Armin Rahn
Prof. Rahn ist ein weltweit tätiger Berater in Fragen der Verbindungstechnologie. Sein neues Buch über ‚Spezielle Reflowprozesse‘ erschien vor Kurzem beim Leuze Verlag. Er ist erreichbar unter [email protected], wohin auch Anfragen über In-Haus Seminare gerichtet werden können.
Eins, zwei, drei! Im Sauseschritt läuft die Zeit…
Trotz oder gerade Einsteins wegen haben die Physiker nach wie vor Schwierigkeiten mit der Zeit. Vor allem aus dem All oder aus einem der nicht billigen Beschleuniger kommen immer wieder Daten an, die irgendwie nicht leicht mit der Theorie zwischen Licht und Zeit in Einklang zu bringen sind [2]. Auch zu den Problemen, die Psychologen mit großem Aufwand studieren, gehört individuell empfundene Zeit [3]. Warum sollte es Lötern da anders gehen?
Von Lötzinn und Unsinn
„Der Sinn – und dieser Satz steht fest – ist stets der Unsinn, den man lässt“, wandelte der Philosoph Odo Marquard Wilhem Busch ab [1]. Wie so oft haben Entscheidungen mehrere Seiten: Blei ist giftig und gefährlich, aber das Bleiverbot durch RoHS ist dennoch zu hinterfragen.
Den Teufel mit dem Beelzebub austreiben
Kolumne: Jetzt geht Ihnen ein Licht auf
Bereits der Evangelist [1] war wohl zu spät dran, und Edisons Glühbirnen werden dem Alter dieser Redewendung gleich gar nicht gerecht. Konsequenterweise bebildern wir die Weihnachtsausgabe der Kolumne ‚Anders gesehen' mit einer umweltschonenden LED-Leuchte. Hauptattraktionen bei Light Emitting Diodes sind das Verhältnis zwischen Lumen und Watt sowie ihre Lebenserwartung.
Die Hände in Unschuld waschen
Zur gegenwärtigen Pandemie ist die Presse voller guter Ratschläge. Besonders das Händewaschen wird betont. Anleitungen für jene, die es nicht bereits als kleine Kinder von den Eltern gelernt haben, werden vielfach angeboten. Dabei machen es die Chirurgen (seit etwa Ignaz Semmelweis [1818–1865]) vor der Operation völlig anders. Waschen ist auch bei der Herstellung elektronischer Produkte Thema.
Alle Jahre wieder [1]
Während alle, die das Erscheinen von Neowise versäumt haben, nun 5825 Jahre warten müssen, brauchen sich christliche Kinder jeweils nur ein Jahr gedulden, bis ein geschweifter Stern wieder auftaucht – in zahllosen, meist elektrifizierten Kopien zumindest, sobald es demnächst weihnachtet. In der elektronischen Industrie hingegen geben die Neuerungen den Stab weitaus schneller weiter und die wachsende Durchdringung des Alltags durch Elektronik ist für den Durchschnittsbürger oft nicht mehr bemerkbar.
Äpfel mit Birnen vergleichen
Kann man nun oder kann man es nicht: Äpfel und Birnen vergleichen? Nun, es hängt von den Kriterien ab, die man sich vorgibt. Da wären Farbe oder Geschmack, der Zucker- oder Vitamingehalt sowie der Anwendungsfall, sprich: die gefüllten Torten und Kuchen, die man daraus zubereiten möchte. Und einem guten Bauernmost geben ein paar Birnen, was auch noch so viele von den richtigen Äpfeln nicht können – und umgekehrt.
Alles Vortreffliche ist ebenso schwierig wie selten
Ach, wäre die Welt doch so ideal, wie man sie sich insgeheim wünschte. Dann wäre vielleicht auch bei der Herstellung elektronischer Ware die Leiterplatte so ausgelegt, dass man sie tatsächlich bestücken und löten könnte, ohne dazu Kopfstände vollführen zu müssen. Aber wo findet man denn etwa eine Layouterin, die nicht nur ihren Beruf gelernt hat, sondern mit der Zeit geht? Schnelllebig, wie nun mal das elektronische Handwerk ist, kann man sich nicht auf seinen vier (oder sind es bereits mehr?) Buchstaben ausruhen.
Kolumne: Wenn Du zunächst keinen Erfolg hast, versuch‘s halt nochmal
Welch eine wunderbare und traditionelle Idee, die Kinder verinnerlichen, wenn sie sich die Knie aufschlagen beim Radfahren lernen und nun schon zum zehnten Mal hingefallen sind: Einmal mehr Aufstehen als Hinfallen birgt den Erfolg. Was Sie damals lernten, wenden Sie später auch in anderen Situationen an, zum Beispiel wenn Sie eine Baugruppe reparieren.
Kolumne: Weich wie Butter
Butter wird sehr kontrovers diskutiert. Dabei ist sie der Gesundheit zuträglicher, als ihr schlechter Ruf vermuten lässt. Zudem hat sie weniger Kalorien als das als so gesund propagierte Olivenöl. Nicht ausdiskutiert ist nur noch die Frage, wie die richtige Streichfähigkeit erreicht werden darf. Bei Lotpaste ist es ähnlich – nicht bezüglich Gesundheit oder Kalorien, aber bei Viskosität und Rheologie. Auch stellt sich die Frage der Haltbarkeit. Dem Löter steht erst einmal ein mysteriöses Mus [2] gegenüber, mit dem er ohne weitere Prüfung einfach seinen Drucker füttert. Um das Endergebnis zu sichern, wäre es aber angeraten, sich über dieses Gemisch eingehender zu informieren.