Produkt des Monats: Ohne Sintern - Leitfähige Metall-Polymer-Tinten

Produkt des Monats: Ohne Sintern - Leitfähige Metall-Polymer-Tinten

Auf der Hannover Messe 2022 präsentiert das Saabrücker Leibniz-Institut für Neue Materialien (INM) litfähige Hybridtinten für den Inkjetdruck. Sie bestehen aus Metallnanopartikeln, die mit leitfähigen Polymeren beschichtet sind, und Wasser oder anderen polaren Lösemitteln. Die Tinten eignen sich zum Drucken von leitfähigen Strukturen beispielsweise auf dünnen Polymerfolien oder Papier. Entfallen kann bei ihrer Verwendung eine Nachbehandlung durch Wärme oder UV. Der Forschungsgruppe ,Strukturbildung' am INM ist es zudem gelungen, die Produktion dieser Hybridtinten zu skalieren, sodass aktuell die Produktion in Kleinserie möglich ist.

Standard-Tinten, wie sie in der gedruckten Elektronik eingesetzt werden, erfordern das Sintern nach dem Inkjetdruck, um leitfähig zu werden. Die in Hannover vorgestellten Tinten benötigen das nicht mehr. Sie basieren auf Gold-Nanopartikeln mit guter Biokompatibilität und geringer Toxizität, sodass sie auch für biomedizinische Anwendungen geeignet sind. Weitere Eindsatzfälle sind u. a. flexible Photovoltaik, Beleuchtung, Touchscreen-Elektronik, tragbare Geräte, Großflächenheizungen, Sensoren und 3D-Konformantennen.

INM-Materialwissenschaftler Tobias Kraus: „Die Hybridtinten enthalten einen kleinen organischen Polymeranteil, der dazu beiträgt, die elektrische Leitfähigkeit aufrechtzuerhalten, auch wenn das Trägermaterial gebogen ist.“ Dies ermögliche das Bedrucken nahezu aller Substrate wie Folien, Papiere oder Textilien, da die letzten Sinterschritte bei relativ hohen Temperaturen vermieden werden. Muster des Materials können angefragt werden.

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