Eine neu gegründete Allianz der Elektronikindustrie ruft Unternehmen dazu auf, ihren Appell gegen Überregulierung und zum Bürokratieabbau zu unterstützen. Die Allianz umfasst etwa 1.000 Unternehmen, mehrere 10.000 Mitarbeiter und erzielt einen Jahresumsatz im zweistelligen Milliardenbereich. Beteiligt sind derzeit der Fachverband Bauelemente Distribution (FBDi), der Fachverband Elektronikdesign und -fertigung (FED) sowie die Component Obsolescence Group Deutschland (COGD).
Die deutsche Elektronikindustrie bestehe laut Aufruf der Allianz hauptsächlich aus mittelständischen Unternehmen, die zunehmend mit wachsender Bürokratie und Berichtspflichten zu kämpfen haben. Besonders kleinere Unternehmen ohne spezialisierte Abteilungen seien von der zusätzlichen Arbeitslast betroffen. Strenge EU- und US-Vorgaben führten laut zu einem unverhältnismäßigen Dokumentations- und Prozessaufwand, der insbesondere mittelständische Unternehmen in der EU im internationalen Vergleich benachteilige. Als besondere Belastung werde empfunden, dass Unternehmen mit niedrigem CO2-Ausstoß den gleichen Aufwand betreiben müssten wie solche mit höheren Emissionen. Langfristig könnte diese Politik zu einer Abwanderung von Industrien führen, was einer stärkeren Unabhängigkeit von China und den USA entgegenlaufe.
Die Allianz schlägt vor, die Gesetzgebung zu vereinfachen und zu vereinheitlichen, redundante Vorschriften zu eliminieren und die Berichtspflichten für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) zu reduzieren. Die Gesetzgebung solle auf ein europäisches Modell begrenzt werden, das sich auf die Hauptverursacher von Schäden und Emissionen konzentriere.