Am 7.5.2024 fand die offizielle Eröffnungsfeier des ‚AAS Dataspace for Everybody' statt – einer Plattform, die auch kleinen und mittleren Unternehmen den Zugang zu Datenräumen, digitalen Zwillingen und Verwaltungsschalen (engl. Asset Administration Shell, kurz AAS) erleichtert.
Am Fraunhofer IESE in Kaiserslautern waren über 60 Vertreter aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammengekommen, um sich über die Mehrwerte und Einsatzmöglichkeiten von digitalen Datenräumen auszutauschen. In einer Welt, in der Digitalisierung und Datenmanagement zunehmend an Bedeutung gewinnen, rücken auch industrielle Datenräume für Fertigungsunternehmen immer mehr in den Fokus. Unternehmensübergreifende Datenräume können Firmen entscheidend dabei helfen, Skaleneffekte zu erreichen, neue Geschäftsfelder zu erschließen und somit insgesamt effizienter zu wirtschaften. Dieser Thematik haben sich das Fraunhofer IESE und die Industrial Digital Twin Association (IDTA) gemeinsam mit den Industriepartnern NetApp Deutschland, der Plattform Industrie 4.0, Xitaso sowie congatec angenommen und mit dem AAS Dataspace for Everybody eine Software-as-a-Service-Lösung entwickelt.
Der AAS Dataspace for Everybody bietet Unternehmen eine benutzerfreundliche Plattform zum Teilen von Daten sowie vorkonfigurierte Softwarelösungen auf Basis der Open-Source-Middleware Eclipse BaSyx. Mit diesem Tool können die Unternehmen digitale Zwillinge ihrer Fertigungslinien erstellen, ihren CO2-Fußabdruck berechnen und digitale Produktpässe umsetzen. Mit der neuen Plattform haben Unternehmen jeder Größe die Chance, Datenräume tatsächlich nahtlos in die Fertigung zu integrieren. So lassen sich Zeit und Kosten bei der Digitalisierung in erheblichem Umfang sparen.
Industrie im Austausch zu Datenräumen
Zu den Highlights der Eröffnungsveranstaltung zählten die verschiedenen Anwendungen und Nutzungsszenarien des AAS Dataspace for Everybody. Namhafte Industrieunternehmen wie SAP, Wittenstein, Thyssenkrupp, Bosch und Mitsubishi waren vor Ort und teilten ihre Erfahrungen zu digitalen Datenräumen und Industrie 4.0.
Der neue Dataspace gilt den beteiligten Unternehmen als wichtiger Meilenstein für die Entwicklung von industriellen Ökosystemen basierend auf der Asset Administration Shell. Mit der Plattform lassen sich nun Geschäftsprozesse entlang der Lieferkette in einem realen Ökosystem der Industrie erproben. Damit werde auch die industrielle Implementierung von interoperablen digitalen Zwillingen entscheidend vorangebracht.
Wittenstein z. B. möchte mit dem AAS Dataspace bereits erzeugte Verwaltungsschalen publizieren, sich vernetzen und Konnektivität herstellen – vom Engineering bis zum After Sales. Ein großer Mehrwert entsteht nach Überzeugung des Unternehmens auch durch die Daten, die zurückkommen, wenn Produktdaten bzw. -modelle in diesem Datenraum geteilt werden.