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Montag, 18 Mai 2020 10:30

Auswirkungen von Covid-19 auf den Chipmarkt und die Consumer-Elektronik

von psm
Geschätzte Lesezeit: 7 - 13 Minuten

Die Covid-19-Pandemie hat weltweit zu unerwartet großen Problemen in der Elektronikindustrie geführt. Noch ist die Erkrankungswelle in vollem Gange, und doch versuchen Analysefirmen wie IDC und TrendForce schon, das Ausmaß der entstandenen Probleme und die Folgen für die Produktion als auch Lieferketten analytisch zu ergründen. Andere Institutionen wie ABI Research haben erkannt, dass sich in der Wirtschaft bzw. Produktion und in der Lebensweise grundlegend etwas ändern muss. Die Industrie braucht neue Orientierung.

SARS-CoV-2 hat gravierende Auswirkungen auf die gesamte Lieferkette – von der Material- und Bauelementfertigung bis hin zur Produktion von Modulen, Subsystemen und Finalgeräten. Aber auch der Absatz stagniert bei vielen Finalerzeugnissen. Die Verunsicherung der Weltwirtschaft, darunter der Elektronikindustrie, ist groß und die Marktforschungsfirmen versuchen mit ersten Untersuchungen, das Ausmaß der eingetretenen Schäden und deren Folgen für die Zulieferketten zu umreißen. Es ist momentan ein wenig wie das Stochern im Heuhaufen. Nachfolgend werden dazu drei Arbeiten vorgestellt, wobei sich die erste mit dem Beginn der Lieferkette, also mit dem Chipmarkt befasst, die zweite mit Consumer Electronic als dem Ende der Fertigungskette. Die dritte Arbeit wendet sich prinzipiellen Fragen der zukünftigen Produktion zu, darunter der Frage nach dem Sinn des jetzt praktizierten überdrehten Just-in-time-Prinzips.

Die Pandemie und der globale Chipmarkt

Ursprünglich erwarteten viele Analysten, dass der globale Chipmarkt im Jahr 2020 ein moderates Wachstum im einstelligen Prozentbereich gegenüber dem Vorjahr aufweisen wird. Aber dann ab Februar wurden die enormen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie spürbar und alle bisherigen Voraussagen schnell über den Haufen geworfen.
Das US-amerikanische Marktforschungsunternehmen International Data Corporation (IDC) hat Anfang März versucht, trotz des noch laufenden Ausbreitungsprozesses der Pandemie und der damit verbundenen schnellen Situationswechsel die Auswirkungen auf den Chipmarkt in etwa zu analysieren. Im Ergebnis dessen kann man in diesem Jahr von gravierenden Veränderungen ausgehen. 2020 wird demnach ein weiteres Jahr des Rückgangs des Halbleitermarktes sein [1]. Auf ihrer ersten Internetseite geben die Analysten in Großbuchstaben gleich folgenden Rat: Stellen Sie sich den Herausforderungen von Covid-19 direkt (Meet the challenges from Covid-19 head on). Frei könnte man es auch so übersetzen: Beißen Sie in den sauren Apfel und machen Sie das Beste aus der Situation. Etwas anderes bleibt wohl auch nicht übrig.
Unter Beachtung der zum Zeitpunkt der Analysen (März) sehr dynamischen Veränderungen im Corona-, Gesellschafts- als auch Wirtschaftsbereich prognostiziert IDC, dass das wahrscheinlichste Ergebnis im Jahr 2020 ein weltweiter Umsatzrückgang von 3 bis 6 % gegenüber dem Vorjahr sein wird. IDC gibt diesem Szenario eine Wahrscheinlichkeit von 54 % und weist aber auch darauf hin, dass aufgrund des ungewissen Fortgangs der Situation mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 25 % auch ein größerer Rückgang möglich ist. Alternativ könnte 2020 im Falle einer schnellen Erholung und sehr günstigem Verlauf jedoch noch zu einem sehr leichten Wachstumsjahr werden. So wie es jetzt steht, ist wahrscheinlich mit einer globalen Rezession zu rechnen, denn die gestörten Lieferketten sind nicht im Handumdrehen wieder vollständig in Gang zu bringen.

,,Neue Technologien ... werden für eine allgemeine Erholung des Technologiesektors von grundlegender Bedeutung sein."

Geht man von der realen Pandemie-Situation in den USA von Ende März aus, also zeitlich deutlich nach den Betrachtungen von IDC, dürfte der vorn zitierte Umsatzrückgang für das laufende Jahr von 3 bis 6 % wahrscheinlich wesentlich größer ausfallen.

Vier unterschiedliche Szenarien

Der IDC-Bericht hat für die Umsatzentwicklung der Halbleiterindustrie vier Szenarien ins Auge gefasst, die auf unterschiedlichen Annahmen und der Schwere der Auswirkungen auf das Geschäft für Technologieanbieter beruhen (Tab. 1). Die vorn gemachten Aussagen basieren auf dieser Tabelle. Die ersten beiden Szenarien gehen von einem Minuswachstum zwischen -3 und schlimmstenfalls mehr als -12 % aus, die Szenarien 3 und 4 jedoch optimistisch von einem trotz alledem positiven Wachstum von +2 bis +6 % oder höher aus. Dem entsprechend unterschiedlich lang wird die Wiederherstellung der Zulieferketten (Technology Supply Chain Recovery) dauern. Und in Abhängigkeit davon werden die globale Ökonomie und Technologie (Global Disruption to Economy and Technology Demand) je nach Dauer der Wiederherstellung der Lieferketten um wenige Monate oder schlimmstenfalls um mehr als ein Jahr zurückgeworfen – je nach dem Szenario in Tabelle 1. Szenario 1 ist laut IDC das Schlechteste, denn es kann 12 Monate oder länger dauern, bis alles wieder einigermaßen ,ins Lot kommt‘.

„Das Aufkommen von Covid-19 hat Reiseverbote und Quarantänen mit sich gebracht, massive Verlangsamung der Lieferkette, Unsicherheit an den Aktienmärkten, sinkendes Geschäftsvertrauen und wachsende Panik in der Bevölkerung“, sagte Mario Morales, ein auf Halbleiter spezialisierter Analyst bei IDC. „Neue Technologien wie 5G, das Internet der Dinge, Hochleistungsrechner und Künstliche Intelligenz (KI) werden für eine allgemeine Erholung des Technologiesektors von grundlegender Bedeutung sein.“ Mit anderen Worten: So intensiv und ernsthaft, wie sich die Industrieländer nach der Corona-Krise diesen neuen Technologien wieder zuwenden werden, so schnell dürfte auch die Erholungsphase von statten gehen.

IDC geht von einer Wahrscheinlichkeit von 80 % aus, dass die Halbleiterumsätze im Jahr 2020 in den Minusbereich sacken anstatt des zuvor erwarteten Wachstums von 2 %. Damit bleibt aber immer noch eine 20-%ige Chance, dass sich die Halbleiterindustrie durch einen Bounce-Effekt schnell wieder ,aufrappelt‘ und trotz allem wieder in den Bereich des Positivwachstums zurückkehrt. Das von IDC bevorzugte Szenario ist, dass sich der Halbleitermarkt ab dem 3. Quartal 2020 wieder erholen wird, wenn die Quarantäneperiode vorbei ist und die Reiseverbote gelockert werden.
Das Ergebnis wird ein Verlust von rund 25,8 Mrd. $ an Chip-Einnahmen aus dem Markt sein. Kurzfristig wird es nach Auffassung des IDC eine geringere Verfügbarkeit von Komponenten geben, der aber auch eine geringere Nachfrage über eine noch nicht genau voraussagbare Zeitspanne gegenübersteht. Die Frage dabei ist, wie weit sich beide inhaltlich in etwa decken.

Tab. 1: Szenarien des IDC für die Entwicklung des Halbleitermarktes
unter dem Einfluss der Corona-Krise und seine Folgen für die Wirtschaft

Scenario von vier Halbleiter-Umsatzprognosen
Szenarien zur Prognose des weltweiten Halbleiter-Umsatzwachstums 2020 Wiederherstellung der Technologie-Lieferkette Globale Unterbrechung der Nachfrage nach Wirtschaft und Technologie Auswirkungen auf die Technologiebranche und deren Initiativen
Szenario 1: Rückgang
-12 % oder mehr
1-3 Monate 9-12+ Monate 9-12+ Monate
Szenario 2: Rückgang
-3 bis zu -6 %
3-9 Monate 3-9 Monate 3-9 Monate
Szenario 3:
Wachstum +2 %
1-3 Monate 3-9 Monate 3-9 Monate
Szenario 4:
Wachstum +6 % oder mehr
1-3 Monate 1-3 Monate 1-3 Monate


Tab. 2: Vergleich der Voraussagen der Marktentwicklung für Konsumelektronik für das 1. Quartal 2020

vor und nach Beginn der Corona-Krise (in Millionen Stück, Stand: 14.02.2020)

1Q20 Vorherige Prognose Überarbeitete Prognose Veränderung in %
Smart Watches 14,4 12,1 -16,0%
Smartphones 307 275 -10,4%
Notebooks 35,0 30,7 -12,3%
Monitore 29,0 27,5 -5,2%
TVs 48,8 46,6 -4,5%
Videogame Konsolen 6,9 6,2 -10,1%
Smart Speakers 26,4 23,2 -12,1%
Automobile 21,0 19,3 -8,1%

Anmerkung 1: Die Smartphone-Prognose bezieht sich auf produzierte Einheiten; die Automobil-Prognose bezieht sich auf verkaufte Einheiten; alle anderen Prognosen beziehen sich auf Ausverkaufssendungen
Anmerkung 2: Frühere Prognose enthält Daten vom Januar 2020; revidierte Prognose enthält Daten vom 14. Februar 2020
Quelle: TrendForce, Februar 2020

Covid-19 und der Markt für Consumer Electronic

Mit dieser Problematik setzte sich das taiwanesische Marktforschungsunternehmen TrendForce (Sitz in Taipeh) auseinander. Es wurde im Jahr 2000 gegründet und ist ein globaler Anbieter von Marktinformationen für verschiedene Technologiebranchen [2].
TrendForce besteht aus 5 Hauptforschungsbereichen: DRAMeXchange, WitsView, LEDinside, EnergyTrend und Topology Research Institute. Zu den Forschungsgebieten gehören folgende Technikrichtungen: DRAM, NAND-Flash, Smartphone, Notebook, Tablet, TV, Monitor, Display, LED, Beleuchtung, Solarenergie, Lithiumbatterie, Energiespeichersysteme, xEVs (Elektroautos), Halbleiter, Telekommunikation und KI. Mehr als 200 Mitarbeiter bedienen Kunden in der ganzen Welt.
Naturgemäß hat TrendForce einen seiner Arbeitsschwerpunkte auf die Beobachtung und Analyse insbesondere der chinesischen Elektronikindustrie gelegt, wozu mehrere Büros in der Volksrepublik China direkt betrieben werden. Sein Topology Research Institute konzentriert sich auf Forschung in der Halbleiterindustrie von China und Taiwan. Wenn also Interessenten aus den westlichen Ländern Informationen über die chinesische Elektronikindustrie aus erster Hand benötigen, ist TrendForce eine gute Adresse [3].
Im Sektor Consumer Electronic bietet TrendForce Informationen über die Umsatzentwicklung für verschiedene Produkte der Unterhaltungselektronik wie PCs, Notebooks, Mobiltelefone, Tablet-PCs, Digitalkameras, Ultrabooks, E-Reader usw. Dadurch, dass sich die Firma im Zentrum der globalen IT-Industrie befindet, hat sie sich zu einem der Branchenführer für Marktinformationen für Unterhaltungselektronik entwickelt.
Schaut man sich die Herausgabedaten der Marktanalysen bei TrendForce für verschiedene Gerätearten der Konsumelektronik unter dem Gesichtspunkt ‚Coronavirus‘ an, ist erkennbar, dass ebenso wie bei IDC die Arbeit an der Fortschreibung der Marktvoraussagen bis Ende Januar 2020 seinen ‚gewohnten Weg‘ ging. Ab Februar 2020 erfolgte ein abrupter Umschwung in den ‚Notbetrieb‘, also in Richtung der Beobachtung des Einflusses der beginnenden Pandemie. TrendForce nahm sich seine noch im Januar 2020 bereitgestellten Analysen für 2020 vor und begann sie hinsichtlich der Auswirkungen des Coronavirus (SARS-CoV-2) nach einzelnen Ländern zu überprüfen. Die in Tabelle 2 aufgeführten revidierten Daten haben den Stand vom 14. Februar 2020.

Komplexe Auswirkungen auf die gesamte Lieferkette

Die Auswirkungen von Covid-19 auf die Lieferkette für Unterhaltungselektronik sind naturgemäß mehrschichtig. Sie reichen vom Rückgang der Nachfrage auf neue Geräte bis hin zu Problemen der Produktion von Komponenten und Subsystemen und zur Logistik.
Während die direkten Auswirkungen der Schließung von Arbeitsplätzen voraussichtlich nicht zu lange anhalten werden, könnten die indirekten wirtschaftlichen Auswirkungen der unterdrückten Nachfrage laut TrendForce das erste Halbjahr 2020 in Anspruch nehmen.
Das erwartete Rebound-Jahr für Smartphones – aufgrund der 5G-Einführung – wird jetzt nicht für 2020 erwartet, sondern eher zwischen 2H20 und 1H21 aufgeteilt. TrendForce hat seine Schätzung für Smartphone-Lieferungen im ersten Quartal 2020 von zuvor 307 Mio. auf 275 Mio. Stück reduziert. Dieser Rückgang um 10,4 % führt zu einem Rückgang von 12,1 % im ersten Quartal 2019 gegenüber dem ersten Quartal 2019 (Tab. 2).
Der Aufschwung wird im 2. Halbjahr 2020 mit der Markteinführung neuer 5G- und Multikamera-Handys kommen. TrendForce hat seine Prognose für das Gesamtjahr von 1,41 Mrd. Einheiten auf 1,35 Mrd. Einheiten geändert, was einem Rückgang von 4,3 % entspricht. Das entspricht einem Rückgang von 3,5 % in 2020 gegenüber 2019.

,,Bevor wir diese potenziellen langfristigen Auswirkungen spüren, wird es einige schwerwiegende kurzfristige Verwicklungen geben"

Der Markt für Notebooks wird laut TrendForce in ähnlicher Weise betroffen sein. Das Unternehmen hat seine Schätzung der Notebook-Lieferungen im Februar fast halbiert: von 10,8 Mio. Einheiten auf 5,7 Mio. Für das erste Quartal 2020 wurde die Schätzung um 21,4 % von 35 Mio. auf 27,5 Mio. gesenkt, was einem Rückgang von 26 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Auswirkungen des Pandemieausbruchs werden gemäß TrendForce voraussichtlich zwischen einem und drei Monaten anhalten und die Lieferkette wird frühestens in der zweiten Märzhälfte wieder auf ein normales Niveau zurückkehren. Man kann nun diese Aussagen mit denen von IDC in Tabelle 1 vergleichen.
Beurteilt man die Einschätzungen von TrendForce, die ja als Stichtag den 14. Februar haben, aus Sicht der realen Situation in Asien bzw. China Ende März, müssten die revisionierten Zahlen in Tabelle 2 wahrscheinlich noch deutlich niedriger liegen, denn viele Elektronikfirmen in China, Taiwan und Südkorea begannen ja erst Ende März die Produktion allmählich wieder hochzufahren. Dieser Prozess hängt entscheidend einerseits davon ab, wie den Arbeitskräften beispielsweise in China erlaubt wird, wieder an ihre Arbeitsplätze zurückzukehren, andererseits auch davon, wie viele von ihnen tatsächlich zurückkommen wollen. Man kann demnach vermuten, dass sich zumindest die Lieferketten der asiatischen Elektronikindustrie frühestens bis Juli 2020 wieder in etwa normalisieren könnten. Aber genau wusste das Ende März, als dieser Beitrag entstand, wahrscheinlich niemand. Deshalb sind Voraussagen wie die von TrendForce als auch IDC nur Momentvermutungen.

Firmen brauchen neue Strategien

Während Marktforschungsfirmen wie IDC oder TrendForce sich vor allem damit befassen, welche Auswirkungen die Corona-Krise auf konkrete Produktlinien hat, wenden sich Firmen wie die US-amerikanische ABI Research grundlegenderen Themen zu, nämlich, was Covid-19 den Staaten als auch der Wirtschaft generell lehrt [4].
ABI schreibt: Die Corona-Pandemie hat eine Kette von Ereignissen hervorgebracht, die wir in unserem Leben noch nicht gesehen haben. Unsere täglichen Abläufe sind sowohl zu Hause als auch bei der Arbeit mit Unsicherheiten überschwemmt. Dies hat zu Fragen über den zukünftigen Zustand unserer Weltwirtschaft geführt.
Es besteht kein Zweifel, dass der Ausbruch des Coronavirus erhebliche Auswirkungen auf Technologieunternehmen, Unternehmen, die in Technologie investieren, um den Betrieb zu verbessern, und die Kunden dieser Unternehmen haben wird.

Abb. 1: Titelseite des Whitepapers von ABI ResearchAbb. 1: Titelseite des Whitepapers von ABI Research

Ein neues Whitepaper von ABI Research befasst sich mit den wahrscheinlichen kurz- und langfristigen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Schlüsseltechnologien und Endmärkte (Abb. 1). Danach wird der Ausbruch der Pandemie und die weltweite Reaktion darauf die Unternehmen dazu zwingen, ihre Arbeitsweise radikal zu überdenken und technologische Investitionen zu tätigen. In dem kostenlosen Whitepaper untersuchen die Analysten des Unternehmens die aktuellen und zukünftigen Auswirkungen von Covid-19 auf Technologien und Branchen [5].
Das Whitepaper bietet Einblicke in:

  • den aktuellen Stand der Technologien
  • und Endmärkte nach der Pandemie
  • Kurz- und langfristige Auswirkungen von Covid-19
  • Empfehlungen zur Bewältigung des Sturms und zu Strategien, die Unternehmen nach der Verlangsamung der Pandemie bei der Erholung und dem Erfolg unterstützen sollen

„Um Veränderungen herbeizuführen“, sagte Stuart Carlaw, Chief Research Officer bei ABI Research, „muss es eine Stimulation in einer Größenordnung geben, die bedeutet, dass Unternehmen nichts anderes tun können, als mutige Entscheidungen zu treffen, um zu überleben. Covid-19 ist diese Größenordnung.“
Laut den Analysten könnten solche mutigen Entscheidungen und technologischen Investitionen zu Ergebnissen wie den folgenden führen:

  • Ein konzertierter und deutlicher Schritt zur Lights-Out-Fertigung („Menschenleere Fabrik“, autonome Fertigung)
  • Verstärkter Einsatz autonomer Materialtransporte und Nutzfahrzeuge
  • Eine stärker integrierte, vielfältige und koordinierte Lieferkette
  • Umzug in virtuelle Arbeitsbereiche und -praktiken
  • Investitionen in intelligente Städte zur Unterstützung der Widerstandsfähigkeit der Bevölkerung

Die Schwerpunkte, die zu den Ergebnissen führen, sind klar: stärkere Digitalisierung und schnelle Datennetze, mehr Automatisierung, KI, autonome Fahrzeuge, entschleunigte Just-in time-Prinzipien, mehr lokalisierte Fertigung und weniger Globalisierung, gesünderes Leben der Menschen in gesünderen (smarten) Wohnsiedlungen.
„Bevor wir diese potenziellen langfristigen Auswirkungen spüren, wird es einige schwerwiegende kurzfristige Verwicklungen geben“, sagte Carlaw. „Rückgänge bei den Verbraucherausgaben, Unterbrechungen der Lieferketten und eine geringere Verfügbarkeit von Komponenten werden ,allen Booten raue See‘ bescheren. Kurzfristig werden sich die Aussichten verschlechtern, die Investitionen in die Modernisierung werden reduziert, da die Überlebensinstinkte zunächst den Drang zum Wohlstand übertreffen.“
Man darf gespannt sein, was von diesen Vorschlägen bzw. Gedanken in der auf ständiger Ökonomisierung, Effizienz- und Wachstumssteigerung beruhenden kapitalistischen Produktionsweise tatsächlich realisiert wird bzw. an sich realisiert werden kann. -psm-

Referenzen:
[1] www.idc.com
[2] www.trendforce.com
[3] www.trendforce.com/research/cn_semiconductor
[4] www.abiresearch.com/
[5] https://go.abiresearch.com/lp-taking-stock-of-covid-19

Weitere Informationen

  • Ausgabe: 5
  • Jahr: 2020
  • Autoren: psm

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