LOPEC, Messe München, Kongress und Fachmesse
Die LOPEC (Large-area, Organic & Printed Electronics Convention) ist die führende internationale Veranstaltung für gedruckte Elektronik. Vom 28. Februar bis zum 2. März tagt in München der entsprechende Kongress mit rund 180 Vorträgen, am 1. und 2. März präsentieren in der Messestadt um die 170 Aussteller ihre Produkte und Innovationen.
Leitfähige Kunststoffe und Tinten, die großflächig und kostengünstig auf Folie, Papier, Glas oder Textilien gedruckt werden, bieten erhebliche Vorteile gegenüber konventioneller Elektronik: sie ermöglichen dünne, flexible und transparente elektronische Komponenten für Bereiche wie Unterhaltungselektronik, Verpackung , Automobil, Pharmazeutik, Energie oder Weiße Ware. Mit ihr werden Autos möglich, die ihre Farbe auf Knopfdruck ändern, organische Solarzellen für den Innen- und Außenbereich oder Sensorbänder für die Detektion von Nässe in Gebäuden. Auch rückt das Thema gedruckte ‚Grüne Elektronik' in den Fokus der LOPEC, wofür sich besonders der Co-Veranstalter oe-a (Organic and Printed Electronics Association) und Dr. Cloé Bois vom ici (Printability and Graphic Communications Institute, Kanada) einsetzen.
Das üppige Kongresspogramm wartet mit rund 180 Vorträgen auf, viele davon in parallelen Zeitslots. Dies stellt ohne Frage die Besucher vor die Qual der Wahl. In der PLUS-Redaktion wecken vor allem folgende Beiträge unser Interesse:
Dienstag, 28. Februar
- 9:30 Uhr – 10:15 Uhr: Dr. Erika Rebrosova (Sun Chemical Corp.) spricht über Tinten für gedruckte Elektronikanwendungen und stellt die neuesten Druckfarbentechnologien vor, die die HMI-Anwendungen voranbringen sollen.
- 11:30 Uhr - 12:15 Uhr: Prof. Eugenio Cantatore (Technische Universität Eindhoven) gibt einen Kurs über den Entwurf und die Simulation von Schaltungen und Systemen auf der Grundlage organischer Materialien. Teilnehmer sollen in der Lage sein, den Entwurfsablauf eines komplexen Systems auf der Basis organischer Materialien zu beschreiben, die wichtigsten für den Entwurf erforderlichen Simulationen aufzulisten und Details zum Entwurfsablauf von OTFT-basierten Schaltungen anhand von Beispielen für ein komplexes Sensorsystem mit organischen Näherungssensoren, integrierter Elektronik auf der Basis von OTFTs und Silicium-ICs zu erläutern.
- 14:45 Uhr - 15:30 Uhr: Dr. Peter Zalara (Holst Centre Eindhoven) gibt einen Kurzlehrgang zu dehnbaren Sensorsystemen (‚Making Sensors Stretchable') und diskutiert die Herausforderungen und Zukunftsaussichten dieser Technologie.
- 16:00 Uhr - 16:45 Uhr: Dr. Chloé Bois (ici, Printability and Graphic Communicatons Institute, Collège Ahuntsic, Montreal) wirft Fragen auf, ob gedruckte Elektronik nachhaltiger ist, ob biobasierte Materialien verwenden werden können, um kompostierbare Produkte herzustellen, und ob Silber und Plastik ersetzt werden können.
- 16:45 Uhr - 17:30 Uhr: Daniel Strohmayr (tacterion) behandelt das Trendthema ‚Augmented Reality' und weist auf die Bedeutung des Tastsinns hin. Ihn beschäftigt die Rolle der Haptik bei der Ergänzung der Datenvisualisierung und -verarbeitung, da – so Strohmayer - sensorgesteuerte taktile ‚Wearables' die Lücke zwischen dem menschlichen Tastsinn und den AR-Benutzeroberflächen der nächsten Generation in der Fertigung schließen können.
Mittwoch, 1. März
- 14:00 Uhr -15:00 Uhr: In der Session über Smart Textiles, geleitet von der innovativen Designerin Marina Toeters (by-wire.net), spricht Dr. Torsten Lund-Olesen (Danish Technological Institute, Taastrup) über gedruckte Elektromyographie-Sensoren (EMG) für intelligente Textilien, die eine ausgezeichnete Haltbarkeit aufweisen sollen, eine mit den Silberelektroden vergleichbare Sensorleistung aufweisen würden und deren Herstellung die Umwelt weniger belasten.
- 16:00 Uhr - 17:40 Uhr: In der Session über Druckmaterialien, geleitet von Dr. Henning Richter (Nano-C Inc.), beschreibt Ezgi Inci Yesilyurt, Doktorandin am Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden die Kriterien für die Herstellung von Tinten auf der Grundlage optimaler Polyanilin/Kohlenstoff-Materialzusammensetzungen für druckbare Elektroden von Superkondensatoren.
- 16:00 - 17:40: In einer parallelen Session über 3D-Strukturelektronik, geleitet von Prof. Dr. Jörg Franke (Universität Erlangen-Nürnberg), stellt Dr. Phillipe Lombard ein neues Verfahren zur Herstellung eines leitfähigen Netzwerks auf der Basis von stromlosem Kupfer vor, das einen besseren Widerstand als herkömmliche Silberdruckfarben aufweist. Es soll ermöglichen, leitende Klebstoffe durch das Löten von elektronischen Komponenten direkt auf den Host-Pads zu ersetzen.
Donnerstag, 2. März
- 14:00-15:20: Die Session I zur gedruckten Elekronik wird geleitet von Dr. Ronald Österbacka (Abo Akademi Universität Turku). Unter anderem hält Dr. Filip Granek (XTPL) einen Vortrag über Ultra-Precise Deposition, ein additives Fertigungsverfahren zum Drucken mikrometrischer leitender und nichtleitender Strukturen auf verschiedene starre und flexible Substrate bis zu einer Größe von 1 µm.
- 16:00 - 17:00: In der Session II zur gedruckten Elektronik, geleitet von Dr. Barbara Stadlober (Joanneum Research Forschungsgesellschaft Graz), spricht Dr. Sherjeel Khan (Silicon Austria Labs, Graz) über durchgehende Polymer-Vias für elektrische Verbindungen zwischen mehreren Schichten in gedruckter Elektronik (TPVs) und stellt eine Methode zur Herstellung solcher TPVs vor, bei der die TPV-Öffnung durch LASER-Ablation erzeugt und das TPV durch Schablonendruck einer leitfähigen Paste gefüllt wird.
Das gesamte Konferenzprogramm finden Sie unter www.lopec.com/en/conference/program/.
In den Messehallen der LOPEC präsentieren unterdessen rund 170 Austeller ihre Produkte und Neuentwicklungen, Materialien und Dienstleistungen. Die PLUS-Redaktion interessiert sich vor allem für die Präsentationen von Panaocol und Heraeus (vgl. S. 169), Loctite/Henkel, Notion Systems und SÜSS MicroTec Solutions. Wir werden Bericht erstatten, was wir dort – und bei anderen Ausstellern – zu Gesicht bekommen.
www.lopec.com
www.oe-a.org
www.i-ci.ca