Diese Seite drucken
Dienstag, 11 Juli 2023 13:09

Erfinder von Stahlbeschichtung erreichen Finale

von
Geschätzte Lesezeit: 1 - 2 Minuten
Josef Faderl, Siegfried Kolnberger, Thomas Kurz and Andreas Sommer (v.l.n.r.) Josef Faderl, Siegfried Kolnberger, Thomas Kurz and Andreas Sommer (v.l.n.r.) (Foto: EPO)

Die vier Erfinder einer wegweisenden Stahlbeschichtung Josef Faderl, Siegfried Kolnberger, Thomas Kurz und Andreas Sommer sind bis ins Finale des Europäischen Erfinderpreises 2023 gekommen. Der Preis wurde am 4. Juli im spanischen Valencia verliehen, ins Leben gerufen hat ihn das Europäische Patentamt im Jahr 2006.

Die vier Erfinder haben eine Methode entwickelt, um leichtere verzinkte Stahlteile für Autos herzustellen, die bis zu sechsmal stärker sind als solche aus herkömmlichem verzinktem Stahl. Hierfür wird im Rahmen des sogenannten phs-ultraform-Prozesses eine Aluminiumoxidschicht auf der Oberfläche des Zinküberzugs gebildet, der den verzinkten Stahl in die Lage versetzt, dem Umformprozess Presshärten standzuhalten, der bei 900 °C abläuft. Das Verfahren ist erstmals 2008 in Serie gegangen und wird inzwischen breitgefächert in der Automobilindustrie eingesetzt, wo es für Korrosionsbeständigkeit und höchste Festigkeit auch bei anspruchsvollen Geometrien sorgt. Dadurch können dünnere Stahlbleche eingesetzt und so ein wirkungsvoller Leichtbau realisiert werden, der im Endeffekt auch Emissionen spart. Heute werden so bearbeitete Bleche in fünf Millionen Autos pro Jahr verbaut.

In Valencia gingen die Entwickler, die beim österreichischen Stahlhersteller voestalpine arbeiten, zwar leer aus – Gewinner waren die Finnen Pia Bergström, Annika Malm, Jukka Myllyoja, Jukka-Pekka Pasanen und Blanka Toukoniitty mit einer Erfindung, bei der Abfälle in erneuerbare Kraftstoffe verwandelt werden – ihre Finalistenrolle zeigte aber, welchen Wert ihre Erfindung für die Stahl- und Metallumformungsindustrie sowie die Funktionalisierung von Oberflächen und Substraten hat.

Weitere Informationen

Ähnliche Artikel