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Dienstag, 10 Januar 2023 11:16

Tauziehen um neue Chips-Fab in Magdeburg

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Intels in Magdeburg geplanter Campus. (Quelle: Bild Intel) Intels in Magdeburg geplanter Campus. (Quelle: Bild Intel)

Eigentlich war das bereits im Dezember 2022 absehbar: Intels gewaltiges Vorhaben einer neuen deutschen Waferfab auf der grünen Wiese bei Magdeburg muss noch etliche Iterationen und Updates durchlaufen, um das Anfang 2022 verkündete Projekt einer 17-Mrd.-Investition in mehrere Fertigungslinien für Chips der neuesten Generation zu realisieren wie geplant.

Der Intel-Sprecher Benjamin Barteder verwies schon damals in der ostdeutschen Tageszeitung ‚Volksstimme‘ darauf, dass der vorgesehene Baubeginn im ersten Halbjahr 2023 und der Anlauf der Fertigung 2027 von der erweiterten Förderwilligkeit der EU, des Bundes und des Landes Sachsen-Anhalt abhänge.

Rückläufige Nachfrage nach bestimmten Halbleiter

Ein offizielles Statement von Intel gibt es dazu bislang nicht. Am 9.1.2023 gab der Intel-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur immerhin eine Absichtserklärung ab: „Wir bleiben in diesem Projekt engagiert. Wir arbeiten daran, die entscheidende Kostenlücke zu schließen, um das Projekt weltweit wettbewerbsfähig zu machen.“ Das Problem: Die inzwischen gestiegenen Bau- und Energiekosten würden sich auf die Ansiedlung der Fab auswirken. Auch sei durch geopolitische Spannungen, Inflation und Rezession die Nachfrage nach bestimmten Halbleitern zurückgegangen.

Die Förderung seitens der EU durch den sehnlichst erwarteten Chips Act steht also kaum in Frage. Doch die von Intel erwartete substanzielle Erhöhung der vom Bundeswirtschaftsministerium in Aussicht gestellten Beihilfe von 6,8 Mrd. € stößt dort bislang nicht auf Gegenliebe. Das ist der Haken, der in Intels Terminplanung als taktische Verhandlungsmasse fungiert. So könnte Intel das Investitionsvolumen reduzieren, den Baubeginn hinauszögern oder gleich einen anderen Standort favorisieren. Hinter den Kulissen wird derzeit hart verhandelt. Immerhin ist der Kaufvertrag für das in Aussicht genommene Baugelände längst unterzeichnet, und die ersten Erschließungsarbeiten haben begonnen.

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