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Montag, 15 April 2024 13:00

Im Gegenteil! - Das Leben rechnet mit

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Geschätzte Lesezeit: 1 - 2 Minuten
Im Gegenteil! - Das Leben rechnet mit Bild von Stefan Schweihofer auf Pixabay

Computus“ – so heißt das Buch, in dem der Mittelalterhistoriker Arno Borst erklärt, dass das Wort Computer von dem Ausdruck „computus“ abstammt, der uralt und vielseitig ist. Bereits in der Antike erfassten die Menschen mit „computus“ Zahlen und Zeit und drückten die Messbarkeit und Berechenbarkeit von Gegenständen und Abläufen aus.

In den 1940er-Jahren kamen in den USA „Computing Machines“ auf, die in „Computer“ umbenannt wurden, wobei man kurio­serweise das Wort benutzte, das zuvor für das Gegenteil von Maschinen reserviert war, nämlich für die Frauen, die an der Sternwarte der Harvard Universität Himmelsfotografien auswerten sollten. Als die Computer in den 1970er-Jahren schneller, genauer und mit größeren Speichern ausgestattet wurden, lagen Quantencomputer noch in ferner Zukunft. Mit ihren Rechenkapazitäten riskieren es ihre Hersteller inzwischen, Vorhersagen über künftige Welten zu machen. Für 2050 werden unter anderem die Heilung von Krebs, die Energieversorgung durch Kernfusionen und Routineflüge zum Mond prognostiziert, was für den seltsam klingt, der noch die Versprechungen der Futurologen aus den 1960er Jahren im Ohr hat, die das Ende religionsbedingter Kriege ebenso ankündigten wie den umfassenden Einsatz von Atomkraftwerken zur Lösung aller irdischen Energieprobleme. Während die meisten Menschen an ihren Computern in Form von Laptops tätig sind, taucht die entscheidende Qualität dieser Maschinen in ihrem Gegenteil auf – dem Leben selbst. In den Zellen geht es wie in den Rechnern um Informationen, und Tröpfchen von Bakterien können mehr als das komplette Internet speichern. Biologische Systeme sind sowohl extrem kompakt als auch höchst energieeffizient, wodurch Computerfachleute zu der Überzeugung gelangten, dass Rechnen – Computing – zum Leben gehört. Pilze z. B. weisen ein breites Spektrum an Wahrnehmungen auf, wenn sie auf Licht, Chemikalien, Schwerkraft, mechanischen Stress und den pH-Wert in ihrer Umgebung reagieren. In der bisherigen Wahrnehmungsforschung meinte man, es reiche zum Verständnis der Reaktionen des Lebens, Ketten von Signalen aufzuspüren. Mit der zunehmenden Verfügbarkeit von Computern und der Allgegenwart von zu verarbeitenden Informationen und dazu benötigten Algorithmen ist der Gedanke nicht von der Hand zu weisen, dass man eine Fähigkeit des Lebens – seine Rechenkünste – bislang übersehen hat. Gott hat die Welt geschaffen hat, indem er rechnete, meinte übrigens schon der Philosoph ­Leibniz.

 

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  • Ausgabe: 4
  • Jahr: 2024
  • Autoren: Ernst Peter Fischer

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