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Mittwoch, 26 April 2023 11:59

Strategien für mehr Nachhaltigkeit in der Elektronikindustrie

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Geschätzte Lesezeit: 7 - 14 Minuten
Strategien für mehr Nachhaltigkeit in der Elektronikindustrie XaMaps - stock.adobe.com

Altium und die schwedische Firma Hexagon sind eine strategische Partnerschaft mit dem Ziel eingegangen, die Nachhaltigkeit im Elektroniksektor entscheidend voranzubringen. Dazu sollen geeignete Designtools und Produktionslösungen der Branche angeboten werden. Der IPC hat durch zeitgleiche Gründung des Sustainability Leadership Council beschlossen, sich stärker als bisher für Nachhaltigkeit in der internationalen Elektronikindustrie zu engagieren. Altium wird seine Erfahrungen in diesem neuen Gremium einbringen.

Das australische Software-Unternehmen Altium mit Firmenhauptsitz in San Diego (USA) hat sich in den mehr als 35 Jahren seiner Existenz einen vorderen, wenn nicht sogar weltweit führenden Platz bei Werkzeugen für die Elektronikentwicklung erarbeitet. Im Mittelpunkt steht Software zur Automatisierung des Elektronikdesigns, speziell für Leiterplatten und elektronische Baugruppen. In Fachkreisen ist die Firma vor allem für ihr PCB-Design-Tool Altium Designer bekannt [1]. Dieses vereint in einer einheitlichen Designumgebung Schaltplan, Layout und alles andere, was man zum Designen von Leiterplattenbaugruppen benötigt.

Abb. 1: Zymbit nutzte CircuitStudio, um eine neue Klasse von IoT-SicherheitsmodulenAbb. 1: Zymbit nutzte CircuitStudio, um eine neue Klasse von IoT-SicherheitsmodulenNoch zwei weitere Tools als ‚Ableger' bzw. ‚Sparvarianten' des kostenpflichtigen, recht komplexen Werkzeugs Altium Designer werden Interessenten seit mehreren Jahren als Ergänzung für die Elektronikentwicklung angeboten:

  • CircuitStudio
  • CircuitMaker

CircuitStudio ist ein professionelles, jedoch kostengünstiges PCB-Design-Tool für Einsteiger. Mit ihm arbeiten viele Firmen, die durchaus anspruchsvolle Elektronik entwickeln. Die Ingenieure der kalifornischen Firma Zymbit beispielsweise nutzten die DRC- und 3D-Modellierungsfunktionen in CircuitStudio, um erste Prototypen von Sicherheitsmodulen zu erstellen, die dann in weniger als sechs Wochen funktionsfähig und quasi produktionsreif waren (Abb. 1).

CircuitMaker beinhaltet eine kostenlose Schaltplan- und PCB-Designsoftware, die auf der Altium Designer-Technologie basiert. Sie wird vor allem für Hersteller, Open Source und gemeinnützige Organisationen bereitgestellt und verwendet eine entsprechend optimierte Benutzeroberfläche sowie eine leistungsstarke Engine (Abb. 2). Damit sollte seit 2015 ein Äquivalent für kostenlose ‚Konkurrenz'-Tools wie Eagle, KiCAD, gEDA und DesignSpark verfügbar sein.

Abb. 2: Screenshot eines mit CircuitMaker bearbeiteten DesignsAbb. 2: Screenshot eines mit CircuitMaker bearbeiteten Designs

Steter Fortschritt

Wer die Pressemitteilungen von Altium über die Jahre verfolgt hat, wurde Zeuge der zielstrebigen Weiterentwicklung der Tools, die sich in ihren regelmäßigen Updates äußert. Im Jahr 2019 beispielsweise brachte Altium die Release Altium Designer 20 auf den Markt. Mit ihr ging das Unternehmen einen bedeutenden Schritt in Richtung einer noch einfacheren, modernen und leistungsstarken PCB-Design-Software. In die damalige neue Version von Altium Designer sind mehr als zwei Jahrzehnte Erfahrung eingeflossen. Sie zeigte sich etwa in einem schnelleren Schaltplaneditor, in High-Speed-Design oder erweiterten interaktiven Router-Funktionen. Insgesamt wurden in Altium Designer 20 über 200 Verbesserungen integriert, die Anwender der Werkzeuge vorgeschlagen hatten.

Ab 2018 arbeitete die Altium LLC an einem qualitativ neuen Ziel, nämlich die Elektronikindustrie durch eine digitale Plattform auf Cloud-Basis zu transformieren. Sie sollte das Design mit der Lieferkette und der Fertigung verbinden und kollaboratives Arbeiten ermöglichen. Durch die Einführung von Altium 365 entsprach der Softwareanbieter dem globalen Trend zur Cloud-Nutzung in komplexen Arbeitsprozessen. Zur praktischen Umsetzung wurde im Jahr 2021 als Host AWS (Amazon Web Services) für die Cloud-Plattform Altium 365 gewählt. Diese vereint PCB-Design, MCAD, Datenmanagement, Komponentenbeschaffung sowie die Fertigung [2, 3].

Damit eröffnete die Plattform eine damals neue Dimension der Entwicklungsarbeit. Sie ermöglicht eine nahtlose Zusammenarbeit mehrerer räumlich voneinander entfernter Teams über den gesamten PCB-Design-und -Produktionsprozess hinweg und verbindet das Elektronikdesign mit der Fertigung auf neue Art (Abb. 3). Da sie Cloud-basiert ist, muss nichts bei den Firmen selbst installiert werden, es sind keine Server zu konfigurieren und Updates zu installieren. Man kann von überall aus arbeiten, mit jedem Teammitglied remote verbunden sein, was sich spätestens während der Corona-Epidemie als Vorteil erwiesen haben sollte.

Abb. 3: Symbolisierung der Vorteile und Möglichkeiten von Altium 365Abb. 3: Symbolisierung der Vorteile und Möglichkeiten von Altium 365Das Unternehmen geht jetzt auf seinen Internetseiten so weit, bei Altium 365 von dem ‚weltweit vertrauenswürdigsten PCB-Design-System' zu sprechen, was natürlich einen extrem hohen Selbstanspruch bedeutet [2]. Dieser besteht darin, solche Software-Tools anzubieten, die PCB-Designer, Bauteileanbieter und Hersteller noch enger verbinden und sie in die Lage versetzen, Elektronikprodukte schneller und effizienter als je zuvor entwickeln und herstellen zu können. Doch die Zeiten ändern sich und es stehen neue Herausforderungen an.

Umwelt – neue Zukunftsanforderungen

Bei genauerem Hinsehen kann man feststellen, dass sich die bisher bei Altium Designer bzw. Altium Designer 365 herausgebrachten Releases hauptsächlich auf die Weiterentwicklung der technischen und organisatorischen Möglichkeiten der Tools bezogen. In der Zeitspanne Januar bis März 2023 ging es bei Altium Designer 365 unter anderem um folgende Themen:

  • Vergleichsfunktionen von Altium 365 für Schaltplan-, Stücklisten- und Gerber-Dateien
  • Export der Projekthistorie
  • Versionskontrolle für die Teileauswahl
  • ODB++ im Altium 365 Standalone Viewer
  • Simulations-Uploads in Altium 365

Wenig ist bisher dagegen bei Internetrecherchen bezüglich Altium zu Themen wie Einbeziehung künstlicher Intelligenz (KI) und von Umweltfragen in den Entwicklungs- und Produktionsprozess zu finden. Wie intensiv aber an der Einbindung von KI in den Designprozess (Schaltungsentwicklung, Board- und Baugruppendesign, Produktion) international bereits gearbeitet wird, berichtete diese Fachzeitschrift seit 2021 mehrfach, so in [4]. In der kommenden Plus 5/2023 wird am Beispiel von Powerkonvertern erklärt werden, wie durch Einsatz von KI im Designprozess deren Kennwerte (Wirkungsgrad, Zuverlässigkeit, Volumen, Materialverbrauch …), also letztlich deren Umwelt-Fußabdruck (footprint), deutlich verbessert werden können. Altium hat also aus Sicht der Nachhaltigkeit noch großes Potential für die Weiterentwicklung seiner Werkzeuge. Werden Fortschritte in Nachhaltigkeitsfragen über Altium 365 in der Cloud möglichst vielen Firmen zugänglich gemacht, könnte der EDA-Tool-Anbieter aus Umweltsicht eine große Hebelwirkung in der Elektronikbranche erreichen.

In den letzten Jahren hat sich wegen der zunehmenden Umweltprobleme und der von vielen Regierungen beschlossenen Umweltziele der Druck auf die Unternehmen entschieden vergrößert, die Umweltproblematik wesentlich stärker als bisher in ihrer Arbeit zu berücksichtigen, und zwar sowohl in ihren Produkten als auch in deren Entwicklungs- bzw. Produktionsprozessen. Nachhaltigkeit wird stetig zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor.

Zwar gingen schon seit Mitte der 1990er Jahre insbesondere von japanischen Elektronikkonzernen bemerkenswerte Aktivitäten zur Verbesserung der Umweltbilanzen sowohl ihrer Fertigungen als auch ihrer Produkte aus (3R: Reduce, Reuse, Recycling), doch konnten diese bisher nicht im erforderlichen Maß auf die globale Elektronikindustrie ausgeweitet werden. Weil für die Umwelt wesentliche Produktparameter bereits im Designprozess festgeschrieben werden, kommt den Entwicklern von Designtools wie Altium eine Kernaufgabe zu.

Wie eine Anfang März 2023 von Altium veröffentlichte Pressemitteilung erkennen lässt, will sich der Softwareprovider der Umweltproblematik zukünftig verstärkt zuwenden. Geht man außerdem von einer Pressemitteilung aus, die der IPC ebenfalls im März 2023 publizierte, sieht der amerikanische Fachverband es als wünschenswert an, dass Altium unabhängig von seinem Kundenkreis auch in der gesamten Elektronikindustrie eine wichtige Vermittlerrolle für umweltgerechte Elektronik übernimmt, z. B. durch die Mitarbeit bei der Gestaltung entsprechender Standards [5].

Kooperation von Hexagon und Altium für mehr Nachhaltigkeit

Die vorn erwähnte Pressemitteilung von Altium informiert darüber, dass die Manufacturing Intelligence Division von Hexagon und Altium eine strategische Partnerschaft mit dem Ziel eingegangen sind, die Umweltverträglichkeit bei Design und Fertigung von Elektronik zu verbessern. Die Partnerschaft kombiniert die Expertise von Hexagon bei der Nutzung von Daten aus Design und Engineering, Fertigung und Messtechnik mit den Stärken von Altium im PCB-Design und in der Elektroniklieferkette. Den Kunden von Altium soll geholfen werden, die Auswirkungen von Produktentwicklungsentscheidungen auf die Nachhaltigkeit von Elektronik und insbesondere von intelligenten Produkten besser zu verstehen.

Die Partner erkennen die erheblichen Auswirkungen an, die die Elektronikindustrie auf die Umwelt hat. Ihre Kooperation zielt darauf ab, durch die Einführung neuer Tools und Lösungen die Branche dabei zu unterstützen, nachhaltiger zu werden und somit positive Veränderungen herbeizuführen.

Die Partnerschaft wird die Nexus-Plattform von Hexagon und die Altium 365-Plattform integrieren, um vier Schlüsselbereiche zu adressieren:

  • Nachhaltigkeit in der Herstellung: Unterstützung von Herstellern bei der Identifizierung und Implementierung nachhaltigerer Herstellungsprozesse und -technologien, die Abfall reduzieren helfen und die Umweltbelastung durch kontinuierliche Verbesserung minimieren
  • Design für Nachhaltigkeit: Unterstützung von Ingenieuren mit datengesteuerten Arbeitsabläufen, die fortschrittliches simulationsgestütztes Design, virtuelles Prototyping und Qualitätsprüftechniken verwenden, um nachhaltige Produkte mit den richtigen Materialien, Design- und Herstellungsprozessen zu entwickeln
  • Förderung von Innovation: Zusammenarbeit mit dem Markt zur Entwicklung neuer Lösungen, die den sich ändernden Marktanforderungen gerecht werden und aktuelle und zukünftige Herausforderungen angehen, beispielsweise durch das Start-up-Ökosystem und das Unterstützungsprogramm Sixth Sense von Hexagon
  • Unternehmenslösungen: Bereitstellung von Lösungen, die der Elektronikindustrie überzeugende Geschäftsunterscheidungsmerkmale bieten und den höheren Bedarf der intelligenzintensiven Unternehmen an Innovation für Nachhaltigkeit berücksichtigen

Die Kooperation ist weitreichend angelegt. Die Entwicklungsarbeiten für das Jahr 2023 und darüber hinaus konzentrieren sich darauf, erste Lösungen für die Reduzierung von eWaste (Elektronikschrott) durch die Verfolgung der Kohlendioxidauswirkungen und Verbesserungen der Recyclingfähigkeit bereitzustellen. Diese sollen über die Nexus Digital Reality-Plattform von Hexagon und das Elektronikdesign der Altium 365-Plattform verfügbar gemacht werden. Erhöhung der Recyclingfähigkeit bedeutet, dass man Werkzeuge entwickeln und implementieren muss, die einerseits Empfehlungen zu besser recycelbaren Komponenten und Materialien geben und andererseits Empfehlungen zu besser recyclingfähiger Konstruktion von Baugruppen als auch Geräten. Das sind aber auch diejenigen Arbeitsbereiche, die bisher beim IPC deutlich vernachlässigt wurden.

„Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Diskussionspunkt auf der Agenda von Führungskräften fast aller Unternehmen in unserer Branche“, äußerte Ted Pawela, Chief Ecosystem Officer bei Altium. „Unsere Partnerschaft mit Hexagon wird echte Fortschritte bei der Nachverfolgung und Berichterstattung ermöglichen – und vor allem – Verbesserungen bei den wichtigsten Nachhaltigkeitskennzahlen, die unsere Kunden berücksichtigen müssen. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit IPC und Hexagon, um dazu beizutragen, eine nachhaltigere Zukunft für die Industrie zu schaffen.“

IPC strebt Breiteneffekt an

Es ist nicht verwunderlich, dass der weltweit tätige US-Branchenverband IPC erklärte, dass er der angekündigten Partnerschaft von Altium und Hexagon unterstützend zur Seite steht, denn Altium ist bereits in verschiedenen Gremien des Verbandes aktiv. So führte John Mitchell, Präsident und CEO des IPC, in einer Pressemitteilung folgendes aus: „Der IPC gratuliert Altium und Hexagon zu ihrer Partnerschaft, die mithelfen soll, die Nachhaltigkeit zu verbessern. Altiums Expertise im PCB-Design und in der Lieferkette, kombiniert mit Hexagons Mess- und Analysefähigkeiten, stärkt die Position des Unternehmens als eine führende Autorität für die Elektronikindustrie dann auch in Bezug auf ökologische Nachhaltigkeit.“ Der IPC sieht Altium als einen geschätzten Partner bei zukünftigen IPC-Initiativen insbesondere für neue Standards und als Mitglied des im März 2023 gegründeten IPC Sustainability Leadership Council [6]. Es ist wohl kein Zufall, dass zeitgleich Altium seine neue Partnerschaft mit Hexagon und der IPC die Gründung des Council verkündeten. Es sieht nach einer konzertierten Aktion aus, um in diesen Fragen endlich deutlich vorwärts zu kommen.

Zu den Gründen für die Berufung dieses neuen internationalen Arbeitsgremiums äußerte sich der IPC in der Pressemitteilung in Kurzform so:

  • Anerkennung der Notwendigkeit, die dringendsten Nachhaltigkeitsherausforderungen zu identifizieren, zu verstehen und anzugehen, mit denen die Elektronikindustrie konfrontiert wird
  • Erstellung eines strategischen Plans, um die Themen zu bearbeiten, die auf Basis einer branchenweiten Wesentlichkeitsbewertung durch das Council ermittelt wurden
  • Erstellung eines entsprechenden Arbeitsplans für die zu lösenden Detailaufgaben

In den Leadership Council wurden Vertreter folgender Unternehmen berufen:

  • AT&S
  • Altium
  • BAE Systems
  • Flex
  • Intel
  • Jabil
  • NGC
  • Siemens
  • TTM Technologies
  • Zollner

Straffes Council-Arbeitsprogramm

Der Leadership Council ist branchenübergreifend angelegt. Er besteht aus Nachhaltigkeitsexperten von PCB-Design- und -Produktionsunternehmen, Elektronikfertigungsdienstleistern und Erstausrüstern aus verschiedenen Produktsektoren. Der Rat plant, sich alle zwei Wochen zu treffen, um Strategie- und Roadmap-Em-pfehlungen zur Bewältigung der Nachhaltigkeitsherausforderungen der Branche zu entwickeln.

Dr. Kelly Scanlon, Lead Sustainability Strategist beim IPC, sagte: „Wir hören von der Branche, dass es ein Gleichgewicht zwischen aktuellen und sich entwickelnden regulatorischen Anforderungen mit praktischen und realistischen Lösungen geben muss, zum Beispiel spezifische Schulungen, Interessenvertretung und Standards, die die Fähigkeit der Branche harmonisieren, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.“ Das Gremium hat sich das Ziel gestellt, bis August 2023 Empfehlungen für einen Nachhaltigkeitsstrategieplan vorzulegen. Das ist ein sehr ambitioniertes Vorhaben.

Starke europäische Komponente

Es ist zu ersehen, dass sich unter den zehn teils weltweit bekannten Großunternehmen mit AT&S, BAE Systems, Siemens und Zollner vier namhafte europäische Konzerne befinden. Altium wird voraussichtlich aus Designsicht eine führende Rolle in dem Konsortium übernehmen müssen, wobei, wenn als wichtiger Richtpunkt für die Realisierung von mehr Nachhaltigkeit auch KI Eingang in das Leitgremium finden sollte, AT&S bereits Erfahrungen zum Einsatz von KI in der PCB-Produktion beisteuern könnte. Andererseits hätten die Board-, Baugruppen- und Gerätehersteller die Möglichkeit, Altium auf dem Umweltsektor einen eventuell notwendigen Rückenwind zu geben. Hexagon als Erfahrungsträger in der stetig an Bedeutung gewinnenden Nachhaltigkeit dürfte über Altium indirect ebenfalls eng in die Arbeit des Council eingebunden werden. Am Rande sei noch angemerkt, dass sich unter den zehn Firmen auch solche mit Vorreiterposition in anderen wichtigen Sektoren befinden. So wurde Flex von Ethisphere, einem weltweit führenden Analyse- und Bewertungsunternehmen mit Sitz in Scottsdale, Arizona, bei der Definition und Förderung von Standards für ethische Geschäftspraktiken als eines der ethischsten Unternehmen der Welt 2023 in der Kategorie „Industrielle Fertigung“ ausgezeichnet. Es ist leicht zu verstehen, dass Nachhaltigkeit und Unternehmensethik eng miteinander verflochten sind und zukünftig als eine notwendige Einheit in der Unternehmenspraxis betrachtet werden müssen. Eigentlich bilden Ethik, Nachhaltigkeit und KI nach Meinung des Autors eine ‚heilige Dreieinigkeit', die anspruchsvollen zukünftigen Firmenstrategien zugrunde liegen müsste.

Wer ist die Hexagon AB?

Vor fast 25 Jahren gegründet, hat sich das schwedische Unternehmen mit Hauptsitz in Stockholm zum heute weltweit führenden Anbieter von digitalen Realitäten und autonomen Lösungen entwickelt. Es hat sich das Ziel gesetzt, die Welt in eine nachhaltige Zukunft zu führen und betreibt diese Arbeit in acht Geschäftsbereichen. Diese umfassen große Bereiche der Wirtschaft. Die von Altium als Partner ausgewählte Manufacturing Intelligence Division ist eine der Acht. Das Unternehmen hat Vertretungen in Form von Büros in vielen Ländern der Welt, in Deutschland allein 24. Abbildung 4 zeigt, in welchen Etappen sich die Firma an das heutige Hauptarbeitsgebiet Nachhaltigkeit ‚herangearbeitet' hat.

Abb. 4: Entwicklungsetappen von HexagonAbb. 4: Entwicklungsetappen von HexagonHexagon schafft, erfasst und liefert Mehrwert für zwei Megaökosysteme: Menschen und Produktion. Zu den Ökosystemen, die sich am unmittelbarsten auf die Menschen auswirken, gehören Städte und Nationen, Verteidigung, Gebäude und Infrastruktur. Zu den Produktionsökosystemen gehören Produktionsstätten, Industrieanlagen, Minen und landwirtschaftliche Betriebe (Abb. 5).

Abb. 5: Hexagon arbeitet für zwei MegaökosystemeAbb. 5: Hexagon arbeitet für zwei MegaökosystemeZum Abschluss dieses Beitrags soll noch ein kurzer Blick auf die Manufacturing Intelligence Division von Hexagon geworfen werden, denn diese will für Altium und damit für große Teile der Elektronikindustrie in den kommenden Jahren eine bedeutende Rolle spielen. Das lässt sich zumindest aus den nachfolgenden, mit großem Anspruch behafteten Äußerungen von Unternehmensmanagern herauslesen. Sie unterstreichen auch, in welche Richtung Altium zukünftig zu gehen gedenkt.

„Nachhaltigkeit hat für Hexagon höchste Priorität“, konstatierte Parth Joshi, Chief Product and Technology Officer der Division Manufacturing Intelligence von Hexagon. „Wir freuen uns, mit Altium zusammenzuarbeiten und seine Elektronikkompetenz und Software zu nutzen, um unseren Kunden umfassendere Lösungen anzubieten. Gemeinsam haben wir die Vision, die Art und Weise zu verändern, wie Nachhaltigkeit in der Elektronikbranche betrachtet, implementiert und angenommen wird. Wir engagieren uns für die Entwicklung und Implementierung nachhaltiger Herstellungsprozesse und offener digitaler Technologien, die unseren Kunden helfen, Ineffizienzen zu beheben, ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren und eine Kreislaufwirtschaft einzuführen.“

Weiter wird ausgeführt: „Der Geschäftsbereich Manufacturing Intelligence von Hexagon ermöglicht es Herstellern, grenzenlos innovativ und kreativ zu sein. Unsere Lösungen unterstützen die Optimierung während des gesamten Produktlebenszyklus' und geben Entwicklern die Möglichkeit, bessere Produkte auf neue, innovative Weise für die Menschen und den Planeten herzustellen. Ganz gleich, ob Mitarbeiter Produkte erfinden, entwerfen, herstellen, testen oder warten, der Geschäftsbereich Manufacturing Intelligence von Hexagon versetzt sie in die Lage, grenzenlos zu kreieren.“

Weiter heißt es: „Unsere Technologien beseitigen die Grenzen des Möglichen und befähigen Hersteller, die Welt, die wir kennen, durch Fertigungsinnovationen neu zu definieren. Vom Konzept bis zum Ende der Lebensdauer bieten unsere Lösungen Optimierungen über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg, indem sie Design, Simulation, Tests, Materialauswahl, Konstruktionsplanung für die Fertigung, Produktion, Inspektion und Leistung in der realen Welt transformieren.“

Das Smart-Manufacturing-Portfolio von Hexagon unterstützt den gesamten Produkt- und Produktionslebenszyklus, erschließt Potenziale, löst Probleme, bevor sie auftreten, und sorgt für erhebliche Gewinne. Indem wir die physische und die digitale Welt durch Hardware und Software zusammenbringen, geben wir Machern die Freiheit, Ideen zu entwickeln, zu erforschen, es gleich beim ersten Mal richtig zu machen und die Produktion nachhaltig zu skalieren. Unser Ziel ist, den Kreislauf von Kosten, Qualität, Innovation und Nachhaltigkeit zu schließen, um auf neue innovative Weise bessere Produkte zu schaffen.

Referenzen

[1] www.altium.com/de/altium-designer
[2] www.altium.com/documentation/altium-365
[3] www.altium.com/company/newsroom/press-releases/altium-and-aws-collaborate-advance-electronic-design
[4] Plus 9-11/2021
[5] https://hexagon.com/company/newsroom/press-releases
[6] www.ipc.org/news-release/new-ipc-sustainability-electronics-leadership-council-address-industry-sustainability

Weitere Informationen

  • Ausgabe: 4
  • Jahr: 2023
  • Autoren: Dr. Hartmut Poschmann

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