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Montag, 09 Januar 2023 10:22

Nanodiamanten aus Flaschenplastik

von Redaktion
Geschätzte Lesezeit: 1 Minute
Prof. Dominik Kraus erkundet neue Zustände der Materie Prof. Dominik Kraus erkundet neue Zustände der Materie Foto: HZDR / A. Wirsig

Um herauszufinden, was im Zentrum von Planeten wie Neptun und Uranus vorgeht, hat ein internationales Team unter Leitung des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR), der Universität Rostock und der französischen École Polytechnique ein neuartiges Experiment durchgeführt: Es beschoss eine dünne Folie aus simplem PET-Plastik mit einem Laser und untersuchte das Geschehen mit intensiven Röntgenblitzen. Zum einen konnte das Team seine frühere These bekräftigen, dass es wohl tatsächlich Diamanten im Inneren der Eisriesen am Rand unseres Sonnensystems regnet. Zum anderen könnte die Methode die Grundlage für ein neues Herstellungsverfahren von Nanodiamanten bilden, wie sie zum Beispiel für Schleif- und Poliermittel oder hochempfindliche Quantensensoren benötigt werden.

Auch medizinische Kontrastmittel sowie effiziente Reaktionsbeschleuniger etwa zur Spaltung von CO2 sind denkbar. Bisher werden solche Diamanten hauptsächlich per Sprengstoff-Detonation hergestellt. Mit Hilfe von Laserblitzen könnten sie sich künftig deutlich sauberer fertigen lassen und auch gezielt maßschneidern, etwa was ihre Größe oder auch eine Dotierung mit Fremdatomen betrifft. Denn mit dem Röntgenlaser steht ein Labor-Werkzeug zur Verfügung, mit dem sich das Größenwachstum der Diamanten genau kontrollieren lässt. Die Gruppe stellte ihre Resultate im Fachmagazin Science Advances vor (DOI: 10.1126/sciadv.abo0617).

www.hzdr.de

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  • Ausgabe: 12
  • Jahr: 2023

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