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Freitag, 28 April 2023 11:59

Auf den Punkt gebracht: Fachkräftemangel und Digitalisierung treiben den Robotermarkt an

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Geschätzte Lesezeit: 3 - 5 Minuten
Pick-and-Place-Bestückung einer Leiterplatte mit Bauelementen Pick-and-Place-Bestückung einer Leiterplatte mit Bauelementen Bild: SweetBunFactory/AdobeStock

Roboter arbeiten das ganze Jahr 24 Stunden am Tag, ohne Pause, sie kennen keinen Urlaub, sind nie krank und erledigen ihre Aufgaben in konstanter, reproduzierbarer Qualität. Mit dem Einsatz von KI und immer komplexeren Steuerungen haben sich auch die Arbeitsinhalte vergrößert. Dadurch entstehen neue Geschäftsmodelle wie ‚Roboter as a Service', die auch durch den demographischen Wandel beschleunigt werden.

Weitere Markttreiber: Wesentliche Markttrends sind das Re- und Nearshoring der Produktion zur Sicherung der Lieferketten. Ziel ist die Erhöhung der Resilienz und Flexibilität. Durch kostengünstige Robotik werden neue Kundensegmente erschlossen und Out-of-the-Box-Lösungen mit einfacher Einrichtung und Installation schaffen neue Anwendungen. High Mix- und Low-Volume-Produktion entsteht durch die wachsende Nachfrage nach hochgradig kundenspezifischen Produkten. Diese ist aber arbeitsintensiv und schafft aufgrund des Fachkräftemangels Bedarf für Robotiklösungen. Über allem steht die Idee einer ‚Industrie 4.0' mit einer vollständig digitalisierten Produktion vom Auftragseingang bis zur Auslieferung. Die Anwendungsgebiete sind vielfältig. Sie reichen von der Logistik über die Landwirtschaft bis zu Operationsrobotern in der Chirurgie und professionellen Reinigungsrobotern.

Cobots eröffnen neue Freiheitsgrade

Cobots sind kollaborative Roboter, die ohne Sicherheitskäfige direkt mit den Menschen interagieren. Dazu müssen höchste Sicherheitsanforderungen erfüllt werden. Erforderlich hierfür sind schnelle und präzise Sensoren, Mikrocontroller mit Safety-Funktionen und ein effiziente Leistungselektronik.

Roboter sind längst die Arbeitstiere an den Produktionslinien in modernen Fabriken. Hersteller weltweit profitieren durch gesteigerte Produktivität und Kostenoptimierung.

Vor dem Hintergrund von Industrie 4.0 und Smart Factory revolutionieren nun Industrieroboter der neuesten Generation die traditionellen Produktionsprozesse. Cobots arbeiten mit Menschen zusammen, unterstützen sie in den jeweiligen Fertigungsprozessen und steigern dank ihrer hochpräzisen und sicheren Arbeitsweise die Qualität der gefertigten Produkte.

Wachstumsmarkt Industrieroboter +14 % p. a.

Der Gesamtbestand an Industrierobotern betrug im Jahr 2021 weltweit 3,5 Mio. Einheiten, bei einem Wachstum seit 2016 von durchschnittlich 14 % p. a. (Abb. 1). Chinas operativer Bestand an Industrierobotern wächst durchschnittlich 28 % p. a. und übersteigt im Jahr 2021 mit insgesamt 1,2 Mio. Einheiten (+ 27 %) die Millionengrenze. Der japanische Bestand stieg um 5 % auf knapp 400.000 Einheiten im Jahr 2021. Der europäische Bestand an Robotern beträgt knapp 700.000 Einheiten.

plus 2023 04 094 neuAbb. 1: Jährliche Installation von Industrierobotern in Tausend Einheiten (Daten: VDMA)

3/4 der weltweiten Roboter-Installationen in fünf Ländern

Die fünf wichtigsten Märkte für Industrieroboter sind China, Japan, die Vereinigten Staaten, Süd-Korea und Deutschland. Auf diese Länder entfallen 78 % der weltweiten Roboter Installationen. (Tab. 1)

ABB KUKA CLOOS NACHI COMAU NEURA ROBOTICS DAIHEN
OMRON DÜRR Panasonic EPSON RISONG ESTUN ROBOTICS STÄUBLI
FANUC UNIVERSAL ROBOTS GÜDEL WITTMANN Kawasaki YASKAWA YUANDA ROBOTICS
Tab. 1: Große international tätige Hersteller von Industrierobotern (Daten: IFR)

Robotermontage der Batteriezellenmodule bei einem ‚Battery Electric Vehicle‘ (BEV)Robotermontage der Batteriezellenmodule bei einem ‚Battery Electric Vehicle‘ (BEV)China ist seit 2013 der größte Industrierobotermarkt der Welt. 2021 hat die Volksrepublik 52 % der Gesamtinstallationen auf sich vereinigt. Auch Japan weist ein überdurchschnittliches Wachstum bei Roboterinstallationen auf, obwohl das Land bereits ein sehr hohes Maß an Automatisierung in der Industrieproduktion aufweist. Auf das Land entfielen 9 % der weltweiten Roboterinstallationen im Jahr 2021. Auf die Vereinigten Staaten entfielen 7 % der Roboterinstallationen. Die Vereinigten Staaten verdrängten mit 7 % Süd-Korea auf den dritten Platz mit 6 % der jährlichen Roboterinstallationen. Deutschland ist der fünftgrößte Robotermarkt weltweit, mit dem 4. Platz bei einer Installationsrate von 5 % in 2021.

Elektronikindustrie Spitzenreiter bei Installationen (Abb. 2)

Abb. 2: Jährliche Roboterinstallation nach Industriezweigen/Welt (1.000 Einheiten) Daten: IFRAbb. 2: Jährliche Roboterinstallation nach Industriezweigen/Welt (1.000 Einheiten) Daten: IFR

Abb. 3: Roboterdichte in der Automobilindustrie 2021 – Installierte Roboter pro 10.000 Beschäftigte (Daten: IFR)Abb. 3: Roboterdichte in der Automobilindustrie 2021 – Installierte Roboter pro 10.000 Beschäftigte (Daten: IFDie Elektronikindustrie überholte die Automobilindustrie in Bezug auf die jährlichen Roboterinstallationen im Jahr 2020 und behauptete diese Position auch 2021, mit 26 % (+ 1%) aller installierten Roboter. (Abb. 3) Die Automobilindustrie folgte mit 23 % der Installationen (+ 2 %), hauptsächlich getrieben durch das Segment der Zulieferer. Die Metallindustrie und der Maschinenbau installierten 12 % (+ 1 %), die Kunststoff- und Chemieindustrie (5 %) und der Lebensmittel- und Getränkeindustrie (3 %). Zu beachten ist, dass bei 20 % der Roboterinstallationen (- 2 %) keine Informationen über die Kundenindustrie vorliegen.

Auf den Punkt gebracht

Auch bei Industrie-Robotern hat sich China seit 2013 an die weltweite Spitze von Installationen gesetzt. 2021 wurden 268.000 neue Roboter installiert, bei einem Bestand von 1,2 Millionen Einheiten.

Die japanische Industrie, obwohl bereits hoch automatisiert, steht auf Rang 2 mit 47.000 Installationen im Jahr 2021 bei einem Wachstum von + 22 %.

Die USA schafft Rang 3 mit 35.000 neuen Installationen (+ 14 %) und Platz 4 Südkorea mit 31.000 Installationen (+ 2 %).

Den fünften Platz belegt Deutschland mit 24.000 Installationen (+ 6 %) in 2021.

Kein Zweifel, mit einem durchschnittlichen Wachstum von 14 % p. a. ist der Robotermarkt ein florierender Markt. Dabei ist das Potential riesengroß, wenn man nur an Service-Roboter im Bereich der Altenpflege oder im Krankenhaus denkt. Hier geht Japan mutig voran. Das Henn-Na Hotel im japanischen Nagasaki ist weltweit einzigartig. Denn in diesem Gasthaus arbeiten überwiegend Roboter. In der Vergangenheit waren Roboter Maschinen, die programmierte Aufgaben erledigt haben. Durch die Verknüpfung mit KI entstehen nun lernende Roboter, die durch maschinelles Lernen ihre Fähigkeiten sukzessive verbessern.

Ein spannender Zukunftsmarkt mit viel Elektronik.

Bleiben Sie uns auch im 2. Quartal gewogen.

Ihr
Hans-Joachim Friedrichkeit

Weitere Informationen

  • Ausgabe: 4
  • Jahr: 2023
  • Autoren: H. J. Friedrichkeit

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