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Donnerstag, 14 April 2022 16:10

Unsichtbare Viren-Schutzwände

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Die Entwickler Dr.med. Andreas Wieser und Prof. Dr. Christoph Haisch unter der Viren-Schutzwand (Foto: LMU Klinikum) Die Entwickler Dr.med. Andreas Wieser und Prof. Dr. Christoph Haisch unter der Viren-Schutzwand (Foto: LMU Klinikum)

Eine von Forschenden des Tropeninstituts am LMU Klinikum und der Technischen Universität München (TUM) sowie des Start-ups Smart United GmbH entwickelte unsichtbare Schutzwand aus UV-C-Licht könnte in Zukunft die Ausbreitung von Viren und anderen Pathogenen in Räumen zuverlässig eindämmen, ohne die Bewegungsfreiheit der im Raum befindlichen Menschen einzuschränken.

Die Entwickler konnten zeigen, dass die von ihnen entwickelte Barriere aus UV-Licht die Ausbreitung von Krankheitserregern über die Luft in Innenräumen verhindert, indem sie die auf den Aerosol-Partikeln mitreisenden Erreger abtötet. Die Schutzrate wurde anhand von Modellorganismen überprüft. Dazu gehörten E. coli, S. aureus sowie ein Coronavirus. Bei Luftgeschwindigkeiten von 10 cm/s werden Inaktivierungsraten von über 99 % erreicht. Das System kann man wie eine Lampe an der Decke aufhängen, um Räume abzutrennen. Das UV-C Licht strahlt gebündelt nach unten ab. Wie mit einem Schutzvorhang werden dabei Pathogene inaktiviert, sobald sie auf Aerosol-Partikeln hindurchschweben. Zusätzlich desinfiziert das System die Atemluft im Raum. Eine gesundheitliche Gefährdung durch das UV-C-Licht des Systems wird durch spezielle Abschalteinrichtungen vermieden. So kann die Virenschutzwand als Raumteiler genutzt werden, die so lufttechnisch isoliert sind. Anfang April soll die Auslieferung beginnen.

Quelle: LMU Klinikum

Weitere Informationen

  • Ausgabe: 3
  • Jahr: 2022
  • Autoren: Dr. Stephan Reuter

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