Gespräch des Monats: Miriam Seidl, CFO F&S Bondtec, „Wir gehen auf jede Kundin und jeden Kunden gezielt ein"

Miriam Seidl, CFO F&S Bondtec

2024 wurde die Geschäftsführung von F&S Bondtec erweitert: Frau Miriam Seidl ist seit dem Jahreswechsel als CFO für die kaufmännische Leitung zuständig.

Welche Impulse werden Sie als Teil der Geschäftsführung setzen?

Oberstes Ziel ist es, unserer Linie treu zu bleiben. F&S Bondtec feiert in diesem Jahr das 30jährige Firmenjubiläum, und unsere Erfolgsgeschichte kommt nicht von irgendwoher. Unser Alleinstellungsmerkmal ist das breiteste und flexibelste Portfolio im Bereich des Drahtbondens und Testens. Und wir gehen auf jede Kundin und jeden Kunden gezielt ein. So haben wir uns mehr in Richtung Sondermaschinenbau entwickelt, weil hier Bedarf bestand. Wir bieten also verstärkt Sondermaschinen mit Automatisierung und Schnittstellenimplementierung an. Unser Kernbereich ist nach wie vor nicht der Massenmarkt, sondern Maschinen für Forschung und Entwicklung. Diese Stärke wollen wir beibehalten.

Sie ließen verlauten, dass die Zahl der Mitarbeiter deutlich zugenommen hat …

Drahtbonden war schon immer bedeutsam in der Mikroelektronik, kommt aber nun auch stärker im Batteriebonden zum Einsatz. Dazu kommen spezielle Sondermaschinen. Deshalb sind wir durchschnittlich stärker gewachsen als in den letzten 30 Jahren.

Wie geht F&S Bondtec in diesem Zusammenhang mit dem Fachkräftemangel um?

Wir merken natürlich, dass es schwieriger geworden ist, kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden. Zum Glück gibt es an unserem Standort (Braunau am Inn) eine sehr gute Höhere Schule für Elektronik und Mechatronik, mit der wir sehr eng kooperieren. Wer ein Sommerpraktikum bei uns gemacht hat, bewirbt sich meist nach der Schule für einen Job. Auch schaffen wir es, unsere Frauenquote oben zu halten. Dieses Jahr sind zwei von drei Sommerpraktikanten weiblich.

Welche Chancen sehen Sie bei F&S Bondtec bezüglich der K.I.?

Es gibt sehr großes Potential für die Prozesskontrolle. Wir verwenden erste Algorithmen in der Bilderkennung. Unser Ultraschallgenerator D-USG X ermittelt viele Prozessdaten, was sich mit dem KI-Einsatz gut vereinbaren lässt. So lassen sich bestimmte Anomalitäten oder Phänomene herausfiltern oder man kann proaktiv den Ausschuss vermeiden. Viele unserer Kunden sind neu in der Branche und können mit einzelnen Fakten und Daten noch nicht so viel anfangen. Da ergeben sich durch KI ganz neue Möglichkeiten. Wir bekommen von unseren Kunden viele Zahlen, Daten und Fakten zur Verfügung gestellt. Der Ultraschallprozess ist nicht länger eine ‚Blackbox'. Der Prozess wird für jeden greifbarer, und durch einen integrierten Transducer-Health-Check haben wir zusätzlich die Möglichkeit, zu jeder Zeit den Transducer zu messen und zu kontrollieren. So können Kunden und Kundinnen eine Vielzahl von Daten generieren und den Prozess optimieren.

  • Titelbild: Miriam Seidl, CFO F&S Bondtec
  • Ausgabe: Juli
  • Jahr: 2024
  • Autoren: Markolf Hoffmann
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