzung wurde mittels Röntgendiffraktometrie (XRD) bestimmt.

Ergebnisse und Diskussion

Das primäre Ziel neben der haftfesten Abscheidung der Schichten auf PEEK war die Vermeidung von hohen thermischen Belastungen. Dies konnte durch die Auswahl geeigneter Prozessparameter ermöglicht werden. Während der Aktivierung und der Beschichtung wurde das Temperatur-Zeit-Profil mit einem K-Type-Thermoelement (Ø 0,25 mm, TC Direct, Mönchengladbach, Deutschland) aufgenommen (Abb. 2). In dieser Abbildung wird der Temperaturverlauf 1 mm unterhalb der Oberfläche bei einer Plasmaleistung von 5,7 kW dargestellt. Hierbei sind die rot eingekreisten Bereiche zu beachten, welche die maximale Temperatur des jeweiligen Durchlaufs (DL) hervorheben. Aufgrund der äußerst kurzzeitigen Exposition unterhalb des Plasmajets wurden weder optische noch physikalische Schädigungen des Substrates hervorgerufen. Um die thermische Belastung des Materials auszuwerten, wurden die Maximaltemperaturen betrachtet, die im jeweiligen Durchlauf erreicht wurden. Abbildung 2 zeigt das Temperatur-Zeit-Profil bei der Plasmaleistung von 5,7 kW, dem Spritzabstand von 44 mm und der Substratgeschwindigkeit von 250 mm/s. Nach der Aktivierung wurden Temperaturen bis zu 69 °C erreicht. Zwischen der Aktivierung und 2 Durchläufen wurde Pausenzeiten von 6 Minuten eingehalten. Dabei wurde die Maximaltemperatur nach 10 Durchläufen von bis zu 110 °C erreicht. Die Einsatztemperatur von PEEK ist mit bis zu 260 °C zulässig [7]. Das erreichte Temperaturprofil sollte somit als nicht kritisch angesehen werden.

Abb. 2: Temperatur in Abhängigkeit der Zeit während der Aktivierung (1 DL) und Beschichtung (10 DL); die Maximaltemperaturen des jeweiligen Durchlaufes (DL) werden in roten Kreisen hervorgehobenAbb. 2: Temperatur in Abhängigkeit der Zeit während der Aktivierung (1 DL) und Beschichtung (10 DL); die Maximaltemperaturen des jeweiligen Durchlaufes (DL) werden in roten Kreisen hervorgehoben

Anhand der REM-Untersuchungen der HAp-Pulver lässt sich eine leicht irreguläre Form selbiger erkennen (Abb. 3 links). Aufgrund der relativ niedrigen Plasmaleistung (5,7 kW) konnten die HAp-Pulver nicht vollständig aufgeschmolzen werden. In der Abbildung 3 (rechts) ist zu erkennen, dass der Kern der HAp-Pulver, welche im Plasma aufgeheizt wurden, eine unveränderte Struktur aufwies. Es konnte somit nachgewiesen werden, dass ausschließlich die Oberfläche der HAp-Pulver aufgeschmolzen wird.

Abb. 3: Morphologie des HAp-Pulvers im ursprünglichen Zustand (links) und durch das Plasma (rechts)Abb. 3: Morphologie des HAp-Pulvers im ursprünglichen Zustand (links) und durch das Plasma (rechts)

Die abgeschiedenen HAp-Schichten wiesen eine raue Oberfläche auf, welche das darunterliegende Substrat vollständig bedecken konnte (Abb. 4 links). Mikrorisse befanden sich an den glatten Stellen, an den der Hydroxylapatit aufgeschmolzen wurde. Kristallite auf der Oberfläche deuten auf nicht geschmolzene Bestandteile (Kern der HAp-Partikel) hin. Diese nicht vollständig aufgeschmolzenen Partikel führten zu einer porösen Struktur der HAp-Schicht (Abb. 4 rechts). Die Ergebnisse der Röntgendiffraktometrie bestätigte, dass die Kristallinität der gespritzten HAp-Schicht bei 83 % lag (Ausgangslage HAp-Pulver 95 %). Hydroxylapatit als Hauptbestandteil (JCPDS 9.432) wurde im Spektrum angezeigt (Abb. 5). Es waren keine Peaks von α-TCP, β-TCP oder Tetracalciumphosphat (TTCP) (jeweils JCPDS 9.348, 9.169, und 25.1137) nachweisbar. Minimale Bestandteile von Magnesiumoxid sowie Calciumoxid wurden in den Spektren gefunden, da Magnesium und Calciumoxid als Verunreinigungen im Spritzzusatzwerkstoff vorlagen. (Abb. 4 links).

Abb. 4: Draufsichtaufnahme (links) und Querschliffaufnahme (rechts) der HAp-Schicht auf PEEK (bei 5,7 kW, Spritzabstand von 44 mm, Rastergeschwindigkeit 250 mm/s)Abb. 4: Draufsichtaufnahme (links) und Querschliffaufnahme (rechts) der HAp-Schicht auf PEEK (bei 5,7 kW, Spritzabstand von 44 mm, Rastergeschwindigkeit 250 mm/s)

Abb. 5: XRD Spektren von HAp-Pulver und -SchichtAbb. 5: XRD Spektren von HAp-Pulver und -Schicht

Querschliffaufnahmen (Abb. 4 rechts) zeigten eine gute Bindung am Interface zwischen dem Hydroxylapatit und dem PEEK-Substrat. Die erzielte HAp-Schicht auf PEEK weist insgesamt eine gute Haftung auf. Ihre Scherfestigkeit liegt bei 43,4 MPa. Defekte am PEEK-Substrat selbst konnten nicht beobachtet werden (Löcher, Versprödungen). Somit konnte das Temperatur-Zeit-Profil als valide Methode für das Prozess-Monitoring betrachtet werden.

Fazit und Ausblick

Für Anwendungen im Bereich der Implantat-Technologie ist der Hochleistungskunststoff Polyetheretherketone (PEEK) ein nahezu idealer Werkstoff. Jedoch ist seine bioinerte Oberfläche sein größter Nachteil. Mithilfe von bioaktiven Hydroxylapatit können diese Oberflächen modifiziert werden. Es konnte gezeigt werden, dass das Kaltplasmaspritzen geeignet ist, um haftfeste bioaktive HAp-Schichten auf PEEK-Materialien, die für medizinische Anwendungen relevant sind, ohne optische sowie physikalische Schädigungen abzuscheiden. Aufgrund der geringen und gut einstellbaren Plasmaleistung wurden HAp-Partikel im Plasma nicht vollständig aufgeschmolzen. Dies führte zu einer porösen Schichtstruktur mit sehr hoher Kristallinität, welche die ideale Grundlage für eine hohe Kompatibilität für Knochenzellen darstellt.

In zukünftigen Untersuchungen sollen die Biokompatibilität sowie das zytotoxische Verhalten der HAp-Schichten genauer charakterisiert werden. Zusätzlich sollen weitere Funktionalitäten direkt während des Beschichtungsprozesses hinzugefügt werden. Unter anderem können die abgeschiedenen HAp-Schichten mit Zinkoxid ergänzt werden, welches mittels Atmospheric Pressure Plasma Chemical Vapour Deposition (APPCVD) gleichzeitig in die HAp-Schichten integriert werden kann. Auf diesem Weg sollen Schichten mit optimalen Bedingungen für körpereigenen Zellen geschaffen werden, welche jedoch ungünstige Wachstumsbedingungen für körperfremde Mikroorganismen aufweisen.

 

Danksagung

Ein Teil der hier vorgestellten Arbeiten wurde durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) unter dem Förderkennzeichen 49MF200039 unterstützt.

Literatur

[1] J.M. Toth et al.: Polyetheretherketone as a biomaterial for spinal applications, Biomaterials Volume 27, Issue 3 (2006) 324–334
[2] F.B. Torstrick et al.: Porous PEEK improves the bone-implant interface compared to plasma-sprayed titanium coating on PEEK, Biomaterials 185 (2018) 106–116
[3] Byung-Dong Hahn et al.: Osteoconductive hydroxyapatite coated PEEK for spinal fusion surgery, Applied Surface Science 283 (2013) 6-11
[4] R.B. Heimann: Thermal spraying of biomaterials, Surf. Coat. Technol., Vol 201, N°5, 2006, 2012–2019
[5] Y.C. Tsui; C. Doyle; T.W. Clyne: Plasma sprayed hydroxyapatite coatings on titanium substrates, Part 1: Mechanical properties and residual stress levels, Biomat., Vol 19, 1998, 2015–2029
[6] P. Robotti et al.: Thermal Plasma Spray Deposition of Titanium and Hydroxyapatite on PEEK Implants, PEEK Biomaterials Handbook, 2019
[7] S. Beauvais et al.: Plasma Sprayed Biocompatible Coatings on PEEK Implants, Thermal Spray 2007: Global Coating Solutions

Wer Medizin studiert, muss durch den Fluss waten, den die Biochemie seit dem 19. Jahrhundert immer weiter verbreitert. Noch bevor künftige Ärztinnen und Ärzte ihre ersten Patientinnen und Patienten zu sehen bekommen, müssen sie auswendig lernen, was die Lehrbücher auf engbedruckten Seiten mit oftmals unverständlich bleibenden Namen präsentieren.

Freitag, 09 September 2022 12:00

Bericht aus Indien

von

Elektrolytische Mitabscheidung von MCrAlX-Schichten

Die Luft- und Raumfahrtindustrie hat spezielle Anforderungen zu Korrosions- und Hitzebeständigkeit. Deshalb werden Leichtmetalle und ihre Legierungen, mit oder ohne funktionelle Beschichtungen, genutzt. Zu den funktionellen Beschichtungen gehören die sogenannten MCrAlY-Beschichtungen. Die MCrAlY-Beschichtungen, die normalerweise durch physikalische Abscheidung aus der Dampfphase mittels Elektronenstrahl oder thermischem Spritzen hergestellt werden, werden häufig zum Schutz von Superlegierungen gegen Hochtemperaturoxidation und Korrosion eingesetzt. Neben Y haben sich auch andere Elemente wie Ta, Hf und Si als nützlich erwiesen. MCrAlY-Beschichtungen (mit M = Co, Ni oder Co/Ni) werden in großem Umfang auf Turbinenschaufeln der ersten und zweiten Stufe sowie auf Düsenleitschaufeln aufgebracht, wo sie als korrosionsbeständige Deckschichten oder als Haftvermittler für Wärmedämmschichten verwendet werden können.

Donnerstag, 08 September 2022 12:00

Brief aus England

von

 

Nach 6 Monaten ...

Der Krieg in der Ukraine dauert nun schon ein halbes Jahr an und ein Ende ist nicht in Sicht. Wir in Europa spüren die Auswirkungen sowohl privat als auch wirtschaftlich. Denn von unseren Unternehmen haben viele ihre Märkte in Russland verloren. Es gibt Warnungen vor Gasknappheit in den kommenden Wintermonaten. Die Inflation macht uns zu schaffen, vor allem den weniger Wohlhabenden. Aus diesen Gründen ertönt jetzt der Ruf nach einer Art Friedensabkommen mit Russland, wie etwa von Herbert Diess, bis vor kurzem VW-Vorstandsvorsitzender.

Die Firma Hansgrohe aus Schiltach im Schwarzwald prägt seit weit über 100 Jahren die Ästhetik von Armaturen- und Brausen fürs Badezimmer. Der ehemalige Handwerksbetrieb von 1901 ist mittlerweile zu einem mittelständischen Global Player aufgestiegen und legt mit atemberaubenden Wachstumsraten zu. Eines der Erfolgsgeheimnisse ist das breite Know-how für Oberflächenbeschichtung und die Liebe zum Detail.

Dienstag, 06 September 2022 12:00

3 Fragen an... Dr. Seniz Sörgel

von

Leiterin der neuen Abteilung Elektrochemische Energiesysteme am Forschungsinstitut Edelmetalle und Metallchemie fem, Interview: Robert Piterek

Welche Ziele verfolgen Sie am Forschungsinstitut Edelmetalle mit der neuen Abteilung Elektrochemische Energiesysteme (EES)?

Wir glauben an grüne Energie und vereinen unsere traditionellen Stärken der Oberflächentechnologie, Materialwissenschaft und Elektrochemie, um sie zu realisieren. Die neue Abteilung wird einen signifikanten Beitrag zur Energiewende leisten und die Zukunft mitgestalten. Wir werden die Ausstattung des fem mit neuen Prüfständen und Charakterisierungsmethoden weiter ausbauen. Brennstoffzellen, Batterien und Elektrolyseure spielen eine Schlüsselrolle für eine klimafreundliche und treibhausgasneutrale Wirtschaft. Innovative Herstellungsmethoden sowie die Entwicklung, Optimierung und Charakterisierung von Komponenten wie Elektroden und Elektrokatalysatoren sind unsere Kernkompetenzen. Ziel ist es, Lösungen für die wissenschaftlichen und technischen Herausforderungen in elektrochemischen Energiesystemen zu finden und Zielkonflikte zwischen Effizienz, Leistungsdichte, Betriebszeit, Umweltfreundlichkeit, Sicherheit und Kosten aufzulösen. Darüber hinaus forschen wir an kostengünstigen und umweltfreundlichen Batterien, die auf Rohstoffen wie z. B. Schwefel, Calcium und Zink basieren. Auf dem Gebiet der Wasserstoff-Elektrolyse und der Brennstoffzellen verwenden wir nachhaltige Materialien und verzichten auf teure und problematische Rohstoffe. In diesem Zusammenhang setzen wir unseren Fokus verstärkt auf die Rückgewinnung von Rohstoffen und die Etablierung einer Kreislaufwirtschaft.

»Wir werden einen signifikanten Beitrag zur Energiewende leisten«

Fließen auch Investitionen in Ihre neue Abteilung?

Die neue Abteilung ist ja keine völlige Neugründung, sondern hat sich in den letzten zehn bis zwanzig Jahren innerhalb der Elektrochemie – die seit 1926 mit zu den Ursprüngen des fem gehört – mit ihren ganz eigenen Schwerpunkten Wasserstoff- und Batterietechnik entwickelt. Dabei gehört es seit rund zehn Jahren zu meinen Aufgaben, die Batterieaktivitäten am fem zunächst auf- und dann immer weiter auszubauen. Der früheren Abteilungsleiterin Dr. Renate Freudenberger haben wir im Hinblick auf Brennstoffzellen- und Elektrolyseaktivitäten viel zu verdanken. Es ist also schon viel in die Labor- und Geräteausstattung, in hochqualifiziertes Personal und den Aufbau von Netzwerken und Kooperationen mit Partnern aus Wissenschaft und Industrie investiert worden. Mittlerweile aber stoßen wir am fem an unsere räumlichen Grenzen. Die nächste große und wichtigste Investition wird daher unser Neubau, das Innovationszentrum K15 sein. Dort wird es ab kommendem Jahr viel Raum für den technischen und personellen Ausbau meiner Abteilung geben, darunter einen Brennstoffzellenprüfstand.

Wie hängt die Arbeit der neuen Abteilung mit Ihrem Engagement in der Initiative Hy-FIVE zusammen, das kürzlich besiegelt wurde?

Meine Abteilung unterstützt das Engagement des fem im Rahmen der Initiative Hy-FIVE. Wir sind sehr glücklich, einer der 19 Projektpartner in Baden-Württemberg zu sein. Ziel des Projekts ist zum einen der Aufbau und Betrieb eines integrierten Netzes von Elektrolyseuranlagen, Tankstellen und Pipelines, zum anderen die Weiterentwicklung der Wasserstofftechnologie in anwendungsorientierten FuE-Projekten. Am fem werden wir unsere Aktivitäten auf dem Gebiet der Wasserstofftechnologie durch den Aufbau einer Cluster-Anlage weiter intensivieren. Diese Anlage wird es uns ermöglichen, in direkter Zusammenarbeit mit KMU und Industrie neuartige Materialien, Werkstoffe und Oberflächen für Brennstoffzellen und die Elektrolyse zu entwickeln. Mehr zur Initiative Hy-FIVE auf S. 995

ZUR PERSON

Dr. Seniz Sörgel
Nach dem Master in Elektrochemie an der Middle East Technical University in Ankara erhielt Seniz Sörgel ein Stipendium für ihre Doktorarbeit am Max-Planck-Institut für Festkörperforschung in Stuttgart. Anschließend arbeitete sie beim DLR Institut für Technische Thermodynamik, wo sie Batterieaktivitäten ins Leben rief. Am fem baute sie seit 2013 das Labor für Batterietechnologie auf.

Montag, 05 September 2022 11:18

Sommer, Sonne und Urlaub

von

Es ist unerträglich heiß im Büro. Das Thermometer klettert weit über die 30 Grad-Marke. Keine Entspannung in Sicht. Die Hitzewelle hat Europa fest im Griff … und endlich URLAUB! Und dann stellt sich da die Frage: Soll ich es wagen und das Handy zu Hause „vergessen“?

Frage: Wir setzen noch einen cyanidischen Zinkelektrolyten ein und haben dabei immer wieder Probleme mit dem Zinkgehalt. Dabei stießen wir auf die Frage, wie das Flächenverhältnis zwischen Anode und Kathode sein muss.

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