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Donnerstag, 19 Januar 2023 10:59

Pressekonferenzen und Paneldiskussionen

von
Geschätzte Lesezeit: 3 - 6 Minuten

Entwicklung der Märkte für elektronische Bauelemente und Baugruppen

Moderiert von Karen Baumgarten, Senior Manager PR & Communications ZVEI, informierten Nicolas Schweizer, Vorsitzender des ZVEI-Fachverbands PCB and Electronic Systems, und Michael Dehnert, ZVEI-Fachverbandsgeschäftsführer Electronic Components and Systems und PCB and Electronic Systems, im Rahmen einer Pressekonferenz über die Marktentwicklung bei Elektronikbauteilen und -baugruppen. Der Ukrainekrieg sowie Inflation und Pandemie beeinflussen weiterhin die Weltwirtschaft. Der IWF geht deshalb von einer Eintrübung der globalen Konjunktur aus und erwartet für 2023 weltweit nur ein geringes Wachstum, das regional unterschiedlich ausgeprägt ist. Für Deutschland wird sogar ein Rückgang des BIP um 0,3% prognostiziert. Die deutsche Elektro- und Digitalindustrie verzeichnet in 2022 Zuwächse von insgesamt etwa 4%. Die Stimmungsindikatoren sind im Herbst allerdings deutlich zurückgegangen. Der deutsche Markt für Elektronikbauteile wird 2022 zweistellig auf voraussichtlich über 22 Mrd. € wachsen und das Vorkrisenniveau von 2019 übertreffen. Für den Weltmarkt werden in 2022 über 792 Mrd. $ erwartet, davon über 78 Mrd. $ für Leiterplatten und über 613 Mrd. $ für Halbleiter. Der weltweite Markt für Elektronikbaugruppen wird knapp 1253 Mrd. $ erreichen. In Deutschland ist die Situation gekennzeichnet durch einen noch hohen Auftragseingang in der E&E Industrie sowie hohe Energiepreise und hohe Materialkosten. Zudem ist die Materialverfügbarkeit nach wie vor kritisch und sind die Lieferketten gestört. Dies alles belastet die Wirtschaft und ist ein Risiko für eine mögliche wirtschaftliche Rezession in 2023. Für das kommende Jahr rechnet der ZVEI für die Märkte der Elektronikbauelemente und -baugruppen mit Zuwachsraten im mittleren einstelligen Bereich. Nicolas Schweizer merkte an: „Wir haben ein spannendes Jahr vor uns.“

Bedeutung der EMS-Branche für die Industrie

Die Services in EMS-Initiative des ZVEI veranstaltete eine Podiumsdiskussion, bei der die Bedeutung der EMS-Branche für die Industrie im Mittelpunkt stand. Moderiert von Johann Wiesböck, Elektronik Praxis, diskutierten Michael Velmeden, cms electronics, Markus Aschenbrenner, Zollner Elektronik, Carsten Ellermeier, Prettl Electronics, Peter Morla, Herkules-Resotec Elektronik, und Thomas Lacker, binder introbest. Zur Eröffnung sagte Johann Wiesböck, dass die EMS-Industrie zwar großes Potential habe und volkswirtschaftlich bedeutsam aber nur wenig bekannt sei. Die Podiumsteilnehmer ergänzten dies. Thomas Lacker betonte, dass EMS die lokale Wertschöpfungskette stärken. Carsten Ellermeier merkte an, dass EMS andere Margen als OEM trotz eines großen Anteils an Engineering-Dienstleistungen hätten. Michael Velmeden sagte, dass die EMS-Industrie trotz ihrer nachgewiesenen Kompetenz für die Herstellung von Medizintechnik nicht zur Herstellung von Beatmungsgeräten angefragt wurde. Sie muss besser sichtbar werden. Markus Aschenbrenner ergänzte, dass der wahre Wert der EMS-Branche nicht bekannt sei, denn von ihr wird viel mehr geleistet als nur Bestücken. Die Ursache liegt, wie einhellig gesehen wird, in der Vergangenheit. Denn viele EMS-Unternehmen sind durch Outsourcing zunächst der Bestückung aus Konzernen und größeren Unternehmen entstanden. Inzwischen hat sich aber vieles geändert. So ist die Digitalisierung der Lieferkette im Gange und gehören neben Fertigungs- auch Engineering-Dienstleistungen zum Standard-Portfolio der EMS-Branche. Bis hin zum kompletten Gerät bzw. System wird alles nach Kundenwunsch angeboten. Laut Michael Velmeden ist Elektronik eine Enabling-Schlüsselindustrie geworden und deshalb ist das Sicherstellen des EMS-Services wichtig. Kurze Innovationszyklen sind von den OEM alleine nicht mehr realisierbar. EMS-Support ist notwendig und bietet zusätzliches Potential und dies lokal. Alle Podiumsteilnehmer sind sich einig, dass heute Partnerschaft auf Augenhöhe gefragt ist und dies ein wesentlicher Beitrag zum Erfolg ist. Auch die Megatrends Sicherheit und Nachhaltigkeit erfordern generell ein Umdenken. Es gilt, eine Identifikation mit den Produkten zu schaffen, d. h. sich bewusst sein, was Gutes zu tun. Die EMS-Branche hat die benötigte technologische und Industrialisierungskompetenz zur Realisierung der ‚electrifying ideas' entsprechend des neuen ZVEI-Slogans. Die EMS-Branche muss selbstbewusst aufklären, was sie leistet und zudem in ihr Marketing investieren. Peter Morla ist sicher: „Ohne uns wird es nicht gehen.“

ISELED und ILaS starten durch

Inova Semiconductors informierte im Rahmen einer Pressekonferenz zusammen mit Mitgliedern der ISELED-Allianz über den Stand der Technik und die neuesten Technologien rund um ISELED (Intelligent Smart Embedded LED) und ILaS (ISELED Light & Sensor Network).

Zur Einleitung gab es einen kurzen Überblick über die Entwicklung seit der Vorstellung auf der electronica 2016: ISELED ist eine innovative Technologie, die auf hochintegrierten, intelligenten LED-Modulen basiert und dynamische Umgebungs- und Funktionsbeleuchtungslösungen ermöglicht. Die ISELED Alliance ist eine offene Industrieallianz mit dem Ziel, ein umfassendes Ökosystem auf der Grundlage der ISELED-Technologie aufzubauen, d. h. eine komplette Systemlösung für die innovative Automobilbeleuchtung. Zu den Mitgliedern gehören führende Tier-1-Unternehmen der Beleuchtungsbranche, LED- und Halbleiterhersteller, spezialisierte Beleuchtungsdesigner und viele andere. Inzwischen gehören 46 Unternehmen zur Allianz – erst vor Kurzem sind Analog Devices, Renesas und Simoldes hinzugekommen - und sind ISELED-Produkte verschiedener Hersteller einschließlich eines kompletten Demo-Kits erhältlich. Auch erste Fahrzeuge sind bereits damit ausgestattet und es gibt weitere Anwendungen in den Bereichen Luftfahrt und Industrie. In 2022 werden über 75Mio. ISELED-Komponenten produziert. Für 2026 werden über 1Mrd. ISELED-Komponenten erwartet. Und nicht nur die Anzahl sondern auch die Vielfalt an spezifischen Komponenten (wie Treiber, Controller, Transceiver, Microcontroller etc.) nimmt zu. So bringt Inova Semiconductors gerade den ILaS Bus Transceiver INLT220Q auf den Markt (Muster bereits verfügbar). Die Inova-Roadmap für ISELED- und ILaS-Produkte wurde erläutert: Für 2023 sind die zweiten Generationen von Smart LED Controllern und ILaS Bus Transceivern geplant und schon in 2024 die dritte Generation.

NXP stellte seine neuesten Microcontroller für das ISELED/ILaS-Ecosystem vor. Dabei handelt es sich um die nun verfügbare neue Serie der S32K3 Automotive MCU.

Elmos stellte sein erstes Produkt mit ILaS Interface vor. Es ist die LED-Treiber- und Gateway-Einchip-Lösung E521.45 (ELA-0891), die smarte und diskrete RGBs mit ILaS unterstützt. Prototypen werden Anfang 2024 verfügbar sein.

Analog Devices hat eine Technologie namens ADI E2B entwickelt, die eine effiziente Ethernet-Konnektivität zu Edge-Sensoren und Aktoren ermöglicht. Eines der ersten Produkte dieser Familie unterstützt eine effiziente Überbrückung von 10Base-T1S zu ISELED/ILaS, ohne dass ein Mikrocontroller auf dem Edge-Knoten erforderlich ist. Diese Technologie erleichtert die Integration von ISELED/ILaS in künftige Ethernet-basierte Architekturen im Automobilbereich. Analog Devices stellte den neuen Ethernet-to-ILaS-Bridge Chip E2B Hub AD330x vor, der in Mustern verfügbar ist.

Asteelflash, eine Tochtergesellschaft von USI (das zur ASE Holding gehört), präsentierte eine integrierte Lieferkettenlösung für die Fahrzeug-Innenraumbeleuchtung, die von Asteelflash, USI und Inova gemeinsam entwickelt wurde. Sie besteht aus Treiber-ICs, LEDs und passiven Komponenten. Das in der Lösung verwendete ILaS-Protokoll kann verschiedene Client-Module einschließlich Bus-Schnittstellen und Dekodierung sowie die Leistungsmanagementeinheit ansteuern. Das schlüsselfertige Angebot, vom End-to-End-Prozess bis zum Design-to-Manufacturing-Verfahren, soll laut USI/Asteelflash ein Plug-and-Play-Gateway für die Ambientebeleuchtung in Fahrzeugen sein.

Weitere Informationen

  • Jahr: 2023
  • Autoren: Gustl Keller

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