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Donnerstag, 09 März 2023 10:59

Gespräch des Monats: Drei Fragen an Axel Wagner

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Geschätzte Lesezeit: 1 - 2 Minuten
Axel Wagner Axel Wagner Bild: COGD

Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Interessenverbandes COGD im Gespräch.

Stockende Lieferketten stellen seit geraumer Zeit die Leiterplattenindustrie vor gravierende Probleme. War dies aus Sicht der COGD vorhersehbar?

Ja, und das nicht nur wegen Corona. Wir weisen als Industrieverband schon seit langem auf Versorgungsrisiken für die europäische Elektronikindustrie hin. Nicht nur die ständig steigende Zahl an kurzfristigen Produktabkündigungen bereitet uns Sorgen. Obsoleszenzen können ja auch durch Naturkatastrophen, geopolitische Verwerfungen, Handelsrestrektionen, gesetzliche Auflagen wie z. B. REACH etc. entstehen.

Wie sollten Unternehmen in der jetzigen Lage disruptiver Lieferketten agieren?

Momentan ist nach wie vor reaktive Schadensbegrenzung angesagt. Mit Blick auf die Zukunft können wir als COGD allen betroffenen Unternehmen aber nur dringend empfehlen, ihre gesamte Supply Chain noch einmal intensiv auf etwaige Obsoleszenzrisiken hin zu überprüfen. Effizientes Obsoleszenzmanagement beginnt definitiv schon in der Evaluierungsphase, also noch vor dem Design-In. Wer in dieser frühen Phase schludert, riskiert damit im Nachgang möglicherweise sogar Existenz des Unternehmens.

Für Aufsehen sorgte die Kooperation zwischen dem COGD und dem FED. Was muss sich beim Obsoleszenzmanagement im Leiterplattendesign verändern?

Die Erfahrung zeigt, dass Obsoleszenzmanagement seine kostenminimierende Wirkung nur dann voll entfalten kann, wenn Entwicklung, Einkauf, Logistik und Instandhaltung eng Hand in Hand arbeiten. Gemeinsames Ziel unserer Kooperation ist es deshalb, noch mehr Mitarbeiter in diesen Bereichen für die Obsoleszenzproblematik zu sensibilisieren.

Weitere Informationen

  • Ausgabe: 2
  • Jahr: 2023
  • Autoren: Markolf Hoffmann

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