Die Weltleitmesse der Elektronik wird 60 und größer – electronica 2024 + SEMICON Europa 2024

electronica 2022

Während viele mit 60 Jahren nur noch an den Ruhestand denken, kann die electronica 60 Jahre nach ihrer Premiere einen neuen Rekord verzeichnen und optimistisch in die Zukunft blicken, denn sie ist aufgrund stetiger Innovationen immer jung geblieben und so zu einer unverzichtbaren Plattform geworden.

Als erste reine Fachmesse für elektronische Bauelemente in Deutschland feierte die electronica 1964 Premiere. Inzwischen begleitet sie die Innovationen der internationalen Elektronikbranche seit sechs Jahrzehnten und bietet alle zwei Jahre einen kompletten Marktüberblick zu deren neuesten Produkten, Technologien und Lösungen. 2024 feiert die electronica vom 12. bis 15. November ihr 60-jähriges Jubiläum und belegt dabei erstmals alle 18 Messehallen. Im Mittelpunkt wird das Zukunftsbild einer All Electric Society stehen.

Zur Historie

„electronica war besser als ihr Ruf“, betitelte eine Münchner Zeitung ihren Nachbericht zur electronica 1964, einer „Neuerscheinung im deutschen Messewesen“. Die BRD war damals nach den USA der bedeutendste Produzent elektronischer Erzeugnisse in der westlichen Welt und somit geradezu prädestiniert für eine derartige Messe. Ins Leben gerufen auf Betreiben internationaler Unternehmen, und anfangs etwas misstrauisch beäugt, entpuppte sich bereits die erste Ausgabe im Oktober 1964 in München als voller Erfolg. 407 Firmen aus 16 Ländern stellten aus, zwei Drittel davon kamen aus dem Ausland – allen voran Aussteller aus den USA, gefolgt von Großbritannien und Frankreich. Rund 14.000 Fachbesucher strömten an den acht Messetagen auf das alte Münchner Messegelände auf der Theresienhöhe, wo die Aussteller auf 4.100 m² Fläche Neuheiten der Branche präsentierten. Ein Highlight darunter war ein Modell des Nachrichtensatelliten Syncom III, der nach seinem Transport von USA nach München erst fünf Tage verschollen blieb, bevor er gerade noch rechtzeitig vor Messebeginn in einem Winkel des Münchner Flughafens entdeckt wurde. Nach der zweiten Ausgabe 1966, die bereits knapp 800 Aussteller und 22.000 Fachbesucher anzog, war in einer Münchner Zeitung von einem „in der Fachwelt spektakulären Erfolg“ die Rede: „Die electronica hat sich mit der diesjährigen Veranstaltung ein Ansehen geschaffen, das es selbst den Großen dieser Branche schwermachen wird, auch weiterhin an ihr vorbeizugehen“. Unter diesen Voraussetzungen erlebte die electronica in den folgenden Jahrzehnten ein stetiges Wachstum und entwickelte sich innerhalb kürzester Zeit zum wichtigsten Treffpunkt der internationalen Elektronikbranche. Schon Anfang der 1970er Jahre wurde trotz neuer Messebauten der Platz auf der Theresienhöhe zu knapp, so dass die Messe gesplittet werden musste: 1975 wurde die productronica, die Weltleitmesse für Entwicklung und Fertigung für Elektronik erstmals veranstaltet. Seitdem finden electronica und productronica im Wechsel statt.

So sahen die Stände der electronica anno 1974 ausSo sahen die Stände der electronica anno 1974 aus

Bühne für technologische Meilensteine

Unzählige Innovationen wie der Mikrochip wurden auf der electronica zum ersten Mal der Weltöffentlichkeit präsentiert und technologische Meilensteine prägten und prägen die Messe, darunter beispielsweise:

  • die Einführung der Mikroprozessoren in den 1970er Jahren
  • der Übergang zur Oberflächenmontagetechnik (SMT) in den 1980er Jahren
  • die Entwicklung der mobilen Kommunikation in den 1980ern und 1990ern
  • die rasanten Fortschritte in der Digitalisierung in den 2000ern und die Ausbreitung des kabellosen Internets
  • die von der ROHS getriebene Umstellung auf Bleifreitechnologien anfangs der 2000er Jahre
  • das IoT mit Industrie4.0 in den letzten Jahren
  • Leistungselektronik für erneuerbare Energien, e-Mobilität usw.
  • der allgemeine KI-Einsatz

Wie keine andere Messe bietet die electronica seit sechs Jahrzehnten einen kompletten Marktüberblick und zeigt die Trends von morgen.

2024 wird größte electronica aller Zeiten

Katja StolleKatja Stolle„Die electronica ist zu einer unverzichtbaren Plattform für alle Unternehmen der Elektronikbranche geworden, vom Key Player bis zum Start-up“, betont Exhibition Director Katja Stolle. „Der aktuelle Buchungsstand belegt dies einmal mehr, denn 2024 werden wir erstmals alle 18 Messehallen füllen, gemeinsam mit der SEMICON Europa in zwei Hallen“, ergänzt Caroline Pannier, Deputy Exhibiton Director. „Das zeigt, dass die electronica wichtiger denn je ist, um die gesellschaftlichen Herausforderungen in einer Zeit zu bewältigen, in der Elektronik unseren Alltag mehr denn je prägt.“ So stehen diesmal das Zukunftsbild einer All Electric Society sowie Nachhaltigkeit im Fokus. Die electronica Foren beschäftigen sich in praxisnahen Vorträgen mit Themen wie Automotive, Cyber Security, gedruckter Elektronik, Embedded Systems, IIoT, Konnektivität, Leiterplatten, Leistungselektronik, Komponenten, Messtechnik und Sensorik. Aber auch Start-ups und ethikbezogene Themen in der Elektronik finden auf den Foren eine Bühne.

Treffpunkt für Wissenstransfer und Networking der EMS-Branche

Der PCB, EMS & Components Marketplace auf der electronica 2024 bietet mit Vorträgen und Diskussionen von Fachleuten aus der Industrie eine einzigartige Plattform, um sich über aktuelle Trends und Lösungen sowie neueste Entwicklungen in der EMS-Branche auszutauschen. Ein besonderes Highlight des Forums wird die Diskussionsrunde des ZVEI am 13. November um 10:30 Uhr in Halle A1 sein. Dort sprechen Branchenexperten und Entscheidungsträger darüber, wie die europäische Wettbewerbsfähigkeit im Hochtechnologiebereich gesichert werden kann und welchen Beitrag die EMS-Branche beim Aufbau eines resilienten Mikroelektronik-Ökosystems leistet. Die electronica 2024 bietet mit dem EMS Pavillon erstmals kleinen und mittleren Unternehmen die Möglichkeit, sich im Rahmen eines Gemeinschaftsstandes auf der Messe zu präsentieren. Mit 18 Neuausstellern war die Fläche in kurzer Zeit ausgebucht. Darüber hinaus haben Besucher in den Hallen A1, B1 und C6 die Möglichkeit, sich bei weiteren renommierten Unternehmen der Branche wie BMK, Cicor, Deltec, Lacroix, Prettl, SERO, SVI Austria, TQ und Zollner über die neuesten Technologien und Trends in der EMS-Branche zu informieren, zu netzwerken und sich zu aktuellen Entwicklungen und Best Practices auszutauschen.

Zukunft der Automatisierung

Automatisierung ist das Herzstück moderner Industrien und treibt die digitale Transformation in nahezu allen Sektoren voran. Die electronica 2024 präsentiert die neuesten Entwicklungen in den dafür wichtigen Bereichen Sensorik und Konnektivität. Führende Unternehmen und Experten zeigen dort die zentralen Trends und Technologien, die den Weg zur All Electric Society ebnen und so Energieeffizienz und Nachhaltigkeit fördern. Besucher können sich auf eine Vielzahl von Innovationen von namhaften Ausstellern freuen, die die Zukunft der Automatisierung prägen werden, darunter zum Beispiel Delta, Murata, Toshiba oder Vishay. Außerdem bringen Start-ups mit agilen Mindsets und innovativen Ideen frischen Wind in die Branche. Im Begleitprogramm der Messe werden besonders das Embedded Platforms Forum am 12. und 13. November sowie das Industrial Control Forum am 14. November (Halle C5) zum unverzichtbaren Treffpunkt für alle Akteure der Branche.

Begleitende Veranstaltungen

Die von SEMI Europe organisierte SEMICON Europa ist die größte europäische Elektronikplattform, die Branchenführer aus der gesamten Design- und Fertigungskette zusammenbringt. Sie bietet die Möglichkeit zum Ideenaustausch und zur Förderung des technologischen Fortschritts mit der fortschrittlichsten und innovativsten Elektronikfertigung in Europa. Dazu werden verschiedene Programme angeboten, die sich mit den kritischen Themen und Herausforderungen der Mikroelektronikindustrie befassen, wie z. B. das Executive Forum, die Advanced Packaging Conference, das Fab Management Forum und weitere Formate. Im Rahmen der electronica finden im ICM (International Congress Center der Messe München) internationale Konferenzen statt: Die electronica Automotive Conference und der Wireless Congress liefern mit erstklassigen Fachvorträgen tiefe Einblicke in neuste Innovationstrends und exklusiven Zugang zu der internationalen Community. Seit 2023 kooperiert die electronica mit den Industry Tech Days, eine fünftägige virtuelle Veranstaltung, die sich an Elektroingenieure und Branchenexperten richtet. Bei diesem Programm und den zahlreichen Ausstellern darf man wieder gespannt sein, welche Neuigkeiten auf der Messe präsentiert werden.

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